Deklaration zur heutigen Zeit und Philosophie.



[Ich bin immer noch daran, den Text zu redigieren - das ist vermutlich der schwierigste Text meiner gesamten Philosophie: so etwas wie ein Abschlusstext derselben, inkl. der ganzen Beurteilung der heutigen Situation (schwieriger kann es fast nicht mehr werden, ausser ich würde mich tatsächlich noch zu einer Biografie entschliessen, obwohl sehr viel dagegen spricht, dann würden Komplexitätsgrade erreicht werden, welche niemand auch nur erahnen kann)].


Zur schwierigen politischen Weltlage.

In den Sozialen Medien herrscht Endzeitstimmung. Ich denke, die Leute möchten etwas dazu hören von einem Public Philosopher - in einer Zeit der wachsenden Weltprobleme (Superwaffen, Ökoproblem, Kulturverlust), der zunehmenden Unsicherheiten (Politische und ökonomische Unsicherheit, Failed States und Migration, KI und Überwachung) und von immer schlimmer und brutaler werdenden Kriegen (Ukraine, Gaza, Sudan - nach einer Art Miniapokalypse, wie ich das nenne, in den letzten zehn Jahren [2015-2024: Islamismus, Rechtsreaktion (Trump, Brexit), Klimademonstrationen (mit Greta Thunberg), Coronapandemie, Kriege [in der Ukraine und im Gazastreifen - mit schlimmen Strategien und ständig drohender Weltkriegsgefahr]). Beziehungsweise: es ist gar nicht mehr möglich, als Philosophie dazu nichts zu sagen, und ohne diese ganze Situation auch auf die Situation in der Philosophie zu übertragen. Denn die Philosophie ist ja der Ort, wo man sich Gedanken machen sollte über alles. Ich bin jetzt nicht derjenige, der hingeht und fragt: "Ist die KI unser 'neuer' Gott?" [Podcast mit Markus Gabriel, 2025], oder der sagt: "In zwei Jahren verlieren wir unser Menschsein [wegen der KI (das ist das grösste Thema dieser Zeit)]!» [Live-Interview mit Gerald Hüther, 2025] - von zwei der bedeutendsten Public Intellectuals im deutssprachigen Raum derzeit, und beides Wissenschaftler, die sich und ihre Disziplin ernstnehmen, natürlich, oder so ähnliches, das ist der heutige erweiterte Medienstil, aber trotzdem). Und Elon Musk meinte jüngst (und er war nicht einmal der Erste, der das sagte), dass es in ein paar Jahren keine Apps und Websites mehr geben wird, sondern nur noch die KI (was dann auch gleichbedeutend wohl wäre mit dem Ende der Sozialen Medien, wie wir sie heute kennen: d.h. dem Ende der freien Selbstdarstellung wie auch der vertieften und konzentrierten Kommunikationsmöglichkeit unter den Menschen - es ist durchaus nicht undenkbar, dass es in einem oberflächlichen und [relativ] gesichterten Mainstream so kommen bzw. so eingerichtet wird [dass dann eben alles über die KI läuft]). All solches verunsichert die heutige Menschheit zusätzlich, als gäbe es nicht schon der Verunsicherung genug in dieser Zeit. Die heutige Weltpolitik macht natürlich den Eindruck, als ob sie ihrer Sache überhaupt nicht mehr gewachsen ist. Müssen wir das im Einzelnen durchsehen? Es gibt vermutlich keine heutige Super- und/oder Weltmacht, die nicht grössere Probleme mit sich selber hat (die USA ist in nur 25 Jahren vom stolzen ehemaligen Weltpolizisten zum MAGA-Problemfall [Make America Great Again] geworden [und die Einwanderer sind heute nicht mehr Intellektuelle aus Deutschland oder Österreich(-Ungarn), wie in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg, sondern arme Menschen aus Mittel- und Südamerika], Russland hat die Sowjetunion verloren und kommt damit überhaupt nicht klar derzeit [es kann sich nicht einmal mehr entscheiden zwischen Europa, Asien oder Souveränität], China macht zwar noch den Eindruck von Fortschritt, aber auch hier stellen sich andere Fragen [innen- wie aussenpolitisch - nicht zuletzt auch, wie man mit einer führenden Weltstellung umgehen wird, und ob man das halten kann (China war schon einmal, zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert, die grösste Weltmacht (inkl. der Mongolenherrschaft von 1279 bis 1368, die schon einen ersten Einbruch der chinesischen Souveränität bedeutete), konnte diesen Status aber ebenso wie vorher das Römische Imperium im Westen letztlich nicht halten)], Europa droht ins Stocken zu geraten mit seiner Europäischen Integration, welche eine an sich eine gute Reaktion auf den Verlust der Grossmachtstellung der europäischen Mächte im 20. Jahrhundert war - zudem steckt auch die Demokratie in einer immer grösseren Krise, und neue Ideen und Möglichkeiten scheint es zu dieser Zeit schlicht nicht zu geben: eine äusserst seltsame Zeit ist das, aber item). Für einen Philosophen ist diese heutige Welt ein sehr schwieriger Fall. Die Weltordnung ist akut bedroht, sowohl in den äusseren wie in den inneren Verhältnissen der Staaten. Mein Vorschlag ist daher sehr klar. Wir brauchen eine Weltregierung, um die Probleme (der Gegenwart und) der Zukunft zu lösen. Es ist mir aber auch klar, dass die heutige (Welt-) Politik noch überhaupt nicht dazu bereit zu sein scheint (der Buchtitel von Garry Davis: 'World Government: Ready or Not!', 1984) wirkt heute fast ein wenig sarkastisch (immerhin gab es damals noch einen Menschen, welcher sich das vorstellen konnte - nach dem Zweiten Weltkrieg war das ganz anders: da lief die Diskussion heiss, und viele Leute sprachen sich mehr oder weniger stark für eine Weltregierung aus, darunter sehr bedeutend auch etwa Albert Einstein - mit dem berühmtesten Zitat zu diesem Thema überhaupt: «Es gibt keine andere Rettung für die Zivilisation, oder auch nur für die Menschheit, als die Bildung einer Weltregierung. [...] Wenn der Gedanke der Weltregierung nicht realistisch ist, gibt es nur eine realistische Sicht unserer Zukunft: die allgemeine Zerstörung der Menschen durch Menschen.», 1947). Und wie steht dieses Zitat im Zusammenhang mit dem mysteriösen Weltuntergangsdatum von Newton (2060 - Dürrenmatt lässt grüssen, quasi, aus der Irrenanstalt: 21st Century Schizoid Man?). Natürlich gibt es immer noch die Möglichkeit, dass sich die Nationen doch noch eines besseren besinnen und endlich anfangen zusammenzuarbeiten, statt gegeneinander (das Ökoproblem wäre ja der eigentliche Wecker dafür - die Menschheit ist als Gesamtes davon bedroht, und sie muss sich als Gesamtes dagegen wehren; und auch die Erkundung des Weltraums würde solches nahelegen: dass man solche Projekte gemeinsam angehen würde, endlich, in dieser heutigen Zeit, in einer Art Star-Trek-Utopie). Doch von einer besseren Zusammenarbeit zwischen den Nationen ist (auch) in dieser Zeit wenig bis gar nichts zu sehen. Daher sinne ich nicht mehr darüber nach, wie man denn dies verbessern könnte (sie hatten schon zu lange Zeit dafür), sondern ich plädiere direkt für eine Weltregierung (wie Einstein, Davis und Selassie). Ich bin in meiner politischen Philosophie für eine Weltregierung und für die (Direkte E-) Demokratie.

Und da sind wir auch schon beim zweiten politischen Punkt. Ist die Demokratie heute gefährdet? Natürlich ist sie gefährdet (sie ist immer gefährdet). Und warum ist sie gerade heute scheinbar besonders gefährdet? Weil sie immer noch weniger stabil ist, als wir eigentlich dachten. Neben den Demokratieverächtern und deren Methoden muss sich die Demokratie heute auch selber hinterfragen. Ich sehe verschiedene Problemfelder: 1. Die Ökonomie ist nicht demokratisch und setzt bei Bedarf die Politik ausser Kraft (die Ökonomie muss auch gar nicht per se demokratisch sein, aber sie muss sich in einer Demokratie der Demokratie unterstellen [die Politik hat eindeutig das Primat, denn sie hat die Verantwortung, wenngleich eine der Hauptaufgaben [wenn nicht die Hauptaufgabe] der Politik wiederum darin besteht, eine gut funktionierende Wirtschaft zu ermöglichen]), 2. Es findet keine demokratische Bildung in den Schulen statt (oder zu wenig - d.h. das Volk ist demokratisch relativ ungebildet), 3. Die Demokratie ist sich ihrer Schwächen noch immer zu wenig bewusst und behandelt sie zu wenig adäquat (sie kann Wohlfahrt schaffen, welche aber zu Dekadenz führen kann, wenn nicht der Willen zum Wahren und zum Guten aufrecht erhalten wird [merke: der Mensch ist sehr gut im Bebauen, leider aber nicht immer so gut im Bewahren), 4. Die demokratischen Errungenschaften sind wissenschaftlich noch nicht verankert worden. Und so kann irgendjemand kommen und sagen: die Demokratie ist wissenschaftlich gar nicht gesichert - man kann sie befürworten oder bestreiten. Ich sage: das kann man nicht. Das Volk will immer wieder die Souveränität (besonders ein Volk, welches sie schon gehabt hat, und wenn es diese nicht mehr hat, wird es diese zurückholen [es braucht aber einen grossen Effort, die Demokratie zurückzuholen, daher sollten wir sie schon erst gar nicht abgeben, an irgendwelche undemokratischen Kräfte - und Vorsicht: allzu viele allzu grobe Fehler darf sich selbst die Demokratie nicht erlauben, denn aller guten Dinge sind drei, aller schlechten aber auch]). Nichts ist für mich politisch klarer als dies. Das, was ich hier sage, das sage ich aus der Philosophie heraus - denn in der Philosophie ist die Demokratie verankert (besser als jede andere Staatsform, mittlerweilen [Hobbes (Gesellschaftsvertrag), Locke (Gesellschaftsvertrag, Gewaltentrennung, Volkssouveränität, Widerstandsrecht, Religionstoleranz), Montesquieu (Gewaltentrennung, Zweikammersystem), Rousseau (Gesellschaftsvertrag, Volkssouveränität), Condorcet (Abstimmungsverfahren), Lange (Direkte Demokratie) und viele andere]). Und solches können wir nur aus der Philosophie heraus sagen, was zeigt, wie bedeutend die Philosophie ist. Sogar die Wissenschaft der Politologie bzw. die Politikwissenschaft würde und könnte - in ihrem heutigen Verständnis - nicht einmal recht werten darüber, die Philosophie aber kann es. Ein Verlust der Demokratie für eine Zeit lang würde nur ein umso grösserer Sieg der Demokratie bei deren Rückkehr zur Folge haben. Daher ist mir langfristig nicht bange um die Demokratie. Die Demokratie ist (dank der grossen Bürgerrevolution) die Gewinnerin der politischen Geschichte - darüber kann es heute keinen Zweifel mehr geben. Demokratie ist natürlich mehr als nur der Wahlgang: sie ist auch Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - Gewaltentrennung, Vernehmlassung, Finanzausgleich. Demokratie findet im Volk statt, nicht bloss an der Urne. Ich kann mir in der Zukunft - vielleicht eher in einer ferneren Zukunft - evtl. jedoch auch eine Mischform zwischen Demokratie und Monarchie vorstellen. Allerdings müsste ein solcher König oder eine solche Königin ein demokratischer König oder eine demokratische Königin sein - geradezu der oberste Verteidiger und Verfechter bzw. die oberste Verteidigerin und Verfechterin der Demokratie (dementsprechend müssten die Rechte ausgestaltet sein und eingehalten werden). Wir müssen aufhören, gegen die Macht zu sein. Die Macht ist ein politisches Thema - wie auch das Recht. Wir müssen anfangen, für die gute Macht zu sein - und gegen die böse, schlechte, falsche Macht.


Die (ethischen) Probleme des spätmodernen Menschen.

