Die Erklärung meiner Philosophie
(Webpublikation, von Marco Hirt)
[Der Text wird derzeit redigiert.]
Die folgenden Ausführungen sehe ich als Ergänzung zu meinem fünften Buch ("Endzeiten und Zwischenwelten - Das grosse philosophische Weltsystem, mit Antworten auf alle Fragen; mein vielleicht letztes und sicher bestes philosophisches Buch [das Meisterwerk]", 2024). Sie sind bewusst als (wenn auch etwas längerer) Webtext konzipiert. Ich möchte diese ausführlichere Darstellung meiner Philosophie im Web haben. Sicher stellte sich dabei die Frage, ob dies aus kommerziellen Gründen Sinn macht, da es doch den Einen oder die Andere davon abhalten könnte, meine Bücher zu lesen bzw. zu kaufen, weil ja hier schon ein Überblick zu meiner Philosophie gegeben ist. Es stellte sich mir also die Frage: will ich das eine oder andere Buch mehr verkaufen oder will ich erheblich mehr Leute mit meiner Philosophie hier ansprechen können. Da habe ich mich relativ klar für das Zweitere entschieden. Denn meine Philosophie war ja eigentlich nie auf irgendeinen kommerziellen Erfolg ausgerichtet, sondern alleine auf die wahrheitliche (und hoffentlich auch ein bisschen weisheitliche) Darstellung und Erklärung meiner Ideen. In meinen Büchern findet sich natürlich noch sehr viel mehr zu den verschiedenen und auch weiteren Themen, und daher sind sie sicher - weiterführend - interessant, für Interessenten und Interessentinnen an meiner Philosophie.
Inhalt: I. Probleme und Lösungen, 1. Antiquarium und Technologikum - Herkunft und Probleme der heutigen Zeit. 2. Ontosophikum - die neue, kommende Zeit. 3. Das politische Problem: Nihilismus vs. Demokratie. 4. Nutzlose Philosophie der Geister. 5. Philosophische Systematik in der heutigen Zeit. 6. Die wahre Philosophie als letzte Möglichkeit. 7. Der Zusammenhang meiner Philosophie. - Ferner: Erklärung des Bewusstseins. Von Seele, KI, Chaos... und einer erstaunlich einfachen Antwort. Kleine Analyse der Philosophiegeschichte. Kleine Analyse der Bibelgeschichte. Kleine Analyse der Lebensgeschichte. Vom Dilemma der westlichen Philosophie: anglophil und/oder kontinental? Aktuelle Politik, ewige Zeit und ewiger Mensch. Requiem, Hommage und/oder Plädoyer für Europa - Europäische Kulturleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Geheimnis von Ntu. Bekenntnisse, Ermutigungen, Deutungen und Bekanntmachungen (Ethik und Moral). II. Kleines Interview mit mir selber (Definitive Fassung - Anhang).
I. Probleme und Lösungen, 1. Antiquarium und Technologikum - Herkunft und Probleme der heutigen Zeit.
Die letzten zehn Jahre (2015-2024) mussten einem fast ein bisschen vorkommen wie eine Art Miniapokalypse (mit islamistischem Terrorismus, populistischer Reaktion [Brexit- und Trump-Fake-News-Medien-Gestürm], Ökostrassenprotesten [mit Greta Thunberg], Corona-Pandemie [mit sogenannten (Kultur-) Lockdowns in der ganzen Welt] und Kriegswirren [etwa im Russisch-Ukrainischen Krieg [inkl. Effekte auf die Welthungersituation und Mediendiskussionen über die Möglichkeit eines Dritten Weltkriegs] oder auch im Israel-Palästina-Krieg, inkl. einem schwelenden Konflikt zwischen den beiden Supermächten China und USA, rund um die Taiwanfrage - zudem mit einer Zunahme von autoritären Regimen in der ganzen Welt und einer Infragestellung der Demokratie). Wie vermutet, scheint dies im neuen Jahr (2025) nicht abzunehmen, sondern sehr schwierig weiterzugehen. Das ist eigentlich keine Zeit der Philosophie - oder erst recht eine Zeit der Philosophie?! Wie auch immer - wir scheinen tief in einem Politischen Existentialismus drinzustecken (siehe: Grossheim). Wir ringen um Ordnung, Sicherheit, Zukunft. Ganz offenkundig ist es, dass diese heutige Zeit auch eine schwierige Herausforderung zwischen Humanismus (Menschlichkeit) und Szientismus/Technizismus (Wissenschaftlichkeit und Technokratie) darstellt. Schauen wir uns die verwirrliche Sache einmal ganz nüchtern an - in der langfristigen Kulturentwicklung. Wir können zwei grosse Kulturepochen der Menschheit bestimmen: das Altertum mit seiner Antike sowie der christlichen (bzw. christlich-platonischen) Patristik (ich bezeichne diese Epoche als das Antiquarium) und die christliche (bzw. christlich-aristotelische) Scholastik mit der Renaissance, der Neuzeit und deren Moderne (ich bezeichne diese Epoche als das Technologikum). Dies im Gegensatz zur üblichen bisherigen Betrachtung von Altertum, Antike, Mittelalter, Neuzeit und Moderne (wie ich es bis hierhin auch vertreten habe - nun aber möchte ich diesen sehr bedeutenden kulturhistorischen Gegensatz herausheben [um ihn dann gleich wieder dialektisch aufzulösen]). Ich sehe also den grossen Kulturwechsel im (sogenannten) 'Mittelalter' drin, und nicht über ein solches hinweg. Jesus Christus kann als eine Persönlichkeit der späteren Antike betrachtet werden - dafür gibt es viele Anzeichen. Gleichwohl hat er den grossen Wandel (vom Antiquarium zum Technologikum) bereits begriffen und vorinitiiert! (Dafür sprechen gewisse Stellen in den Paulusbriefen und in der Johannesoffenbarung [in welcher natürlich auch die Problematik des Technologikums bereits enthalten ist].) Wiederum kann man sagen, dass die neuzeitliche Wissenschaft wesentlich von den Scholastikern vorbegründet wurde (sowohl bezüglich der empirischen Auffassung [Ockham, (Roger) Bacon und andere], wie auch der rational-logischen Bedeutung [Salisbury, Buridan und andere]). Man kann die grosse Zeitenwende ziemlich genau bei und mit Anselm von Canterbury festlegen, welcher im 11. Jahrhundert (kurz nach der ost-westlichen Kirchenspaltung [1054]) von Italien nach England gezogen ist und dort die Einsicht des Glaubens und die Erhebung der Vernunft begründete (Fides quaerens intellectum - zuvor ist aber bezüglich der Erhebung des Vernunftbegriffs etwa auf einen Werktitel des Mathematikers und Papstes Sylvester II. [vormals Gerbert von Aurillac] zu verweisen: De rationale et ratione uti [deutsche Bedeutung: Über Vernünftiges und Vernunftgebrauch, zw. 980-1002 - der Titel erinnert an Descartes zu Beginn der sogenannten Neuzeit (1637); noch ursprünglicher ist die Erhebung der Vernunft bei Johannes Scotus Eriugena im 9. Jh. zu sehen - ohne entsprechenden Werktitel]). Heute scheinen wir erneut an einem bedeutenden Kulturwendepunkt zu stehen (siehe: Fritjof Capra - Wendezeit [1982]). Zeitenwenden ergeben sich dann, wenn der Hauptaspekt einer Zeit überwunden wird, zugunsten einer neuen Zeit. Der Hauptaspekt der heutigen Zeit ist wohl unbestritten die Wissenschaft und deren Technik. Die Technikkritik ist nichts Neues, sondern ein Aspekt der umfassenden Kulturkritik der letzten Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte (diese begann etwa bei Voltaire und Nietzsche und erreichte im 20. Jahrhundert einen Höhepunkt), demgegenüber steht die Behauptung einer technologischen Singularität (d.h. quasi einer Herrschaft der Maschinen über die Menschen). In einer solchen Technikkritik gibt es Bereiche, die davon härter betroffen sind als andere - exemplarisch ist die heutige Kriegstechnik sehr viel negativer zu bewerten als die heutige Medizintechnik, trotdem ist der zunehmende Technologismus und Technokratismus in der heutigen Zeit insgesamt in Frage zu stellen (weil das destruktive Potential der heutigen Technik so gross ist). Niemand will einen technischen oder wissenschaftlichen Rückschritt - sondern die Menschen wollen weiteren technischen und wissenschaftlichen Fortschritt. Es geht vielmehr um die Frage, ob die Wissenschaft und deren Technik noch der kulturelle Hauptfaktor der Zukunft sein können. Die Behauptung, dass sich die Probleme der Technik nur durch die Technik lösen lassen, führt unweigerlich und direkt in einen Teufelskreis hinein, in welchem die Grundprobleme nicht gelöst werden können und damit auch eine grundsätzlich neue Entwicklung und Ausrichtung des Menschen verunmöglicht wird.