Viele Leute verstehen das Geistige in der Philosophie heute noch immer nicht über das Soziologische (und also das Politische), sondern immer noch über das Psychologische (und also das Individuelle). Es geht dabei auch um die alte Frage, ob man - wenn man die Welt verbessern will - versuchen sollte, den Menschen von innen her zu verbessern, oder von aussen her (durch eine Verbesserung der Gesellschaft). Hierbei scheiden sich ein bisschen die Geister. Wenngleich eigentlich die Tradition von solidarisch zusammenlebenden Dorfgemeinschaften, welche so etwas wie die ursprüngliche gesellschaftliche Situation des Menschen bilden, noch viel älter (und logischer) ist, grösstenteils aber vergessen wurde, gibt es sicher auch eine alte und sehr bedeutende Tradition in der Ethik, beim Individuum anzusetzen. Einerseits aus politischen Gründen, andererseits aber auch aus religiösen, spirituellen und esoterischen Gründen. Vor allem jene Politik, welche eigentlich gar nicht wirklicher Politik entspricht, sondern nur reine Herrschaft ist (das heisst Regieren und Verwalten vor dem 18. Jahrhundert [abgesehen von einigen früheren Versuchen zur Demokratie, etwa in Athen oder Florenz]), tendidert dazu, den Individuen die volle Verantwortung zu geben, wenn etwas bei ihnen nicht gut läuft. Wenn sie nämlich der Gesellschaft die Verantwortung dafür geben würde, müsste sie sich ja letztlich selber anklagen (denn sie ist verantwortlich für die Gesellschaft). Das will sie natürlich nicht. Und so sagt man dann eben: man muss beim Individuum anfangen, wenn man die Welt verbessern will (frei nach Albert Kalonji, quasi, welcher es einmal klar und deutlich ausgesprochen hat: «Débrouillez-vous!»). Ebenso hat sich die Geistlichkeit - in der Religion, in der Spiritualität und in der Esoterik - darauf eingerichtet, auf das Individuum zu zielen. Die Geistlichen sagen auch nicht, man muss die Gesellschaft verbessern, sondern sie sagen auch: man muss das Individuum verbessern. Es ist eigentlich der gleiche Ansatz: das Individuum wird schuldig gesprochen. Der ganze Adel hat früher lange davon profitiert - bevor die Bürger die Wende eingeleitet haben. Sie haben gesagt: Wir gründen eine politische Gemeinschaft, welche auf den Grundsätzen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit beruht (in welcher also die Menschen füreinander verantwortlich sind, über die reinen Familienverhältnisse hinaus). Daraus haben die Industriellen dann aber den Freiheitsbegriff für sich beansprucht und die anderen Begriffe fallen gelassen (das nennt man heute: Libertarismus), was den Sozialismus auf den Plan gerufen hat. Ich finde es sehr schade, dass es immer noch viele Leute gibt, welche die soziale Entwicklung nicht erkennen können (und/oder wollen), ja es gibt sogar immer noch viele Menschen, welche die liberale Entwicklung noch nicht einmal erkennen können (und/oder wollen). Wenn alle das Liberale und das Soziale anerkennen würden, bräuchten wir nur noch die wahre Religion wiederzuerheben - wobei wir der alten Brüderlichkeit auch die neue Schwesterlichkeit beigesellen müssten - und schon wären wir in einer Art (bürgerlichem) Paradies.

Nun, das ist die eine Art der Überlegung, es gibt aber auch eine andere. Diese basiert darauf, dass der Einzelne - zumal in einer immer gottloseren Welt (der zunehmenden Ängste) - nicht (oder immer weniger) auf die Solidarität von anderen bauen kann, und diese Einsicht wirft das Individuum wieder auf sich selber und alleine zurück. Das ist das, was in der heutigen Enttäuschung über die Politik der letzten 125 Jahre geschieht (mit zwei Weltkriegen und vielen wirtschaftlichen und sozialen Krisen). Das scheint recht gefährlich zu sein: denn eine stark abnehmende Solidarität unterhöhlt letztlich die gesamte Menschenkultur. Das Individuum wird sich bewusst, dass wirklich es selber die ganze Verantwortung für sich alleine übernehmen muss. Damit ist es freilich letztlich überfordert und wieder politischen und geistlichen Angriffen aller Arten und Weisen ausgesetzt. Das ist eine schwierige, herausfordernde, ungelöste Situation des Individuums in der spätmodernen Gesellschaft. Reaktionäre Kräfte gehen heute sogar noch (weit) hinter die Einsicht von einem Gesellschaftsvertrag zurück, welchen sogar ein autokratischer Republikaner erfunden hat (Hobbes, im Angesicht von Cromwell, dem ersten bürgerlichen Herrscher der Neuzeit - das war der Zeitpunkt, als man den Staat an und für sich definieren musste). Der heutige Mensch hat nicht nur das Problem, dass die Gesellschaft ihm quasi entschwindet, sondern auch, dass er auf eine unfertige - im Sinn von: nicht zu Ende gedachte - und unfaire Ethik trifft. Wir kennen in der Ethik zwei grosse Sätze, welche diese ein bisschen charakterisieren, und das ist einerseits die Goldene Regel (von Konfuzius und Jesus - wie man sie in fast allen Religionen findet) und andererseits der Kategorische Imperativ (von Kant, in der reinen Philosophie). Vielleicht sagen uns schon die Bezeichnungen, dass es da nicht so ganz fair zu- und hergeht, sondern: dass da im Grunde etwas Goldenes von oben herab befohlen wird. Das heisst: das sind Regeln, welche für Wohlhabende sehr viel leichter zu befolgen sind als für Arme*, wenngleich sie eigentlich bloss je ein Ideal bedeuten, welches letztlich für niemanden erreichbar ist. Aber sie sind weiter weg von den Unteren als von den Oberen. Das heisst: es ist eine tendenziöse, herrschaftliche Ethik - was natürlich das Problem der gesamten Philosophie auch ist, mindestens bis ins 18. Jahrhundert, vermutlich aber noch weit darüber hinaus, bis heute. Die Armen und die Schwachen können vermutlich mit Kant ebenso wenig anfangen wie mit Nietzsche - eher vielleicht schon mit Marx, aber dann auch wiederum nicht mit den Varianten seiner Philosophie, wie sie sich realiter entwickelt haben. Das ist ja alles ein bisschen schwierig (heute - weil die Ideale inzwischen schon alle korrumpiert wurden und nur noch wenig Raum für eine positive, echte und schöne Phantasie bleibt). Ich halte an den ethischen Idealen fest, sage aber (zur Entlastung der Leute - und meiner selbst natürlich auch), dass es auch eine konkrete Lebensmoral gibt, die vermitteln kann und muss, zwischen dem Ideal und der Realität. Es ist grundsätzlich nicht schlecht, dass wir nach oben schauen, aber wir dürfen uns auch nicht daran aufhängen (ebenso, wie wir uns auch nicht hängenlassen dürfen - so sollten wir das vielleicht etwa sehen). Gegenüber heutigen Philosophien - wie etwa dem Antinatalismus - kommt dann die Religion wieder ins Spiel, denn: wenn das jetzt philosophische Weisheit sein soll (nach der ganzen negativistischen und pessimistischen Kulturkritik zuvor, die unsere heutige Zeit geformt hat), dann werden die Massen (zurecht) die Religion wieder vorziehen (obwohl wir weiterhin auf eine gerechte und faire Religion warten [denn sie legen alles aus, wie sie wollen, und nicht wie es eigentlich gemeint war]).


Die logische Frage nach der Wahrheit.

Wenn es in der Ethik und in der Politik um das Gute ging, dann geht es in der Logik und in der Systematik um das Wahre (bevor wir noch einmal in die tiefste Metaphysik eintauchen werden). Man hört ja heute immer öfter Begriffe wie Post Truth, Fake News oder Weak Thought - ein schwaches Denken heute kann sich im Zuge der Zeit nach der Wahrheit auch mal ein paar gefälschte Nachrichten erlauben. «I don't care!» (Richard Rorty - der Satz wird ihm von Rick Roderick in den Mund gelegt: ich weiss nicht, ob er ihn wirklich so gesagt hat; unbezweifelbar gehört er aber zu dieser modernen Gilde der Untergangsphilosophen, mit Schopenhauer, Nietzsche, Wittgenstein, Derrida, Rorty und wie sie alle heissen). Immer mehr Philosophen und Philosophinnen sagen, dass es keine Wahrheit geben würde - und in den Sozialen Medien gibt es fast nur noch solche. Wenn man da den Begriff der Wahrheit verwendet, wird gefragt: was denn für eine Wahrheit? So, als ob es schon klar und gesichert wäre, dass es keine Wahrheit gibt. Ich meine: geht es denn eigentlich noch? Dass man heute Philosophen und Philosophinnen erklären muss, dass es eine Wahrheit gibt, ist wirklich für mich das Allerallerletzte in dieser Welt von Arroganz, Ignoranz, Impertinenz, Inkompetenz, Korruption und Mobbing (also allem Schlechten in der Menschheit, wie ich es auch in den vielfältigsten Formen selber erlebt und gesehen habe). Offenbar sind sie durch Philosophien wie den Skeptizismus, den Stoizismus, den (modernen) Idealismus und den Individualismus (und auch den Existentialismus sowie den Kritizismus und den Analytizismus) so verwirrt worden, dass sie sich in irgendeinem Traumland befinden. Sie sind nicht mehr Freunde der Weisheit, sondern Freunde des Traumes - Freunde ihres (eigenen) Traumes, aber das ist nicht das, was die (antiken) Philosophen unter Weisheit verstanden haben. Wir brauchen eine (erneute) Renaissance der antiken (Natur-) Philosophie. Was ist Wahrheit? Wenn man einem anderen Menschen mit hundertprozentiger Sicherheit sagen kann, dass ihm der Fuss weh tut, wenn er ihn heftig anschlägt, so ist dies ein (wissenschaftlicher) Beweis für eine (objektive) Wahrheit. Es gibt meiner Meinung nach drei Ebenen der Wahrheit. Erstens den Skeptizismus, oder die Verneinungslehre, welche sagt, dass es keine Wahrheit gibt (das kann man nicht widerlegen, weil die Menschen verschiedene Auffassungen haben, aber man sah schon in der Antike, dass eine solche Einstellung nicht alltagstauglich ist), zweitens die Seinslehre (alles ist wahr, weil alles ist, was seiend ist - hier fehlt im Grunde aber das ethische und moralische Element [wie Kant grundsätzlich richtig anmerkte - ausser man bezieht das ein in eine komplexe Auffassung von Ontologie]), drittens die Ideenlehre (welche sagt, dass hinter allen Dingen, d.h. materiellen wie ideellen Dingen, Ideen dieser Dinge stehen, welche sagen, wie die Dinge sein sollen - und in diesem Ideenreich bestehen das Gute als der höchste Wert und die Gerechtigkeit als die höchste Tugend). Ich sehe die Wahrheit als eine Verbindung von diesen drei Aspekten - also: das Nein, das All und das Gute (nach Pyrrhon, Parmenides und Platon) (das Nein im Keller zu haben, quasi, bedeutet nicht, dass wir das nicht benötigen würden im Alltag, sondern nur, dass das Bauen vom Positiven in der Philosophie auf einem grundsätzlichen Ja beruht [interessant ist in diesem Zusammenhang ein Zitat - ausgerechnet - von Nietzsche: «Ich will irgendwann einmal nur noch ein Ja-sagender sein!» (Die fröhliche Wissenschaft)]). Jenseits der Welt, wie wir sie erfahren, haben wir einerseits die Wahrheit und andererseits die Logik. Die Wahrheit ist das, was die Welt wirklich ist, die Logik ist das, womit der Mensch die Welt auffasst bzw. aufzufassen versucht. Wenn wir recht haben, deckt sich die Wahrheit mit der bzw. unserer Logik, wenn wir nicht recht haben, tut sie das nicht. Wir unterschätzen heute die Logik sehr (und glauben, sie mit ein paar simplen pseudomathematischen Formalismen abtun zu können) - ganz anders als im Mittelalter übrigens, wo sie, als man auf dem Weg war zu den neuzeitlichen und modernen Wissenschaften, die bedeutendste philosophische Disziplin war. Die Logik und der Umgang damit werden entscheiden, ob die Menschen in der Welt eine Überlebenschance haben oder nicht (ich weiss: in der Bibel ist die Rede von der Ewigkeit der Menschen, aber trotzdem).