Ich sage hier, dass das Mittelalter viel weniger dunkel* war, als die Menschen der Neuzeit und der Moderne es darzustellen pflegen (tatsächlich kam der wissenschaftlich/technische Rückschritt nicht vom christlichen Mittelalter, sondern von der römischen Spätantike).
* Eine solche Aussage muss man in der heutigen Zeit präzisieren. Natürlich war der Hexen- und Ketzerwahn ein dunkles Kapitel im Mittelalter, und natürlich sind die damaligen Lebensverhältnis kein Vorbild für unsere Zeit und Zukunft, und natürlich war das Geistes- und Kunstleben im Mittelalter sehr einseitig religiös geprägt. Demgegenüber kann man sich fragen, ob u.a. die Atombomben oder das Ökoproblem in unserer Zeit nicht auch sehr düstere Kapitel sind (in dieser eigentlich so lichtvollen heutigen Zeit), und ob wir nicht (leider) noch viel mehr davon finden, wenn wir (ehrlich) unsere Zeit bewerten (z.B. die höchste Zahl von weltweiten Flüchtlingen in der Geschichte der Menschheit oder das immer noch vorhandene Hungerproblem in gewissen bzw. gar nicht so wenigen Regionen der Welt, usw. usf., etc. etc.). Im Mittelalter gab es viele Städtegründungen, die Erhebungen der Zünfte im Handwerk, einige technologische Erneuerungen - wie etwa die Windmühlen - und nicht zuletzt die Einführung des (für den weiteren Fortschritt so bedeutenden) indisch-arabischen Zahlensystems. Es war also keineswegs ein Zeitalter ohne Fortschritt - das ist alles, was ich damit hier sagen will (und eben: dass scholastische Theologen die neuzeitliche und moderne Wissenschaft vorgespurt haben, was diese sehr ungern zugibt [es gehen übrigens einige spätere wissenschaftliche Errungenschaften noch teils auf mönchische und/oder kirchliche Kreise zurück: von der Doppelten Buchhaltung (Pacioli - mindestens in deren allgemeiner Bekanntmachung) über die Vererbungsgesetze (Mendel) bis zur Urknalltheorie (Lemaître)]).
2. Ontosophikum - die neue, kommende Zeit. Sogleich folgt natürlich die Frage: was könnte denn der neue Faktor sein in jenem Kulturwandel der Zukunft, von dem hier die Rede ist (und dessen Anfänge bereits in der heutigen Zeit erkennbar sind [obwohl der eigentliche Höhepunkt der heutigen Zeit noch relativ weit entfernt scheint]). Die Antwort ist (vielleicht) überraschend... Sie heisst: Philosophie, oder vielmehr: (philosophische) Ontologie. Denn wir haben nun die wahre Religion und die wahre Wissenschaft gesehen, noch immer aber nicht die wahre (ontologische) Philosophie. Die Seinslehre oder -logik spielte bereits im allerersten überlieferten Satz der griechischen Philosophie eine bedeutende Rolle: «[Woraus aber für das Seiende das Entstehen sei, dahinein erfolge auch sein Vergehen] gemäss der Notwendigkeit; denn diese schaffen einander Ausgleich und zahlen Busse für ihre Ungerechtigkeit nach der Ordnung der Zeit.» (Anaximander). Zugegeben: ein heute etwas seltsam anmutender (und vielleicht auch nicht ganz exakt überlieferter) Satz, wie es aber typisch ist für die frühe, fragmentarisch überlieferte Urgrundphilosophie (wir müssen mit dem Satz leben, wie er gegeben ist - von Anaximander spricht jedoch niemand in der frühesten [griechischen] Philosophie: wer davon spricht, der spricht etwa von Thales, Pythgoras oder Heraklit). Auch die eigentliche Seinslehre von Parmenides* wurde nie anerkannt als philosophische Grundlehre, und die Klassiker (Platon und Aristoteles) haben sie geradezu pervertiert, indem sie (scheinbar von den Sophisten herkommend, mit Protagoras, also: Rhetoriklehrern, denen es mehr um die Rhetorik selber ging als um den Gehalt ihrer Reden) den Begriff des Nichtseienden, welchen Parmenides ausdrücklich verworfen hatte, in die Philosophie eingeführt und diesen dem Begriff vom Seienden gleichgestellt haben (wie wir dies auch später noch etwa sehen teils in den Philosophien explizit von Hegel, Heidegger oder Sartre]). Aristoteles sprach in seiner Metaphysik zwar von einer Wissenschaft vom Seienden (was ja bedeuten müsste: von allem Seienden und vom Sein als Grundsatz), aber so etwas wurde nie in die Tat umgesetzt: vielmehr war Aristoteles persönlich der Lehrer des ersten kriegerischen Welteroberers, Alexander des Grossen. Im Mittelalter hatte die Seinslehre u.a. mit Thomas von Aquino eigentlich einen sehr bedeutenden Vertreter, doch dieser Aspekt von dessen Philosophie spielte im Christentum nie eine wirklich grosse Rolle. Bedeutend ist im Mittelalter ebenfalls die Unterscheidung zwischen einer Metaphysica specialis und einer Metaphysica generalis (später: Ontologie) vom spanischen Jesuiten Benedictus Pererius (span. Benito Pereira) - weitere spanische Theologen beschäftigten sich mit dem Thema, allen voran Francisco Suárez. In der Neuzeit schliesslich war die Ontologie (Lehre vom Sein, oder: Seinslehre) v.a. in der deutschen Philosophie (und Theologie) von einer gewissen Bedeutung (anfangs mit unbekannteren Philosophen wie etwa Lorhard, Sigwart, Wegelin, Goclenius, Hojer, Lobetantz, Gerlach, Alsted, Capsius, Segers, Nicolai, Micraelius, Calov, Clauberg, Waser, Schweizer, Mildeheupt, Von Wida, Weise, Pascha, Weissenborn oder De Vries [diese vielen Namen sind hier nur gegeben, um zu zeigen, wie viele Leute an der frühen deutschen Ontologie mitgearbeitet haben). Auch die (vornehmlich) deutsche Ontologie blieb jedoch letztlich nur ein philosophisches Randgeschehen. Selbst die Behauptung Christian Wolffs von der Ontologie als Erster Philosophie änderte daran rein gar nichts. Im Gegenteil: Kant versuchte (erfolgreich) die Ontologie Wolffs herunterzuspielen und zu diskreditieren - Wolff wird selbst in deutschen Werken zur Philosophiegeschichte als Randfigur dargestellt, obwohl er - den Mystiker und Alchemisten Böhme ausgeklammert - der erste Philosoph war, der in deutscher Sprache publizierte und daher viele Begriffe der deutschen Philosophie geprägt hat (vor der Zeit von Kant spricht man in der deutschen Philosophie vom Leibniz-Wolffschen System, welches wesentlich von Wolff herausgearbeitet wurde). Dagegen haben die Beiträge von Heidegger und Sartre im 20. Jahrhundert vermutlich mehr verklärt als klargestellt, was vielleicht für den grösseren Teil der neueren Ontologie