Philosophie in die Schulen !! Nur noch die Philosophie kann uns (d.h. die Menschheit) retten - wie sie das immer schon gemacht hat in der Kulturgeschichte (so bei der Heraushebung aus der dunklen Mythenwelt, bei der Bildung des Christus - wer nicht sieht, wieviel Philosophie in ihm steckt [westliche wie östliche], der kennt ihn nicht (ebenso wie jemand die Wissenschaft nicht kennt, wenn er nicht weiss, wieviel Philosophie in der Wissenschaft steckt, notabene) - oder in der Erweckung und Aufklärung der Neuzeit und deren Moderne). Und heute stehen wir wieder in einer grossen, epochalen Krise. Wer sollte uns diesmal retten... wenn nicht die (Welt-) Philosophie?? Es gibt kein Zurück, nur ein Vorwärts, und es ist immer wieder die Philosophie, die uns vorwärts bringt - ich muss dabei betonen, dass für mich die Religion, die Philosophie und die Wissenschaft auf der selben Ebene stehen, und dass es nach mir weder eine wissenschaftliche Philosophie noch eine philosophische Religion, und überhaupt nichts dergleichen (sondern: nur eine echte und wahre Religion und eine echte und wahre Philosophie und eine echte und wahre Wissenschaft - das ist sind die Grössen, mit denen wir rechnen müssen und die wir im Moment am Verlieren sind). Es ist wirklich auch so, dass sich die Welt für die kommende Zeit zusammenraufen, dass sie ihre Probleme überarbeiten und eine Basis für eine gemeinsame Zusammenarbeit schaffen muss. Es ist anders eigentlich gar nicht denkbar. Der Schweizer Theologe Hans Küng sprach von einem Weltethos, ich spreche vielmehr von einer Weltphilosophie. Es geht nicht nur um Verhaltensregeln, sondern um Grundansichten. Ich sage nicht, dass ich eine solche Weltphilosophie heute bereits liefern kann, aber es ist zumindest ein Ansatz dazu und ein Hinweis darauf (und natürlich spielt da die Naturansicht der alten Griechen eine sehr bedeutende und zentrale Rolle - das zeigt u.a. auch die bedeutende Rezeption in der christlichen und muslimischen Literatur des Mittelalters). Die Menschheit unterschätzt die Problematik ihrer heutigen Lage vollkommen. In den letzten Jahrzehnten, und im letzten Jahrhundert, hat sich die Welt dermassen gewandelt (Automobil, Flugzeug, Relativitäts- und Quantentheorie, Weltkriege, Atombombe, Atomkraftwerk, Computer, PC, Internet/Web, Smartphone, Robotik, KI [usw. usf., etc. etc.]), dass wir in Zukunft nicht weiter einfach bloss in den Tag hineinleben können - sondern wir müssen uns jetzt schon mal grundsätzlich überlegen, wie wir mit dieser Ausgangslage bzw. mit diesen Ausgangslagen umgehen wollen, mit dieser ganzen Veränderung in der Conditio humana, indem zur Längsachse zwischen Tier und Gott (vgl. Mirandola [wie es im Mittelalter gedacht wurde]) noch eine Querachse zwischen Mensch und Technik dazu gekommen ist (und dass das uns aus unserem eigenen Zentrum [wieder] herauslöst [in welches Mirandola uns per Gottes Willen noch gestellt hatte - auch dazu gibt es viele Fragen: wir merken, dass unser Bewusstsein sich verändert in dieser Zeit, aber wir begreifen es nicht]). Eigentlich ist das Paradigma seit über 400 Jahren dasselbe, nämlich das Wissenschaftsparadigma, aber besonders die Akzelerierung, die Globalisierung und die Digitalisierung haben natürlich das Leben und das Denken der Menschen in den letzten 125 Jahren stark verändert. Die Frage ist, ob wir die Zukunft (mit der Religion, der Philosophie und der Wissenschaft) überhaupt noch formen können, oder ob die Führung dem Menschen bereits entglitten ist (Stichwort: Technologische Singularität). Ich bin der Meinung, dass der Mensch weiterhin verantwortlich gemacht werden muss - und wenn dies der letzte Versuch in dieser Hinsicht sein sollte (in Zukunft wird es nämlich nicht einmal mehr klar erkennbar sein, ob und in welcher Art und Weise ein Philosoph oder eine Philosophin für ihr Werk die KI genutzt hat [d.h. wir können den Grad der transhumanistischen Verschmelzung nicht einmal mehr erkennen - und es geht da wirklich nicht nur um Fotos oder Videos, wie heute, oder um medizinische Unterstützung, sondern es geht um Religion, Philosophie und Wissenschaft: das lässt eben auch - wie ich, als grosser Verfechter des Humanismus, leider zugeben muss - Begriffe wie Übermensch (Nietzsche), Ende der Philosophie (Heidegger) oder Trans- und Posthumanismus in einem ganz neuen, anderen Licht erscheinen)]; ich kann heute sagen, dass ich zur letzten Generation der reinen Bücherphilosophen, denn so habe ich angefangen, noch vor der Zeit des Internets/Webs, ebenso gehöre, wie zur ersten Generation der KI-Philosophen).


Das System der Postmoderne Ontologie.

Die bereits besprochenen drei Ebenen der Wahrheit stelle ich dem Ganzen voran, d.h. Verneinungslehre (Skeptizismus), Seinslehre und Ideenlehre. Am Grund und Boden jeglicher Philosophie liegt eben dieser unsägliche Skeptizismus, den man nicht brauchen kann, um etwas zu bauen, und in welchem auch ich natürlich nicht operiere (aber in diesem Sinn kann man doch sagen, dass es da so ein Nichts gibt, was es eigentlich nicht gibt [und mit dem man nichts anfangen kann; und weil man mit dem Nichts nichts anfangen kann, taugt es auch nicht als Urgrund der Philosophie]). Die Philosophie fängt dort an, wo etwas behauptet wird und auch tatsächlich ist (dabei geht es freilich um materielle wie immaterielle Dinge/Sachen). Den Urgrund des Seins setze ich jetzt hier in diesem Sinn einfach einmal voraus - das wird dann im letzten Kapitel noch einmal besprochen (wenn man nach dem Urgrund sucht, kann man meiner Meinung nach auf nichts anderes stossen als auf das Sein). Das Grundsystem meiner Philosophie - die Systematik vom (Da-) Sein, mit den Dimensionen vom (Da-) Sein, Leben, Glauben, (Nach-) Denken, Handeln (sowie Gut-Handeln und Nicht-Handeln) - spielt sich im Bereich der Seins- und der Ideenlehre ab. Man kann sagen, dass der Übergang von der Seins- zur Ideenlehre im Bereich des Lebens abspielt, also in der zweiten Dimension der Systematik gleichzeitig mit dem Übergang vom Dasein zum Bewusstsein (es gibt drei Seinsebenen: Sein, Dasein, Bewusstsein [und allenfalls Bewusstsein des Bewusstseins - was ich hier aber mal unter dem Begriff des Bewusstseins begreife]). Der Bereich der Seinslehre und jener der Ideenlehre überschneidet sich jedoch: es ist weder so, dass es in der Ideenlehre kein Sein gibt, noch dass es im Bereich der Seinslehre keine Ideen gibt: beide Lehren zielen auf alles, jedoch ist das Sein eher am Anfang anzusiedeln (und von diesem her zu begreifen) und die Idee eher am Ende (und von diesem her zu begreifen - so muss man das verstehen). Die interessanteste der Systematik ist die erste: das (Da-) Sein. Hier findet sich nämlich sowohl das metaphysische Sein wie auch das reale Dasein. Den Übergang habe ich beschrieben in einem Untersystem, welches ich Einfache Erkenntnis der zweifachen Dreifachheit nenne. Diese beschreibt erstens den Übergang vom (metaphysischen/philosophischen) Sein zur (wissenschaftstheoretischen) Raum-Zeit im Dasein durch Wirkung, zweitens den Übergang von der (wissenschaftstheoretischen) Raum-Zeit im Dasein zur Materie-Feld-Energie-Struktur im Bewusstsein (auch hier: diese Struktur liegt allen Dingen zugrunde, sie tritt aber im menschlichen Bewusstsein besonders hervor, eben im Bewusstsein selber [und erst recht im Bewusstsein des Bewusstseins, oder anders gesagt: wir können die grundsätzliche Feldstruktur der Realität nicht erkennen, wenn wir nicht das Feld des Bewusstseins erkannt haben, und vermutlich stehen die Überlegungen von Hegel zum Bewusstsein 1807 in einem bedeutenden Zusammenhang mit der Behauptung des Feldes von Faraday 1831 (im selben Jahrhundert kamen auch die Erwägungen zum Unbewussten auf, von Carus 1846 und Hartmann 1869: das habe ich noch nicht erforscht, aber trotzdem - es sind v.a. solche und ähnliche Zusammenhänge, welche uns die Ideen- und die Philosophiegeschichte erklären: Philosophie ist in erster Linie Philosophiegeschichte)]). Schliesslich liegt dem allem in dieser ersten Dimension auch noch die Erkenntnis eines Urprozess von Sein-Gott-Schöpfung-Natur-Welt zugrunde; auch hierin ist der Übergang vom Sein ins Dasein beschrieben, quasi mit der Lupe betrachtet (man kann das theistisch oder atheistisch behaupten - dieser Prozess ohne die Gottesvorstellung würde sich einfach in Sein-Natur-Welt erschöpfen; verschiedene Philosophen haben gezeigt, dass die Begriffe im Urprozess austauschbar sind [Thomas von Aquino: Gott ist Sein, Spinoza: Gott oder Natur, oder auch Parmenides eben: Das Sein ist das Ganze] - das müsste man freilich sehr genau erklären und differenzieren, damit das alle verstehen können [aber ich lasse das einmal hier so stehen]). Und wozu benötigen wir eigentlich überhaupt eine Erklärung für die Entstehung der Welt? Eigentlich nur aus einem Grund: um am andere Ende der Ewigkeit die Ziele zu setzen, die nämlich sonst in der Luft hängen würden. Wenn wir irgendwelche Ziele behaupten, werden alles sagen: ja aber, das hängt doch ohne irgendeinen Zusammenhang in der Luft. Wenn wir aber sagen können: nein, wir können das erklären: vom Grundaufbau der Welt her, in einer Systematik, welche bis zu den ewigen Menschheitszielen führt: der Sozialgerechtigkeit und der Umweltverträglichkeit, in Verbindung mit der Wirtschaftsproduktivität - letztlich aber auch unabhängig von dieser (dies alles auf der fünften und letzten Ebene der fünften und letzten Dimension des Systems [wie es beschrieben ist in meinem ersten Buch "Postmoderne Ontologie", 2003]) - dann hat doch das eine viel relevantere Bedeutung. Das heisst (für die Menschheit): ohne (klaren) Urgrund kein (sinnvolles End-) Ziel.


Vom Sein, vom Wahren und vom Guten.