gilt. Immerhin haben sie aber - nebst dem ebenfalls zu erwähnenden Existentialismus, in künstlerischen Kreisen - das Thema im 20. Jahrhundert zurückgebracht (was auch bis an mein Ohr gedrungen ist [anfänglich v.a. über den französischen und schweizerischen Existentialismus [Camus - Frisch, Dürrenmatt und andere Schweizer Schriftsteller [tatsächlich ist der Homo Faber von Frisch eigentlich ein thematischer Abklatsch vom Fremden von Camus (und: das Paradoxe bei Chesterton, das Absurde bei Camus und das Groteske bei Dürrenmatt weisen eine gewisse Verwandtschaft auf)]). Der existentialistische Urdenker ist Sören Kierkegaard im 19. Jahrhundert. Der Existentialismus wurde danach v.a. von russischen Intellektuellen (Dostojewski, Schestow, Berdjajew) und spanischen Denkern (Unamuno, Gasset) fortgeführt, bis er im 20. Jahrhundert richtig bedeutend wurde durch die französischen Existentialisten und Ontologen (Lavelle, Sartre, De Beauvoir, Camus, Marcel) sowie die deutschen Ontologen und Existentialisten (Pichler [Österreicher], Heidegger, Jaspers, Conrad-Martius, Stein, Arendt). In der Analytischen Philosophie des Geistes sind Namen zu nennen wie Quine oder Armstrong, die sich ebenfalls mit dem Thema der Ontologie beschäftigt haben. Ein bedeutender Name in der aktuellen Zeit ist etwa der Spiritualist Eckhart Tolle, der seine spiritualistische Lehre auf dem Seinsbegriff begründet (ich stehe dieser Lehre - wie jeglichem Spiritualismus - ambivalent gegenüber: ich sehe interessante Ansätze, aber auch einige Fragwürdigkeiten). Ich erwähne hier ebenfalls einen unbekannteren Autor namens Berndt Acker, welcher end - mit einem gleichnamigen Titel spezifisch den Begriff der Ontosophie verwendet und bearbeitet hat (posthum, 2021 [es geht dabei aber nicht wirklich um ontologische Philosophie, sondern eher um eine sehr eigene Auffassung dieses Begriffs (dieser Autor steht der Anthroposophie und der Theoretischen Physik nahe)]). Das heisst: von der Seinslehre oder -logik ist seit Anbeginn der Philosophie die Rede, nie aber hat sie in der Philosophie oder Kultur eine Hauptrolle gespielt. Ich habe wirklich nichts gegen die Technik und bin ja selber ein Kind des Technologikums, jedoch finde ich, dass wir heute immer klarer erkennen können, dass die Technik nicht der Hauptfaktor einer menschlichen Kultur sein kann - ausser von einer verrückten Menschheit, in welcher am Ende die Rechner und Roboter aufeinander losgehen werden/müssen (ohne Rücksicht auf menschliche Verluste). Tatsächlich geht es hierbei letztlich um die Frage, ob der Mensch die Kontrolle über die Technik behält ('Humanistische Kontrolle'), oder ob er sie verliert und die Technologie weitgehend die Kontrolle über den Menschen übernimmt ('Technologische Singularität'). Es geht hier wirklich nur um die Frage, was aus dem Menschen werden wird, in einer unvermeidlich sich stark weiterentwickelten technologischen Welt. Die hier (durch die Geschichte der Metaphysik und der Ontologie vor-) beschriebene, zukünftige, dritte (postmoderne) Kulturepoche nenne ich Ontosophikum.
* Zu Parmenides und dem Sein gibt es zwei Dinge zu erwähnen. Erstens hat Parmenides selber gar nicht wirklich vom Sein gesprochen, sondern nur vom Seienden - trotzdem kann und muss er als Vater aller ontologischen Erwägungen betrachtet werden. Platon brachte das Nichtseiende ins Spiel (wiewohl Parmenides diesen Begriff ausdrücklich verworfen hatte), Aristoteles sprach vom Seienden als solchem. Der Begriff vom Sein (an und für sich) ist offenbar in der deutschen Ontologie entstanden und später etwa von Hegel, Heidegger oder Sartre verwendet worden (noch nicht jedoch von Wolff, welcher die Ontologie als Erste Philosophie bezeichnet hat!). Zweitens wird von Parmenides immer wieder gesagt, er sei im Streit mit Heraklit gestanden - und er steht auch in einem gewissen Verruf deswegen; indem nämlich praktisch alle, die über ihn sprechen, sagen, sein Weltbild sei starr und fix gewesen, ohne irgendeine Bewegung und Veränderung (!!??), während Heraklit ein bewegliches und fliessendes Weltbild vertreten habe. Ich kann nicht genau sagen, wie diese Einschätzung entstanden ist - jedenfalls hat Platon aber gesagt, Parmenides sei unter allen Weisen der Einzige gewesen, der bestritten habe, dass alles Bewegung und Veränderung sei. Es scheint als habe Platon das Paradoxon** in der Philosophie von Parmenides nicht richtig verstanden: dass er nämlich einerseits sagte, das Seiende sei (im Ganzen betrachtet) nicht veränderlich, andererseits aber von Kräften und Vermischung sprach. Wie sollte das ohne Bewegung vonstatten gehen? Man kann also sagen, Parmenides spricht von einem gleichbleibenden Ganzen, dagegen aber von einem beweglichen Einzelnen. Ein ähnliches Paradoxon finden wir bei Newton, der nämlich sagte, dass jeder Kraft eine entgegengerichtete gleiche Kraft entspricht (Drittes Newtonsches Gesetz). In der Summe heben sich diese beiden Kräfte auf - d.h. in der Summe gibt es gar keine Kraft... Oder anders gesagt: in der Summe (des Ganzen) gibt es gar keine Veränderung. Scheinbar vertreten also Parmenides und Newton die genau gleiche Weltauffassung... (!). Mit seiner mangelhaften Einschätzung und/oder Beschreibung der parmenideischen Philosophie hat Platon aber einen der folgenreichsten Irrtümer der Philosophiegeschichte in die Welt gesetzt, der scheinbar von den bedeutendsten späteren Kommentatoren gedankenlos reproduziert worden ist.
** Auf ein solches Paradoxon stossen wir offenbar immer, wenn wir das Ganze mit dem Einzelnen vergleichen, oder das Relative mit dem Absoluten. Wenn man etwa sagt, alles sei relativ, so folgt daraus, dass das Relative absolut ist - dann aber kann es ja nicht mehr relativ sein... Ich habe dies im Untertitel meines ersten Buches als Relativierung des Relativismus bezeichnet. Desgleichen hat Zenon von Elea, ein Schüler von Parmenides, gezeigt, dass im reinen Moment die Zeit stillsteht (wie auf einer Fotografie, einem Schnappschuss vom Moment) - in Wirklichkeit stellen wir jedoch keinerlei solches Stillstehen der Zeit fest, sondern alles scheint wie in einem ewigen Fluss zu sein (hier erkennen wir ein interessantes Paradoxon zwischen den Begriffen des Moments und der Ewigkeit: den Ewigkeitsmoment, oder die Momentewigkeit - hier scheint es, als wäre der Moment aus lauter Ewigkeit und die Ewigkeit aus lauter Momenten gebildet, und beides können wir nicht fassen mit unserem Bewusstsein: weder die Ewigkeit, noch den Moment). Das (alles) heisst: Parmenides und Heraklit widersprechen sich eben gar nicht, sondern sie schauen nur die Sache, quasi, von verschiedenen Enden der Welt her an (wobei es gerade Heraklit ist, welcher eine fixe Auffassung vertritt, während Parmenides beide Ansichten einbezieht - all dies ist höchst paradox und trotzdem wahr).