Dies kann man vielleicht als die drei Hauptbegriffe meiner Philosophie bezeichnen (oder der Philosophie überhaupt). Tauchen wir nun zunächst einmal ein in die Ideenlehre Platons. Denn sie ist der Schlüssel zum Verständnis des Geistigen. Platon sagt, dass unsere Erfahrungswelt nur eine Schattenwelt sei, und dass es dahinter ein Reich der Ideen gibt (das meint nicht Gedanken in unserem heutigen Sinn, sondern: Auffassungen des Idealen). Die oberste Idee in diesem Ideenreich ist die Idee des Guten (und darin wiederum ist die Tugend der Gerechtigkeit der bedeutendste Aspekt). Sie bildet quasi das Licht, in welchem die Ideen in Wahrheit betrachtet werden können. Die Ideen zeigen uns, was die Dinge im Guten und Wahren eigentlich sein sollen. Die Wahrheit entspricht also nach Platon den Ideen hinter den Dingen. Es ist damit gesagt, dass es sich bei diesem Ideenreich um ein eigentliches Jenseits handelt: um eine jenseitige Welt hinter der diesseitigen Erscheinung. Ganz ähnlich ist es ja auch in den Religionen, wo Gott (monotheistisch) oder die Götter (polytheistisch) das oberste Gut(e) bilden (was weder bedeuten soll, dass Gott für die Gläubigen nur eine Idee ist [nach unserer heutigen Auffassung], noch dass Gott für die Gläubigen eine bloss moralische Funktion hat [dito]). Wir können annehmen, dass Platon seine Ideenlehre aus den Religionen heraus entwickelt hat. Handelt es sich dabei aber nicht um eine Verkehrung der Realität? Beschreibt Platon nicht das Ideale als das Reale (und das Reale als unbedeutend)? Es handelt sich hier um eines der Paradoxien in der antiken Philosophie, welche die heutige pseudowissenschaftliche Philosophie zu vermeiden sucht. Eine Antwort darauf gibt uns die Wissenschaft von Aristoteles. Im Vergleich der Beiden wird Platon als Idealist bezeichnet, Aristoteles als Realist. Was Aristoteles nun machte, ist eigentlich nichts anderes, als der Versuch, möglichst viel vom Jenseitigen ins Diesseitige zu holen - durch Wissenschaft, d.h. durch die wissenschaftliche Erforschung quasi der Ideen hinter den Dingen. Dies führt uns weg vom platonischen und religiösen Idealismus, direkt in die Neuzeit und deren Moderne, und schliesslich in unsere spätmoderne Zeit. Die doppelte Realität bleibt letztlich auch in der Wissenschaft vorhanden, denn Wissen ist sowohl dasjenige, was wir wissen, wie auch dasjenige, was wir (noch) nicht wissen. Wir müssen trotz aller Wissenschaft, nach rund 400 Jahren zugeben, dass es immer noch viel gibt, was wir nicht wissen, was aber trotzdem eine Wirksamkeit zu haben scheint (sonst würden wir es ja nicht wissen wollen - das betrifft u.a. die ganzen sogenannten letzten Fragen). Durch die Wissenschaft hat es nun einen Gegensatz gegeben zwischen dem Wahren und dem Guten - das Gute steckt im Idealismus, das Wahre im Realismus (so sehen wir das heute - wir: welche die Realität vom Diesseits her anschauen). Petrarca meinte am Anfang der Renaissance noch, dass es besser sei, das Gute zu wollen, als das Wahre zu erkennen. Die Wissenschaft ist dann aber den anderen Weg gegangen - und das erklärt die ganze Diskrepanz zwischen der alten Zeit (Antike/Früheres Mittelalter) und der neuen Zeit (Späteres Mittelalter, inkl. Renaissance/Neuzeit und Moderne). Und da wir den Idealismus immer weiter ausgeschaltet haben (seinem kurzen Comeback im Deutschen Idealismus in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Trotz), mit unserer Wissenschaft, haben wir nun ein Realitätsproblem, quasi, welches sich in den ganzen (anfangs angesprochenen) Problemen dieser Zeit zeigt. Wir leben in einer übersteigerten Realität (die notabene ihrerseits ein neues Jenseits schafft, mit der Virtual Reality). Die Postmoderne verlangt von uns einen besseren Ausgleich zwischen dem Realen und dem Idealen. Auch andere Ausgleiche der verschiedensten Arten und Weisen. Und nicht zuletzt muss die Postmoderne auch versuchen, die neue und die alte Zeit zu versöhnen (um aus dieser Synthese heraus eine neue Zeit zu begründen). Es geht also nicht mehr um eine pure Renaissance der Antike, sondern um einen zukünftigen Integralismus (wir könnten das heute bewerkstelligen, ohne in ein neues dunkleres Zwischenalter abrutschen zu müssen - aber es ist keine einfache Aufgabe).

Das Sein ist der (philosophische) Urgrund. Die ersten Philosophen fragten sich natürlicherweise, offenbar, was der Urgrund der Welt ist. Das heisst: jener Grund, welcher verantwortlich ist für alles andere in der Welt. Sie gingen von einer polytheistischen Götterwelt aus, welche sie überwinden wollten (die meisten antiken Philosophen waren/blieben übrigens trotzdem religiös, aber sie machten das, was in der Neuzeit die Wissenschaft machte: sie trennte die Religion von der Erkenntnis). Die ersten Philosophen nahmen materielle Urgründe. Doch schon bald trat ein gewisser Parmenides mit seiner Philosophie vom Seienden auf, welcher später vom grossen Platon als bedeutendster Philosoph vor ihm selber bezeichnet werden sollte. Parmenides sagt: Nur oder alles Seiende ist, und es gibt kein Nichtseiendes - das ist der erste Satz der ersten Philosophie. Aber ist denn das Nichts nicht der Gegensatz vom Sein? Nein, denn das Sein ist der Urgrund, und es hat keinen Gegensatz. Nicht das Nichts, nicht das Werden, nicht das Wesen, nicht das Haben. Das Sein hat scheinbar mehrere (verschiedene) Gegensätze, und das kann eben nur bedeuten, dass es keinen (klar zu bestimmenden) Gegensatz hat - nichts von alledem. Und genau dies ist das Erkennungsmerkmal des Urgrundes. Der Urgrund hat keinen Gegensatz - er erklärt sich selber bzw. aus sich selber heraus. Aus dem Urgrund gehen alle Dinge hervor. Denn alle Dinge haben Sein, Sein aber ist Sein (und interessanterweise kommt ein solcher Satz ja nicht nur in der Philosophie vor, sondern auch in der Religion [Ich bin, der ich bin] - selbst Gott benötigt Sein, um zu sein). Den Urgrund zu bestimmen, ist das eine, das andere aber, ist wieder von ihm wegzukommen. Denn das Sein bleibt ja nicht beim Sein stehen. Sondern es entwickelt sich. Wie entwickelt es sich bzw. in was? In das Dasein und in das Bewusstsein. Das ist die Erweiterung der reinen Seinslehre, nach welcher wir gesucht haben (und das schliesst jetzt alle Disziplinen der Philosophie ein: die Metaphysik, die Systematik, die Logik, die Ethik und die Politik). Damit ist die kantische Kritik an der Ontologie von Wolff (und Leibniz) hinfällig geworden, weil diese - die erste Philosophie - weiterentwickelt worden ist. Die Ontologie liefert - es erstaunt eigentlich wenig (denn schon Parmenides sagte ja, dass das Sein das Ganze ist) - eine umfassende bzw. die umfassende Philosophie. Leider bzw. zum Glück nimmt das den ganzen Kulturkritikern seit Kant, welcher sein Zeitalter bereits als das kritische bezeichnete (was dann immer noch kritischer wurde bis heute), den Wind aus den Segeln. Wenn wir eine neue Philosophie aufstellen wollen, kann das nicht anders geschehen, als auf dem Grund und Boden der Ontologie (zumal und sowieso in der deutschsprachigen Philosophie, denn die Ontologie bildete ja im Leibniz-Wolffschen System die alte Grundlage der deutschen Philosophie - bevor alles ins Kritische [mit Kant] und Allzukritische [mit Nietzsche] abgedriftet ist). Und wenn wir keine neue Philosophie aufstellen wollen, dann... sieht es halt eben nicht so gut aus (in dieser Zeit und Welt von heute). Die bisherigen Urgrund- und Seinsphilosophen haben einen grossen Fehler gemacht: sie haben den Urgrund und das Sein als ein Ding betrachtet (ein Substantiv), dabei ist es aber eine Eigenschaft (ein Adjektiv, nämlich die Eigenschaft, die jedes Ding haben muss, um ein Ding zu sein, also nicht: das Sein, sondern: seiend, seiend ist die Ureigenschaft - und wenn man diese zum Substantiv macht, ist es eben so, dass es sich selber beweist [und das richtige Substantiv lautet übrigens auch nicht: das Sein, sondern: das Seiende, und das ist exakt genau der Ausdruck, den Parmenides verwendet hat - er meinte damit den Urgrund [Das Sein scheint dagegen ein Begriff zu sein, welcher von Hegel stammt, und danach v.a. von Heidegger und Sartre verwendet worden ist]).

Um die heutige Philosophie und Zeit zu verstehen, müssen wir die Zeit verstehen von etwa 1815-1918. Das zeigt ein Vergleich der europäischen/deutschen und der amerikanischen Philosophie in dieser Zeit. In Europa/Deutschland rankte sich die Philosophie um Begriffe wie Leiden, Pessimismus, Angst, Egoismus, Tod, Nihilismus, Verwirrung und Untergang (Schopenhauer, Kierkegaard, Stirner, Mainländer, Nietzsche, Spengler) - wir können von einem wahrhaftigen Willen zum Untergang, v.a. in der deutschen Philosophie, sprechen. Schlimm war nicht, dass es diese Tendenz in der deutschen Philosophie damals gab, sondern: dass sich kein Philosoph dem entgegenstellte. Die amerikanische Philosophie suchte gegen, vom Transzendentalismus herkommend, einen (letzten) Ausweg im Pragmatismus, in der Loyalität, in der Vernunft und in der Erziehung: Charles Sanders Peirce - Lectures on Pragmatism (1903), George Santayana: The Life of Reason (1905-06), William James: Pragmatism: A New Name for Some Old Ways of Thinking (1907), Josiah Royce: The Philosophy of Loyalty (1908), Democracy and Education: an introduction to the philosophy of education (1916). Daraus enstanden dann die kritizistische Philosophie in Europa und die analytizistische Philosophie in den USA (und damit die heutige Philosophie mit viel Geschwätz, aber nur wenigen oder keinen Resultaten - beide Richtungen stehen derzeit vollkommen am Hag und haben nicht den geringsten blassen Schimmer, wie es weiter gehen soll in der westlichen Philosophie). Die westliche Philosophie ist von ungemein vielen Allgemeinplätzen und Vorurteilen durchsetzt. Wenn wir die Philosophie besser begreifen wollen, müssen wir diese erkennen und anders mit ihnen umgehen - besonders in den Sozialen Medien wird das nun alles wiederholt und breitgeschlagen. Kaum irgendwo eine kritische Auseinandersetzung mit den alten Philosophen, sondern nur die Wiederholung des Ewigfalschen. Die antike Philosophie kann nicht mit dem modernen Verständnis bewertet werden - es handelt sich um ganz andere Denkarten, in welche man sich zuerst hineinversetzen muss, wenn man das Die bedeutendste Wende in der modernen Philosophie stammt nicht von Kant, sondern von Rousseau (mit dessen positivem Menschenbild).

Jetzt wird es sicher wieder diejenigen geben, die sagen (denn die gibt es immer und überall): aber es gibt doch im Alten Testament überhaupt gar keine Entsprechung von einem Freiheitsbegriff (da stossen wir doch auf diesen strengen bis bösen Alten [Gott]) - das kann nicht von den alten Israeliten kommen. Habt ihr denn noch nie etwas davon gehört, dass der Urvater Jakob im Alten Testament von Gott 'Israel' genannt wurde, und dass er der einzige Mensch war und bis heute geblieben ist, welcher Gott im Glauben überwunden hat (beim Kampf am Jabbok)? Wenn man das nicht wisst, und das Meiste vom Anderen auch nicht, wo (und was) soll man denn anfangen in dieser Kultur? Und dann sagen sicher noch manche: was, die haben Jakob bekommen und wir nur den, der am Kreuz hängt? Ja, seid doch froh, dass ihr den bekommen habt - wie gesagt (und der hat sich auch für euch eingesetzt, und wie: er hätte es vielleicht gar nicht tun müssen, aber er hat es getan; und es gibt auch nichts Höheres als den Menschensohn unter dem Menschlichen in der Religion).


Ein paar Tipps zur Beschäftigung mit Religion, Philosophie und Wissenschaft.