Definitionen ([Er-] Klärungen) in der Seinslehre. Metaphysik ist für mich Erstbegründung in der Seinslehre (Urgrundlehre). Ontologie ist für mich ein System, welches auf der Metaphysik beruht. Ontosophie bezeichnet für mich die Weisheit, welche aus einem ontologischen System heraus erfolgt (inkl. Letztbegründung, Endziellehre [das Endziel ist in einer sich ständig verändernden Welt nie definitiv zu erreichen, sondern muss immer von neuem angestrebt werden - darin ist keine absurde Situation zu sehen (vgl. Camus), sondern eine Conditio humana]). Existentialismus wiederum ist für mich eine Philosophie, welche die (einzelne, konkrete) Existenz als (philosophisches) Problem betrachtet. Das Sein ist nicht ein philosophischer Traum wie einige Philosophen und Philosophinnen nach Kant sag(t)en, sondern ganz im Gegenteil: es ist das Wirkliche überhaupt: dasjenige, was wirklich sein muss, weil es in der Welt ist. Es ist aber nicht mehr als dies: das aus diesem Grund Wirkliche, oder: die Begründung (oder: der Urgrund) von dem, was wir das Seiende nennen - dasjenige, was da (oder: vorhanden) sein muss, damit das Seiende überhaupt das Seiende sein kann (also: dasjenige sein kann, was Sein hat). Es ist nicht das Wirkliche an sich, sondern es trägt quasi den Kern der Wirklichkeit in sich, um vom Sein zum Seienden zu führen. Wir sprechen hierbei von einer metaphysischen Dimension, das heisst: von einer Dimension, die vor (bzw. unter, oder hinter) der Physik liegt und durch welche die Physik zu allererst betrachtet werden muss, bevor sie als eigentliche Physik betrachtet werden kann - die Philosophie liegt vor der Wissenschaft, das (philosophische) Denken vor dem (wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen) Handeln - das heisst: es geht diesem voraus (siehe: Bacon/Descartes, Rousseau/Smith, Marx/Sartre): diese Auffassung entspricht einer veritablen ontosophischen Wende (demgegenüber stehen die Erwägungen der Ethik, und der Politik bzw. der Politischen Ethik, welche wiederum die Philosophie an das Ende von allem bringt). Gibt es denn aber wirklich kein Nichtseiendes, kein Nichts, kein Unwirkliches, kein Untätiges? Die Antwort ist: es gibt kein Nichtseiendes, es gibt kein Nichts, es gibt kein Unwirkliches, aber es gibt ein Untätiges. Jedoch: auch das Nicht-Handeln (also: das bewusste Nicht-Tun) ist letztlich als ein Handeln aufzufassen (denn auch das Nicht-Handeln hat gewisse bis sogar bestimmte Folgen in der Wirklichkeit). Das Nichts löst sich in einem oder dem unauflösbaren Paradoxon auf: als Nichts wäre oder ist es ja das Nichts. Wenn es aber das Nichts ist, dann kann es nicht nichts (also: das Gegenteil von etwas bzw. vom Sein) sein. Das heisst: das Sein kommt nicht aus dem Nichts heraus (wie manche Philosophen und Philosophinnen behauptet haben*), sondern: es besteht alleine durch sich selber (wobei wiederum ein Gott notwendig sein kann, um eine Schöpfung vom Seienden aus dem Sein heraus zu schöpfen und zu erklären [ich lasse die Gottesfrage im Philosophischen bewusst offen bzw. im Rahmen einer Möglichkeit stehen und erscheinen (einer Möglichkeit, die ich persönlich aus verschiedenen Gründen ergreife, notabene, die man aber nicht ergreifen muss, wenn man sie nicht ergreifen [oder: begreifen] will - das sei jedem/jeder Einzelnen und jeder Gesellschaft anheim gestellt, denn es soll kein Zwang im Glauben sein)]).
* Und was ist mit Laotse (und dem Taoismus)? Er hat geschrieben: «Nichtsein nenne ich den Anfang von Himmel und Erde. Sein nenne ich die Mutter der Einzelwesen.» Dies in einer Übersetzung von Richard Wilhelm, welcher hier Sein und Nichtsein in Anführungszeichen setzt. Das zeigt, dass solche Übersetzungen immer recht fraglich sind. Östliche Mystiker und Denker wie Laotse sind teils derart mysteriös und dunkel, dass die Übersetzung ihrer Worte und Gedanken sehr schwierig ist. Ich sage in meinem Sinn: Sein (Urgrund) nenne ich den Anfang von Himmel und Erde, Dasein (Existenz) nenne ich die Mutter der Einzelwesen. Jeder/jede kann selber entscheiden, was hier logischer erscheint - denn letztlich geht es nur um dies bei solchen Erklärungen: (Begriffs-) Logik. Logik hat wenig zu tun mit formalistischen und mathematischen Denkzwangstrukturen, sondern Logik heisst: Zusammenhänge richtig erkennen und einordnen. Nicht-Handeln hat übrigens wiederum wenig bis gar nichts mit dem Nichts zu tun. Ich sage nicht, dass es kein Nicht (non) gibt, sondern bloss, dass es kein Nichts gibt (und kein Nicht-Seiendes). Ein Nichts als blosse Meditationsgrundlage für ein grundsätzliches Nicht-Handeln, wenn man darin einen Vorteil sieht, wäre für mich durchaus legitim, dann aber wäre eben das Nichts gar nicht ein Nichts, sondern ein Etwas, nämlich eine Meditationsgrundlage. Es ist nicht allzu schwierig zu verstehen, was ich damit meine (und was Parmenides meinte). In der taoistischen Philosophie geht es übrigens nicht grundsätzlich um das Nichts, sondern um das Tao, wie auch immer man diesen schwierigen Begriff übersetzt. Sich mit einem Nichts aus dem (pseudo-) philosophischen Staub machen zu wollen, ist sicher eine viel zu billige Lösung für die Welt.