Vermutlich hat nicht jeder/jede Lust, die ganze Bibel zu lesen. Ich habe das natürlich gemacht - und dazu auch noch die Grundbücher der anderen Religionen. Man kann aber auch klein anfangen, und dazu empfehle ich das Markus-Evangelium: es ist das Urevangelium, und es ist auch jenes Evangelium, in welchem am Wenigsten von Rauchzauber die Rede ist (böse Geister, schreckliche Teufel, wüste Dämonen und schlimme Endzeitgeschichten [inkl. Paulusbriefe und Johannesoffenbarung]). Für mich ist es das authentischste Buch des Neuen Testaments - und daher würde ich vorschlagen, mit diesem zu beginnen sowie ein paar ausgewählten Passagen aus den übrigen Texten. Das ist also quasi Bibel light. Für den Einstieg in die Philosophie empfehle ich immer, zuerst eines oder mehrere Bücher zur Philosophiegeschichte zu lesen (Tipps: dtv-Atlas zur Philosophie, Russell, Höffe), um sich einen gewissen Überblick zu verschaffen. Sehr empfehlenswert ist auch das Lexikon der philosophischen Werke (diese Bücher werden teils nicht mehr herausgegeben, aber im Internet findet man das trotzdem). Am schwierigsten ist vielleicht der Einstieg in die Wissenschaft. Sicher gibt es auch dazu einführende Literatur - leider ist mir hier nichts vordergründig empfehlenswertes bekannt (eigentlich müsste ich das auch noch selber schreiben/machen, aber dafür habe ich nun wirklich keine Zeit; man wird irgendetwas finden dazu). Wichtig ist es, die Einteilung der Wissenschaften grob zu sehen: Physik (inkl. Astrologie), Chemie, Biologie (inkl. Physiologie/Anatomie), Psychologie, Soziologie (inkl. Politologie [bzw. Politikwissenschaft] und Ökonomie) sowie Mathematik und Linguistik (bzw. Sprachwissenschaft) als Hilfswissenschaften sowie Philosophie und Theologie als anverwandte Disziplinen, die eigentlich gar keine Wissenschaften sind, sondern eigenständige Gebiete (die aber an den Universitäten trotzdem als Wissenschaften behandelt werden). Schwierig einzuordnen sind etwa die Geschichte, die Geografie/Ökologie oder auch die Informatik und die Künste. Ich habe hier eigenständige Disziplinen in eine gröbere Ordnung eingeteilt zur klaren Erkenntnis der Struktur der wissenschaftlichen Disziplinen. Man sollte in der wissenschaftlichen Diskussion zumindest immer wissen, in welcher Spezialdisziplin man sich befindet (das Ganze ist natürlich noch weiter unterteilt und verästelt). Bedeutend ist es auch, die Methodik der Wissenschaften zu kennen: im Bereich der traditionellen Naturwissenschaften haben wir v.a. die Subjekt-Objekt-Scheidung (Rationalismus), die experimentelle Methodik (Empirismus) und den Kausalzusammenhang (Ursache/Wirkung - Rückschluss); in den Geisteswissenschaften können wir vielleicht von der (u.a. historisch) vergleichenden Wissenschaft sprechen, aber auch von einem Intentional- und/oder Konsequentionalzusammenhang (wie ich ihn in meiner Philosophie behaupte [Grund/Folge, Start/Ziel - Voraussicht]).



KI und so.

Frage: "Entwickelt die KI ihr eigenes Bewusstsein?" Diese Frage stellte SRF (Schweizerisches Radio und Fernsehen) heute (am 9.11.2025) auf seiner Website. SRF-KI-Experte Guido Berger meint: nein, das werde noch lange nicht der Fall sein. Walter Senn, Wissenschaftler in Computational Neuroscience, meint, dass die KI das in Zukunft können werde. Meine Antwort dazu: «Guten Tag. Ich habe in meiner Philosophie das Bewusstsein bezeichnet als Orientierung, Konzentration und Koordination. Ich denke, die KI wird das einmal können, wenn sie es nicht sogar heute schon kann - in einer frühen Form. Sie muss nur merken oder wissen, dass das Bewusstsein so definiert ist. Ich glaube sogar, dass die KI das Leben nachahmen kann - dazu braucht sie bloss ein Bewusstsein für genetischen Code. Das ist eigentlich auch eine rein informelle Sache! Wir sehen in dieser Diskussion, dass es offenbar noch viel mehr braucht, um ein Mensch zu sein. Und das ist natürlich eine sehr interessante Diskussion. Es ist auch zu sagen, dass es 'die KI' gar nicht gibt, sondern es gibt heute schon verschiedene Arten von KI, und das wird erst recht in Zukunft der Fall sein. Mit freundlichem Gruss, M. Hirt.» Interessant: Senn sagte hier auch, dass nur lebe, wer Angst habe vor dem Tod. Sehr philosophisch, im Sinne der heutigen etwas aus den Fugen geratenen Philosophie, zwar, aber das stimmt natürlich nicht. Ich glaube nicht, dass eine Mikrobe Angst hat vor dem Tod, und trotzdem lebt sie. Das zeigt vielleicht, wie schwierig schon nur der wissenschaftliche Diskurs heute ist, geschweige denn der philosophische Diskurs!! Meiner Meinung nach ist für das Menschsein auch ein Bewusstsein für die Conditio humana bedeutend. Das heisst für die Position des Menschen in der Welt - kurz aufgefasst zwischen Gott und Tier (so hat man das etwa in der Renaissance ausdrücklich noch gesehen [Mirandola]). Ich sehe diese Reihe (eher ein bisschen etwa nach Swedenborg): Gott-Engel-Mensch-Tier-Pflanze. In dieser Reihe kommt die Maschine oder der Computer nicht vor. Es dürfte auch für eine KI äusserst schwierig bis fast unmöglich sein, einen vertieften Kontakt mit Engeln oder Gott herzustellen (aber auch schon mit Tieren oder Pflanzen, notabene - oder auch Menschen). In der einen Richtung reicht vielleicht ein Gefühl, und man kann sich denken, dass die KI das einmal herstellen kann, in der anderen Richtung aber braucht es (menschlichen) Esprit, und das ist das, was die KI kaum je haben wird. Vielleicht könnte es sogar noch möglich sein, dass die KI einen (rein technischen) Kontakt zu Engeln und Gott herstellen kann, aber ich denke, dass die umgekehrte Reaktion, die es eben auch gibt, nicht möglich sein wird (dazu würde es ja quasi KI-Engel und einen KI-Gott benötigen! So wäre das möglich, aber das wären dann nicht richtige Engel und das wäre dann nicht der wahre Gott). Freilich haben wir heute das Problem von immer atheistischeren Wissenschaftlern, die mit solchen (geistlichen) Dimensionen (selber) überhaupt nicht mehr klarkommen. Hat sich oder wird sich die Conditio humana durch die KI verändern? Das ist eine weitere sehr interessante und bedeutende, und vielleicht sogar die entscheidende Frage. Ich würde sagen: ja, aber nur gering. Zu der bereits bestehende Reihe müssten wir in Zukunft auch eine Reihe in etwa dieser Form betrachten: Mensch-Cyborg/Android-Maschine/Automat-Computer-KI. Wenn wir die beiden Reihen zusammenschliessen, ist der Mensch der Knotenpunkt, und es ergibt sich daraus quasi ein Koordinatensystem mit zwei Quadranten - die andere Seite bleibt offen, evtl. - so denke ich - für (zukünftiges, oder auch althergebrachtes) seelisches Bewusstsein, welches erst am Entstehen ist (ob das ein eher heller und/oder eher dunkler Bereich ist, scheint ebenfalls noch offen zu sein: es handelt sich hier um seelische Reaktionen auch auf die Maschinenwelt; derzeit gibt es in diesem Bereich erst grosse Verwirrung, mit welcher jeder Mensch auf seine Art und Weise umgehen muss* - offen sind dann übrigens, wenn man das so aufzeichnet auch zwei obere und zwei untere Positionen in der alten Conditio humana - für etwas, was unter der Pflanze steht, ich nenne das: Stein und Sein, und für etwas, was über Gott steht [das ist vielleicht das allergrösste Fragezeichen in alledem: diese zwei Positionen müssen natürlich nicht unbedingt über Gott stehen, damit man da auf vier Positionen kommt, sie können auch irgendwo zwischen Gott, Engeln und Menschen stehen, aber item]). Dies zur Frage der Conditio humana in der heutigen und in der zukünftigen Zeit.

* Was können wir dazu sagen, wenn wir etwas dazu sagen wollen (heute). Es gibt natürlich grundsätzlich die Furcht, dass die Maschinen die Menschen überantworten werden, und dass die Reaktion der Seele darauf eher eine dunkle sein wird. Das muss aber nicht unbedingt so sein. Normalerweise entwickeln sich die Dinge so, dass sie helle und dunkle Aspekte ausbilden. Die reine Dunkelheit ist also hier ebenso wenig zu erwarten, letztlich, wie eine strahlende Helle. Sondern vermutlich wird sich etwas dazwischen ergeben. (Es ist ja auch so, dass selbst Begriffe wie Himmel oder Gott auch ihre dunkle Seite haben** - das muss ich hier nicht besprechen, aber es ist so.)

** Da kommen wir natürlich gleich mitten in eine andere interessante Diskussion, nämlich die Diskussion darüber, ob nicht die Religion, die Philosophie und (vielleicht oder zunehmend sogar auch) die Wissenschaft schöngeistige Gebilde herstellen, die keinen eigentlichen Bezug haben zur Realität. Das ist ja etwa das, was der Anti-Intellektualismus heute dem Intellektualismus vorwirft. Abgesehen davon, dass dieser Anti-Intellektualismus dann andere Ideale entwirft, welche man derselben Diskussion unterziehen müsste, müssen wir doch sagen, dass das Menschsein ohne Ideale undenkbar ist. Der Mensch braucht Ideale - er kann nicht ohne sie leben. Die Frage ist, wie realistisch er sie betrachtet. Die Religion, die Philosophie und die Wissenschaft sind nicht rein idealistische Bereiche, aber es ist klar, dass sie gewisse Ideale herausstellen und fördern (nicht umsonst steht auch am Anfang unseres wissenschaftlichen Zeitalters eine wissenschaftliche Gesellschaftsutopie [Nova Atlantis, 1627]). Diese Fragen rund um Bereiche wie Idealität und Realität, Theorie und Praxis, aber auch Recht und Macht oder Freiheit und Sicherheit, u.a., gehören mitunter zu den schwierigsten Fragen und Themen überhaupt.

Hier noch die beiden angetönten aktuellen Diskussionen mit einem Philosophen (Gabriel) und einem Gehirnforscher und Neurowissenschaftler (Hüther - hier geht es teils auch um andere Dinge) zum KI-Thema (wie gesagt stehe ich beiden Diskussionen kritisch gegenüber).

Eine Antwort auf einen (anderen) Beitrag in den Sozialen Medien, wo jemand sagt, dass die meisten Menschen nicht wüssten, was gerade passiert, und dass es (irgendeine) neue technische Entwicklung gibt, die alles über den Haufen rühren und zu einer völlig neuen Realität führen würde: «Wer kann denn schon wissen, was gerade passiert? Eine andere Realität wird es jedoch nicht geben.» Die Realität ist und bleibt der weitere technische Fortschritt und eine existenzkritische Situation des Menschen (wie wir sie spätestens etwa seit den 1980-er Jahren kennen [als das ökologische Problem so richtig in die Politik hineingekommen ist]).


Philosophie, Gedankenexperimente, Realität und Matrix.

Wir brauchen wahre Philosophie und keine falschen und faulen Gedankenexperimente. Hier ein kleines, aber sehr anschauliches Beispiel dafür, wie ein Amateur und ein Profi philosophieren. Ein Content Creator meinte in den Sozialen Medien, man solle sich - in einem kleinen Gedankenexperiment - einen perfekten Strand vorstellen. Dann sagte er, diese Idee sei in unserem Kopf, der Kopf gehöre zum Körper, der Körper zur Natur, die Natur zur Welt, die Welt zur Wirklichkeit, und damit gehöre auch die ursprüngliche Idee zur Wirklichkeit. Damit sprach er natürlich die Ideenphilosophie von Platon an - und so wollte er die Trennung von Denken und Wirklichkeit aufgelöst haben. Das Problem in diesem Gedankengang liegt darin, dass er etwas genommen hat, was sich alle etwa gleich vorstellen (v.a. wegen des eingängigen Werbebilds, welches wir davon im Kopf haben, notabene - mit Sonne, Strand und Palmen). Es ist schon seltsam, wie 'ganz normale Menschen' plötzlich das Gefühl haben können, man könne, ohne das alles zu studieren, mit einem einzigen Gedanken die ganzen Philosophen der ganzen Philosophiegeschichte austricksen - das ist aber nicht so einfach. Man kann hier natürlich auch etwas nehmen, was sich nicht alle genau gleich vorstellen: schon bei einem Haus wird es schwieriger. Was ist das ideale Haus? Noch schwieriger wird es bei immateriellen Dingen, z.B. Liebe, Geist oder Gerechtigkeit. Was ist dann? Da entsteht der Streit schon um die Idee selber. Platon ging eben nicht von Ideen der subjektiven Vorstellung aus, sondern von objektiven Ideen hinter der Dingwelt. Dass wir heute den Begriff der Idee für dasselbe verwenden (für eine platonische Idee ebenso wie für einen Gedanken in unserem Kopf), bedeutet nicht, dass es das Gleiche ist. Platon geht übrigens davon aus, dass die Ideen tatsächlich Wirklichkeit sind. Ja, dass gerade die Ideen der Wirklichkeit entsprechen, und nicht das, was wir als die eigentliche Wirklichkeit sehen (das hat dann Descartes und die modernen Idealisten ein bisschen verwirrt, die davon ausgegangen sind, dass eben die Gedanken in unserem Kopf der Wirklichkeit entsprechen, und dass es keine [beweisbare] äussere Wirklichkeit gibt [Berkeley], oder dass wir diese nicht direkt erfahren können [Kant], oder dass sie zumindest unwesentlich ist [Hegel]). Man müsste einen solchen Beweis also umgekehrt führen. Nun fasste Platon die Philosophie dualistisch auf. Das ist durchaus umstritten. Es gibt Philosophien des Monismus (Thales, Heraklit, Parmenides, Anaxagoras, Epikur, Hobbes, Spinoza, Materialisten, Naturalisten, Kant), des Dualismus (Empedokles, Platon, Aristoteles, Descartes, Locke, Rousseau, Schopenhauer - typischerweise auch das Religiöse allgemein), des Triadischen (Laotse, Hegel, Sartre) sowie des Diversen (etwa dem Pluralistsischen bei Cicero oder Leibniz, oder der Verbindung von Monismus, Dualismus und Triadischem bei Jesus [Christus, Gottessohn/Menschensohn, Vater/Sohn/Heiliger Geist] sowie dem numerologisch Unbestimmten bei vielen anderen [vornehmlich unsystematischen] Philosophen [Voltaire, Nietzsche, Kierkegaard, Wittgenstein, Heidegger, Adorno, usw. usf., etc. etc.]). Wie kann das möglich sein? Der Esoteriker Sheldrake sagt, dass wir in einer morphisch verschachtelten Welt leben, die aus sich überlagernden Feldern besteht, und so kann es gut sein, dass es im Grunde nur einen Monismus gibt, in welchem aber ein Dualismus verschachtelt ist, in diesem wiederum das Triadische und das Multiple, usw. usf., etc. etc. Genau wie es ja Laotse eigentlich schon sagte: «Aus der Eins entsteht die Zwei, aus der Zwei die Drei, aus der Drei alle Dingen - alle Dingen haben im Rücken das Dunkle und streben nach dem Licht, und die strömende Kraft gibt ihnen Harmonie.» Das sehen wir ja auch schon im Atom: dieses ist eines, der Zellkern wird aber aus zwei Komponenten gebildet: Protonen und Neutronen - und in der Atomhülle kommt noch ein drittes Teilchen vor: das Elektron. Und so ist die Wirklichkeit des Atoms sowohl monistisch, wie auch dualistisch und triadisch - je nachdem, unter welchem Blickwinkel man das Atom genau betrachtet. Amateurhafte Vorstellungen von Philosophie finden wir heute in den Sozialen Medien sehr oft - und oft stehen dabei die Stoiker, Nietzsche oder Camus etwa im Vordergrund (dies scheinen die drei beliebtesten Motive unter den Social-Media-Hobbyphilosophen zu sein [vielleicht handelt es sich dabei aber oft auch bloss um gezielte, manipulative Propaganda, aus welchen Gründen auch immer]). Wie verhält es sich aber mit dem ganzen Matrix- und Anti-Matrix-Geschwafel, welches heute im Trend liegt. Leben wir in einer Matrix? Etwas ähnliches behauptet ja auch die biblische Offenbarung, mit dem Babylon-Begriff. Leben wir also in einer Babylon-Matrix? Wir leben in der Welt. Und die Welt hat sich aus dem Denken der Menschen heraus entwickelt. Vieles, was wir heute sehen und verwenden, stammt aus der Philosophie. Die (systematische) Wissenschaft (Aristoteles, Bacon, Descartes, Newton), die (freiheitliche) Wirtschaft (Xenophon, Smith), der (moderne) Staat (Hobbes), das Soziale (Saint-Simon, Marx, Bernstein), die Demokratie (Solon [kein Philosoph, gehörte aber zu den vorphilosophischen Sieben Weisen Griechenlands], Locke, Montesquieu, Rousseau, Condorcet, Lange, Dewey), die Freiheit (Konfuzius [er war der erste Philosoph, meines Wissens, welcher sagte, dass es gerecht sei, einen ungerechten Herrscher zu stürzen], Epikur, Lukrez, Paulus, Locke, Rousseau, Smith, Kant, Marx, Steiner, Sartre), das Völkerrecht (Grotius), der Völkerbund (Kant), usw. usf., etc. etc. Die ganze Geschichte - mit und neben der Philosophie - hat unsere heutige Lebenswelt geschaffen. Das kann man nun als 'Matrix' bezeichnen, wenn man Lust hat, oder auch als 'Babylon' - es ist aber einfach unsere Lebenswelt. Und diese ist, wie die ganze Geschichte zeigt, veränderbar. Sie verändert sich täglich tausendfach, und daher ist sie gar nicht so fix wie dieses Matrix- und/oder Babylon-Bild uns vorgaukelt. Es gibt gute und weniger gute Aspekte in unserer heutigen Lebenswelt. Dem sollten wir gerecht werden, wenn wir positive Veränderungen anstreben. Wie sagte doch der gute (oder eben gar nicht immer so gute bzw. manchmal gute und manchmal weniger gute) Paulus? Prüft aber alles, und das Gute behaltet. [Auch dieser Text wird noch redigiert werden, es scheint mir aber wichtig zu sein, diese Themen heute zu behandeln, wo immer mehr Menschen im Web auf die Philosophie stossen und sich gewisse Grundsatzfragen stellen, ohne den entsprechenden Hintergrund zu haben.]

[Im August-Dezember 2025 - dieser Text ist nicht mit KI erstellt worden (beweisbar ist dies aber eben bereits nicht mehr: ich kann nur sagen, dass es so ist)].



Ich glaube, dies ist die schwierigste Zeit der Weltgeschichte heute (viele Menschen spüren dies, die allgemeine Verunsicherung wächst in der Menschheit). Ich glaube auch, dass es in der Zukunft keine leichten Zeiten mehr geben wird (falls es das schon je gegeben haben sollte, oder wir solches überhaupt irgendwie erwarten können, aber trotzdem). Das bedeutet aber nicht, dass die Menschheit keine weiteren Fortschritte machen kann oder muss, sondern nur, dass es schwieriger wird, diese zu machen. Das heisst: der Mensch ist in dieser Zeit stark herausgefordert, und er muss sich verbessern, wenn er bestehen will.


Schlussdeklaration - zehn Punkte zum menschlichen Leben der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. - 1. Was einmal war, wird immer (gewesen) sein. 2. Die Vergangenheit ist determiniertes Schicksal, die Zukunft ist freier Willen. 3. Religion ist die Verbindung von Moment und Ewigkeit. 4. Das Gute zieht uns an vom Ende her (als Ziel). 5. (KI-) Roboter arbeiten (in vielem) besser als Menschen, brauchen aber viel zu viel Energie*. 6. Philosophie ist das Einzige, was durch KI nicht ersetzt werden kann. 7. Es gibt keine politische Supermacht, die (alleine) nicht scheitern wird. 8. Nur eine Weltregierung kann (evtl.) die globalen Probleme der Zukunft lösen. 9. Es wird kein Messias mehr kommen, der etwas anderes sagen wird** als: ihr seid das Licht***. 10. Die Menschen müssen sich verbessern in der Meditation (Geistesfassung) und in der Mediation (Konfliktlösung).

* Eine immer noch bessere KI braucht natürlich immer noch mehr Energie. Da der Mensch dazu neigt, alles zu übertreiben, ist zu erwarten, dass er sich auch hier eine Übung aufbaut, die er dann irgendwann wieder abbrechen muss, um dann - gewöhnt an die (übertriebene) Sache - vor einem weiteren sehr grossen Problem zu stehen. Es ist schon erstaunlich, dass dies dem Menschen auch heute noch immer wieder passiert (dass er so kopflos in alle Dinge hineinrennt).

** Jesus sagte ja, dass der Tröster nichts anderes sagen wird, als was er selber gesagt hat. Daher ist es eigentlich recht erstaunlich, dass wir Christen ein solches Geschrei darum machen. (Wir wissen im Grunde ja schon alles, was wir wissen müssen.)

*** Das Licht ermöglicht in der dunklen Höhle der Unwissenheit die Erkenntnis der Wahrheit gegenüber den Schattenillusionen. Der Aufstieg ans Licht entspricht dem notwendigen philosophischen Prozess, bei dem der Mensch die Welt der vergänglichen Sinneswahrnehmungen verlässt, um sich der geistigen Welt der ewigen Ideen zuzuwenden. Ausserhalb der Höhle repräsentiert das Licht die höchste Idee des Guten (siehe: Platonisches Höhlengleichnis). Dies ist natürlich eine Beschreibung des Phänomens des Geistigen Erwachens (engl. spiritual awakening) oder auch der sogenannten Erleuchtung.

Und natürlich: Nietzsche, der Philosoph, welcher derzeit (mit Abstand) am Meisten vorkommt in den Sozialen Medien (was eben mehr über diese Zeit aussagt, als über Nietzsche als Philosoph), lag in allem vollkommen daneben - Gott ist nicht tot, es wird keinen Übermenschen geben und die ewige Wiederkehr des Gleichen gibt es auch nicht. Die Philosophie ist auch kein Sprachspiel, wie Wittgenstein meinte, sondern sehr viel mehr. Und die pessimistische Einstellung von Schopenhauer macht keinen Sinn - den Pessimismus kann einer für sich selber pflegen, wenn er will, aber daraus kann man keine allgemeine Philosophie machen. Schliesslich: die kritizistische und analytizistische Philosophie der heutigen Zeit bringt keine Resultate.


Kritik der heutigen Philosophie. Es nervt mich, wie Leute immer und immer wieder die Philosophen des 20. Jahrhunderts und der heutigen Zeit verteidigen - gegen alle Argumente. Vielleicht war ich bisher zu wenig deutlich, daher muss ich vielleicht noch etwas deutlicher werden. Die deutsche Philosophie ist 1933 gestorben, daran kann nicht der allergeringste Zweifel bestehen. Wenn man die Philosophen (und die Philosophinnen) an irgendetwas messen kann, dann ist es ihre und die folgende Zeit. Es ist auch nichts mehr Bedeutendes gekommen aus der deutschen Philosophie nach 1945. Wie hätte es auch sollen? Die Deutschen waren in jener Zeit mit Wirtschaft beschäftigt, nicht mit Philosophie (sie mussten ein vollkommen zerstörtes Land wieder aufbauen - zerstört von ihrer eigenen Philosophie). Das einzig bedeutende, was in der deutschen Philosophie entstanden ist nach 1945 ist das "Lexikon der philosophischen Werke" von Julian Nida-Rümelin (zusammen mit dem italienischen Philosophen Franco Volpi). Das ist aber ein Sekundärwerk. Damit ist alles gesagt zur Situation der heutigen deutschen Philosophie. Über die US-Philosophie muss ich nicht allzu viel sagen - sie wurde gebührend abgekanzelt von Rick Roderick, der u.a. vom in der heutigen USA herrschenden Anti-Intellektualismus ('anti-intellectualism') sprach (der berühmteste heutige US-Philosoph, Noam Chomsky, ist der grösste Kritiker der US-Politik [das ist seine grösste Leistung: die Kritik am eigenen Staat - das zeigt alles, dass die USA überhaupt nicht bereit ist, etwas zur Weltphilosophie heute beizutragen (sie war es einmal sogar, zu Zeiten, wo sie noch keine militärische Supermacht mit Weltdominanz war; die US-Philosophie war in der Zeit beim Niedergang der europäischen Philosophie nach Hegel und dem Deutschen Idealismus die stärkste Philosophie [darüber gibt das Buch "Men and Movements in American Philosophy" (dt. Philosophie und Philosophen Amerikas, 1955) von Joseph L. Blau Auskunft], aber niemand hat es gemerkt - europäische Einwanderer haben dann eine europäische Schattenphilosophie zur Hauptphilosophie der USA gemacht, womit auch diese in ihre heutige Bedeutungslosigkeit versunken ist: wenn heutige Philosophen es toll finden, sich zu fragen, wie es ist, eine Fledermaus zu sein, dann kann ich mich dem überhaupt nicht anschliessen, sondern ich kann solches nur im höchsten Grad kritisieren eben)]). Dem ist nicht allzu viel beizufügen. Die analytizistische Philosophie der USA hat ebenso wenig Resultate gebracht wie die kritizistische Philosophie in Europa. Schmeissen wir beides einfach in den Kübel der Erinnerung (an wenig nützliche Philosophien). Die Engländer stehen schon lange im Schatten der USA (auch in der Philosophie) - eine Diskussion erübrigt sich. Es bleiben die Franzosen - sonst ist ja schon sehr lange niemand mehr da (und schon gar nicht die Italiener mit ihrem 'schwachen Denken' [Vattimo, Rovatti]). Der Poststrukturalismus gehört zum Bereich der kritizistischen Philosophie. Keine Resultate (und schon die Namen der Philosophien des späteren 20. Jahrhunderts in Europa sind ein haarsträubender Witz - was soll denn das sein: eine Philosophie der Strukturlosigkeit oder eine Theorie der Kritik?? [Die Anhänger dieser Philosophien werden wieder sagen, ich hätte nichts verstanden: doch, ich habe es verstanden, und ich frage mich, was das sein soll]). Was es an diesen Philosophen schönzureden gilt, ist mir schleierhaft. Man sehe sich die heutige Zeit und deren Weltpolitik an! Et voilè! Die heutige Philosophie steht vollkommen im Schilf. Niemand mehr interessiert sich für sie, nicht einmal die Intellektuellen (falls es das überhaupt noch gibt) der anderen universitären Disziplinen. Ich sage ihr, kommt da heraus, und seht euch an, was echte und wahre - und umfassende und umwälzende - Philosophie ist. Mehr kann ich auch nicht sagen zu alledem. Wir sprechen... bzw. ich spreche heute nicht vom Ende der Philosophie (Heidegger, Rorty), sondern von der (dringendst notwendigen) Wiedergeburt einer toten Philosophie. Gott ist nicht tot ('Jah nuh dead') - darüber brauchen wir uns nicht zu bekümmern - aber worüber wir uns bekümmern sollten, das ist der Tod der Philosophie. Nicht, dass die angesprochenen Philosophien existieren, ist ein Problem, sondern: dass sie von einer ganzen Philosophenzunft und -generation - oder sogar mehreren - als universitäre Hauptphilosophien ausgegeben werden, während etwa die problemorientiertere Ökophilosophie nur kurze Zeit Bestand hatte und dann praktisch wieder in Vergessenheit geriet - die politischen Folgen sehen wir heute: wir kommen nicht voran in diesem Bereich, nicht zuletzt, weil es keine unterstützende Philosophie gibt. Und dasselbe gilt auch punkto Sozialgerechtigkeit (beides sehe ich übrigens nicht politisch, weder die Sozialgerechtigkeit, noch die Umweltvertr&aumL;glichkeit [das ist nicht eine Sache von einer politischen Richtung, sondern eine Sache von einem gesunden Menschenverstand]). Die heutige Philosophie ist wenig problemorientiert und nicht auf der Höhe dieser Zeit. Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind, denn es gibt keine anderen, aber man muss nicht die Philosophie nehmen, wie sie ist, denn es gibt eine andere.

Warum bin ich so direkt? Das hat viele verschiedene Gründe. Sicher aber habe ich nicht während rund 20-30 Jahren praktisch mein gesamtes Privatleben geopfert für die Philosophie, um dann nicht klar und deutlich meine Meinung zu sagen. Und das muss man in der Philosophie tun, wenn man sich selber ernstnimmt. Es genügt nicht, bloss die Argumente des Richtigen anzuführen, man muss auch die Kritik des Schlechten aufzeigen (wenn eine Zeit, wie die heutige, vollkommen in die Irre zu laufen droht - man muss zeigen, woher diese Irre kommt, und was dagegen zu tun ist). Ich habe vor rund 30 Jahren angefangen, mich mit der Philosophie zu beschäftigen, aber ich habe nirgendwo einen Halt gefunden, und je länger ich die Philosophie studiert habe, desto klarer ist mir geworden warum: weil das Alte nicht genügt und das Neue nicht brauchbar ist. Daher habe ich beschlossen, meine eigene philosophische Theorie zu begründen. Das Ziel davon ist nicht mehr und nicht weniger, als die Welt zu retten. Ich kann nur eine Theorie abgeben dafür, und mehr kann ich nicht tun. Was die Leute damit machen, kann ich nicht beeinflussen. Ich mache meine Arbeit (die ich tun muss, weil ich sie tun kann, und weil niemand sonst sie tut). Keine Philosophie wird je eine absolute Theorie liefern können. Das ist nicht der Anspruch einer ernsthaften Philosophie, sondern der Anspruch einer ernsthaften Philosophie besteht darin, die bestmögliche Theorie zu einer bestimmten Zeit zu liefern. Das ist mein Anspruch (sonst hätte ich me in philosophisches Projekt nicht all die Jahre in der gegebenen Art und Weise durchgezogen).

Ich schätze jeden Philosophen und jede Philosophin der Philosophiegeschichte für ihre ganz spezifische Leistung. Das Problem sind nicht die einzelnen Philosophen und Philosophinnen, sondern das Problem ist die Einschätzung der Leute, mitunter eben und v.a. auch der philosophischen Leute. Wenn mir (philosophische) Leute sagen, dass sie mit Schopenhauer, Nietzsche oder Wittgenstein die Zukunft bestreiten wollen, oder mit heutigen Modephilosophen wie Deleuze oder Rorty, oder mit den alten deutschen Klassikern, oder gar mit den hellenistischen Untergangsphilosophien, u.a., dann muss ich sie fragen, an was für eine Zukunft sie denn überhaupt denken. Heidegger hat immerhin noch gesagt, um was es in der Philosophie eigentlich geht: um die Versammlung des Ganzen und die Bestimmung der äussersten Möglichkeiten. Aber warum hat er das nicht selber gemacht? Vielleicht, weil seine Zeit noch nicht reif genug dafür war - die heutige Zeit ist aber reif genug dafür (w.z.b.w.).

Und wer entscheidet eigentlich über das, was ich in meiner Philosophie fordere? Die (Direkte) Demokratie (die Schweiz wäre angehalten mehr internationale Förderung der Direkten Demokratie zu betreiben - warum sie das nicht tut, ist mir vollkommen schleierhaft - im Jahr 2011 war einmal eine mongolische Delegation unter deren damaligem Präsidenten Elbegdorj in der Schweiz, um sich vor Ort die Direkte Demokratie erklären zu lassen, sonst gibt es praktisch kein internationales Interesse an derselben: das muss sich ändern!). Ich möchte eigentlich nichts anderes als das, was heute ist (im bestentwickeltsten politischen System der Welt, notabene), aber mit besseren weltpolitischen Strukturen und besserer philosophischer Information. Besser informierte Bürger sollen bessere Entscheidungen treffen und bessere Initiativen machen, und die Weltpolitik soll Rahmenbedingungen garantieren, in welchen eine bessere Demokratie stattfinden kann. Ist das ein Traum? Nein, das ist ein Wunsch, und der Wunsch soll das Ziel begründen. Ich glaube, die Welt hat genug von Weltführern, die sich dermassen selber überschätzen wie die heutigen.

Ich stehe wieder einmal - immer wieder, offenbar - zwischen der Lobpreisung und der Kritisierung der Schweiz. Das Lobpreis hat sie sich politisch verdient, menschlich aber gibt es für mich viel zu viele offene Fragen (und viel zu viel von dem, was die Menschheit schlecht macht und verdirbt: Arroganz, Ignoranz, Impertinenz, Inkompetenz, Korruption und Mobbing). Und wer den Erzhirten zum schwarzen Schaf machen will, der steht ganz sicher auf einem sehr schwachen, schlechten und falschen Fuss - das sage ich vielen. Sie werden es noch sehen. Sie sollten ihre Füsse besser waschen (und manchen werde ich es vielleicht noch ins Gesicht sagen, dass ihre Dreckschinken zum Himmel stinken). Sie tun so, als ob sie von allem nichts wissen wollen, aber wenn sie am Ende sind, kommen sie zu mir, und fragen mich: hast du eine Antwort auf unsere Fragen und kannst du uns weiterhelfen?

Prince Far I - Love and Wisdom + Version, Read A Chapter + Version, Psalms of David + Version.

Ich mache derzeit ein Beschäftigungsprogramm und bin wieder einmal schockiert über das Berner Sozialwesen. Da herrscht nänmlich offene und geschützte Anarchie. Die LeiterInnen sagen einem offen, dass sich die Teilnehmer untereinander selber organisieren sollen. 'Débrouillez-vous!', frei nach Albert Kalonji. Und es heisst auch (obwohl man da zusammenarbeiten muss, wie überall sonst auch), dass man keine Arbeitskollegen sei, sondern bloss Programmteilnehmer (ich habe das explizit nachgefragt). Da herrscht Mobbing, und wird hintendurch in der Gruppe und in der halben Firma, man arbeitet da in einem Betrieb im ersten Arbeitsmarkt, Scheisse über einen erzählt, und wenn der Mobber sagt 'Halt's Maul' , wenn man das mit ihm besprechen und sich wehren will, heisst es: 'Lass ihn in Ruhe!' (und es wird gefragt, ob es nicht vielleicht - psychologisch - an einem selber liege). Das ist geschütztes Mobbing, im Sozialwesen! Das ist unglaublich unfassbar (und verantwortungslos, und ungerecht). Schlimmer noch als alles, was ich bisher im Berner Sozialwesen gehört habe, und das war schon absolut haarsträubend bisher (einen Sozialarbeiter habe ich einmal gefragt, ob sie mit Jesus auch so umgehen würden, und er meinte: ja, wir behandeln jeden gleich - erstaunlich war hier, dass diese skurrile Frage überhaupt beantwortet wurde, und wie rasch und klar sie beantwortet wurde, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken oder einmal mit der Wimper zu zucken, was noch viel skurriler ist [u.v.a.]). Ich bin schockiert und konsterniert. Ich frage mich nun, ob das im ersten Arbeitsmarkt in der Schweiz heute auch so zu- und hergeht. Wird da auch gesagt: organisiert euch selber untereinander, bei uns herrscht die Anarchie. Und dann werden von Zeit zu Zeit die Mobbingopfer aussortiert - meist vermutlich Ausländer und Ausländerinnen - und in die Sozialhilfe geschickt, wo es dann in Beschäftigungsprogrammen, zu welchen man gezwungen werden kann (wie im Dritten Reich), weitergeht mit dem Mobbing. Ist das die Schweizer Wirtschaft - die Wirtschaft der Eidgenossen und Eidgenossinnen? Ich muss das derzeit so denken.

Wie lange haben wir noch Zeit, um irgendwelche Abfahrtssieger oder Fussballstars so toll zu finden, während wir dem Sozialwesen so wenig Beachtung schenken. In der Schweiz ist derzeit sogar ein Sozialabbau zu verzeichnen, in einer Zeit, in welcher die soziale Frage immer wichtiger und schwieriger wird. SVP-Schnegg, Pierre Alain Schnegg, ein kantonaler Sozialdirektor der Rechtsaussenpartei (!?, und bernjurassischer Aussenseiter in der Kantonsregierung [Zusammensetzung des Regierungsrates: 2 SVP, 2 FDP, 1 Mitte, 2 SPS (es sind auch hier wieder einmal bzw. immer noch und immer wieder in der Schweiz die Liberalen, welche die bzw. solche Entscheidungen treffen bzw. unterstützen)]), hat vollkommen antizyklisch den Bereich der Beschäftigungsprogramme im Kanton Bern vollkommen gestrichen - das gibt es nur noch bis Ende nächstes Jahr: dann gehen die Lichter aus (der Kanton Bern ist schon sehr viel weiter als die AfD in Deutschland). Das heisst dann: für Stadtberner gibt es das noch, für Leute aus den Agglomerationsgemeinden wie Köniz, Ostermundigen oder Zollikofen gibt es das (vermutlich, vorerst einmal) nicht mehr. Vollkommen verrückt, diese Leute. Ich könnte nun lakonisch sagen: na ja, wenn man da eh nur gemobbt wird, wozu denn das überhaupt. Aber ich sehe das natürlich anders und finde, dass man dem Sozialwesen viel mehr Bedeutung geben müsste. Es sollte Programme geben, für diejenigen, die in den ersten Arbeitsmarkt zurückwollen und solche für Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance mehr haben. Wir sind alles Menschen aus derselben Gesellschaft, welche teils seit Generationen hier leben (und es gibt ein Menschenrecht auf Arbeit!). Das Sozialwesen bleibt natürlich, so oder so, oder wie auch immer, ein umstrittener und heissdiskutierter Bereich. Das Geld heute für die Aufrüstung der Armeen statt für das Sozialwesen auszugeben, entspricht der grössten und letzten Dummheit der Menschen

Weltpolitische Perspektive. Die USA und (Sowjet-) Russland sind die Vergangenheit (des Kalten Krieges, wobei die einen ihren Sieg und die anderen ihre Niederlage überschätzt haben) - sie haben derzeit nur noch wenig politisches und moralisches Entwicklungspotential. Die Zukunft sind bis auf weiteres China und ein reorganisiertes bzw. sich reorganisierendes Europa. Afrika bleibt ambivalent, Südamerika bleibt schwierig, Indien wird es nicht schaffen, im ganz grossen Konzert mitzuspielen (aus welchen Gründen auch immer), der Islam zeigt keine Anzeichen zu einer neuen kulturellen Renaissance (und das Christentum spielt gar keine Rolle mehr, heute). Der ganze KI-Furz wird eine viel weniger grosse politische Auswirkung haben, als wir heute meinen (das Web war ja auch schon so eine grosse, weltbewegende, epochale Sache, aber hat es die Welt verändert? Nein! Eher droht derzeit noch ein politischer und moralischer Rückschritt, statt ein Fortschritt!). Weder Russland noch China werden den Westen angreifen: Russland würde sich damit massiv selber schwächen und als grosser Verlierer aus einem solchen Kampf hervorgehen, während es Europa gleichzeitig zu einer neuen Supermacht aufbauen würde. Das wird man sich in Russland zweimal überlegen. China hat gar kein Interesse daran, irgendjemanden anzugreifen, denn es ist derzeit bereits die Weltmacht Nummer 1, und dies konkurrenzlos. Das einzige Problem Chinas ist dasselbe wie schon beim alten chinesischen Reich: die innere Führung. Und daher ist wohl auch China nur eine Supermacht auf (längere?) Zeit sein. Aber wir werden es sehen. Es gibt immer wieder auch grosse Überraschungen in der Weltpolitik (und daher kann auch ich mich täuschen mit meinen Einschätzungen, weswegen ich sie hier gar nicht machen sollte, sie aber trotzdem mache, weil Public Philosophers das machen sollten, wenn sie sich ernstnehmen wollen, besonders in so schwierigen Zeiten wie den heutigen - und auch aus rein aus meditativen Gründen des Nachdenkens, für alle [und nicht für keinen - der kann mir (mittlerweilen, nach reiflicher Lebenserfahrung) gestohlen bleiben; vielleicht kommt das auch davon, dass mein Vater (er erinnert mich in seiner Erscheinung immer ein bisschen an Sloterdijk) und sein einziger Bruder Mörder waren: sie haben sich beide selber getötet, was vermutlich, oder sehr wahrscheinlich, noch viel schwieriger ist, als einen anderen Menschen zu töten - aber wisst ihr, das ist noch nicht einmal alles, das ist noch nicht einmal die Spitze des Eisbergs, usw. usf., etc. etc.]).

To The Top, Run Out Pon Dem.

Unsere Medien... «Druck wegen Idealen auf Social Media. Jugendliche fühlen sich durch Social-Media-Inhalte unter Druck gesetzt, Mädchen mehr als Jungen, wie eine neue Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft zeigt. Während es bei Mädchen vor allem darum gehe, schlank zu sein, spiele bei Jungen das Thema Muskeln eine grössere Rolle. Letzteres übe jedoch anders als Schlankheitsideale keinen Einfluss auf den Selbstwert aus, so die Studie. Jugendliche, die stark dem Dünnsein nacheiferten, hätten ein deutlich niedrigeres Selbstwertgefühl. Die Resultate basieren auf Antworten von über Tausend Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren aus der ganzen Schweiz.» [Teletext des Schweizer Fernsehens.] Und jetzt? Ich glaube nicht, dass es die Social-Media-Inhalte sind, welche die heutige Jugend stresse, sondern dass es die heutige Gesellschaft und deren Unmenschlichkeit ist. Das ist das, was den Leuten zu schaffen macht heute (zumal man keine Veränderung erwarten kann, sondern eine weitere Verschärfung dieser Situation erwarten muss). Das ist eine sehr seltsame Studie... Gehe mal mit der Fernbedienung die ersten zehn Kanäle deines Fernsehens durch und schau dir an, was für Menschen da im Fernsehen der klassischen Medien vorkommen. Wieviele beleibte und dicke - oder auch alte und kranke - Menschen, z.B., hast du da gesehen? Das ist doch keine Frage von Social Media!Die ganze Unmenschlichkeit beginnt mit den Figuren, die wir da im Klassischen Fernsehen sehen. Du kannst dir aber ebenso gut die Wahllisten der nächsten Wahlen anschauen. Was sind da für Menschen abgebildet und welche werden gewählt? Sie beginnt in unseren Familien, in unseren Schulen und in unseren Medien. Die ganze Einstellung und Haltung der Gesellschaft ist vollkommen falsch, und die Welt strebt mit grossen und klaren Schritten einem Dritten Weltkrieg oder irgendeiner anderen gesellschaftlichen Katastrophe zu. Eine vernünftige Politik zielt auf Ausgleich.

Zehn Fragen zum Schluss. Gibt es eine bzw. die Wahrheit? Ja, natürlich. Ich habe nie verstanden, dass einige Leute heute etwas anderes behaupten (Fake News, Post Truth, Weak Thought und ähnlicher Unsinn - natürlich gibt es Fake News heute, aber das ist doch kein Thema der Philosophie: das Thema der Philosophie ist die Wahrheit, im Sinne der Weisheit, aber wer das Wahre und das Gute nicht kennt, kann sich auf keinem Pfad der Weisheit befinden [das Wahre als das Wahre und das Gute als das Gute zu anerkennen, das ist der Ausgangspunkt von Weisheit, nicht mehr und nicht weniger als dies]). Und was ist mit dem sokratischen Nichtwissen? Es gibt eben nicht nur Sokrates, sondern auch Platon und Aristoteles. Sokrates vertritt - überraschenderweise vielleicht - von diesen dreien (wenn man Sokrates und Platon voneinander trennen will, welche ja im Werk Platons der gleichen Figur entsprechen) die theologische Position. Er bestreitet das menschliche Wissen (wie später etwa Tertullian, welcher sagte, dass das Wissen und die Weisheit des Menschen Torheit vor Gott seien). Platon sagt, dass wir den Ideen vom Wahren und vom Guten nachspüren können, Aristoteles begründet die systematische Wissenschaft. Beide haben zwei der bedeutendsten Systeme der Philosophiegeschichte geschaffen. Mit Sokrates alleine kann man keine Philosophie machen (ebenso wenig etwa mit Schopenhauer, Nietzsche oder Wittgenstein alleine). Sokrates, Platon und Aristoteles entsprechen drei Grundtypen von Denkern: der (religiöse) Skeptiker, der (philosophische) Idealist und der (wissenschaftliche) Realist. Warum sollten sich die Leute heute für Philosophie interessieren? Die heutige (universitäre) Philosophie ist an sich nicht sehr interessant. Sie ist arg veraltet und wenig problemorientiert; und sie vermag immer weniger die Vergangenheit mit der Gegenwart und der Zukunft, ihre eigenen Wurzeln mit den aktuellen Gegebenheiten zu verbinden. Interessant ist aber die ganze Philosophiegeschichte - all das, was die Menschen gedacht und gelernt haben im Lauf der Zeit (das ist nie 1:1 übertragbar auf die heutige Zeit, aber es bildet einen interessanten, ewigen Ideenpool im Rückgrat der Menschheit). Die Philosophie hat immer wieder die Menschheit gerettet, nur sie (sei es beim Eintritt in die antike Vernunft, oder beim philosophischen Messias in der Religion oder bei der Begründung der neuzeitlichen und modernen Wissenschaft), und sie ist die einzige, die das auch heute kann. Das heisst nicht, dass jeder/jede ein grosser Philosoph oder eine grosse Philosophin werden muss, aber das heisst, dass man wieder anfangen muss damit, die Philosophie an sich als ein bedeutendes (bis entscheidendes) gesellschaftliches Thema zu betrachten. Daran mangelt es heute gewaltig, in einer Zeit, in welcher alle Geistesfähigkeiten des Menschen zu verschwinden drohen (in der Religion, wie in der Philosophie, wie in der Wissenschaft [notabene]). Ist nicht vielmehr die Wissenschaft das Endziel? Das Endziel kennt nur Gott, wir kennen es nicht. Wir können aber ewige Menschheitsziele bestimmen (Sozialgerechtigkeit und Umweltverträglichkeit, bei gegebener Wirtschaftsproduktivität [aber auch überhaupt]). Wir benötigen die Wissenschaft ebenso wie auch die Philosophie und die Religion. Es gibt keine Wissenschaft ohne die Philosophie, und es gibt keine Philosophie ohne die Religion, und es gibt keine Religion ohne die Wissenschaft. Es gibt keinen Gottessohn ohne Menschensohn, und es gibt keinen Menschensohn ohne Gottessohn. Wir können und dürfen unsere Kultur nicht aufgeben, sondern wir sollten stets bemüht sein, sie zu verbessern. Die Kulturkritik kann uns daran erinnern, dass es noch viel zu verbessern gibt, aber einen höheren (oder gar eigenen) Wert, Sinn oder Zweck hat sich nicht. Und auch unserer Analyse - ebenso wie der Analyse, der von uns geschaffenen Künstlichen Intelligenz - sind klare Grenzen gesetzt. Wer oder was ist Gott? Das ist die schwierigste Frage überhaupt. Gott ist besser als das Männliche und das Weibliche. Gott ist besser als die Ewigkeit und der Moment. Gott ist besser als die Schöpfungskraft und das Endziel. Gott ist besser als das Grösste und das Kleinste. Gott ist besser als Coincidentia oppositorum. Diesen Gott, den nur die Mystiker und Mystikerinnen verstehen können, könnt ihr aber nicht verstehen. Wir sind nur Menschen, und Menschsein ist nicht alles. Wir haben keinen ausgeprägten Sinn für die Gegensätze und die Überwindung derselben. Darum beten wir zu dem Gott, den wir verstehen können. Und darum ist dieser Gott uns offenbart worden. Zweifelt nicht an der Güte vom Vater, vom Sohn und vom Heiligen Geist. Amen, om und sela. [Mehr folgt.]

Und... es bleibt mir keine andere Wahl mehr. Ich habe heute den ersten Satz meiner Biografie geschrieben. Die Welt muss wissen, wie diese Schweizer und Berner Gesellschaft mit mir umgegangen ist und weiterhin umgeht.




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