Ich sage hier, dass hinter der Physik eine Dimension vom (Da-) Sein steht - das ist nicht (mehr) selbstverständlich für heutige wissenschaftlich orientierte Menschen.
3. Das politische Problem: Nihilismus vs. Demokratie. Das Volk wird heute dazu aufgehetzt, dass es die Politik nicht nur - zusammen mit den Experten, quasi - (mit-) bestimmen, sondern dass es sie veritablerweise bestreiten soll (siehe Kapitolstürmer in den USA, Gilets Jaunes in Frankreich, Reichsbürger in Deutschland oder auch Bundeshauszaunrüttler selbst in der Direkten Demokratie der Schweiz [!]). Die Problematik liegt aber viel tiefer, als bloss an der politischen Oberfläche. Müssen wir nicht ehrlicherweise sagen (trotz aller andersartigen Erscheinungen, wie sie in dieser heutigen Zeit vorkommen), dass das heutige Weltbild und Gesellschaftssystem weitgehend bis grundsätzlich auf Anarchie/Nihilismus* beruht? Oder anders gesagt: dass es eigentlich gar kein logisch zusammenhängendes Weltbild und Gesellschaftssystem in der heutigen Zeit mehr gibt, oder noch einmal anders gesagt: dass dies schon lange kein logisch zusammenhängendes System mehr ist, sondern die Ausgeburt einer bedeutenden Systemlosigkeit und (ziemlich und zunehmend wilder) Anarchie: Anarchie/Nihilismus, Krieg und Hunger in der Weltpolitik - Anarchie/Nihilismus, Konzernismus und Monopolismus in der ([liberalen] Privat-) Wirtschaft - Anarchie/Nihilismus in den gesellschaftlichen Fragen mit den ganzen Auswüchsen am moralischen Rand der Gesellschaft (mit Terror, Amok, Drogen und dergleichen mehr), Anarchie/Nihilismus im Umgang mit den Ressourcen bis zur drohenden Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschen - Anarchie/Nihilismus in den Medien, in der Kunst und im Spiel - Anarchie/Nihilismus zunehmend überall (weil es dem eigentlichen heutigen Weltbild und Gesellschaftssystem entspricht?!). Ich muss dazu sagen, dass ich hier den negativen Begriff von Anarchie verwende. Für mich gibt es zwei Begriffe davon: einen positiven der Selbstbestimmung und einen negativen des (Sitten-) Zerfalls und (Moral-) Zusammenbruchs (Nihilismus). Ich spreche hier nicht von den neuen Freiheiten (bzw. gegen diese), sondern von einer Selbstüberschätzung (nicht nur beim gemeinen bzw. privaten Menschen, der sich nichts mehr sagen lässt, sondern auch in Amt und Würden bzw. Position und Status), die sich keiner Verantwortung mehr stellt (die also glaubt, keine [adäquate] Antwort mehr geben zu müssen [denn dies heisst ja: Verantwortungslosigkeit]). Dem zunehmenden herrschaftlichen Nihilismus steht - wie oben so unten! - ein ebensolcher rebellischer Nihilismus gegenüber. Die Protestierenden wissen eigentlich gar nicht, was sie wollen, nur dass sie das nicht mehr möchten, was ist (aus welchen Gründen auch immer - und wenn es nur der frühere Biertisch ist, der sich im Internet vervielfältigt und auf die Strasse verirrt hat [so einfach ist es natürlich nicht, aber trotzdem]). Der allgemeine Wirtschafts-, Arbeits- und Leistungseifer der Nachkriegsgenerationen ist verflogen, ohne zu einem höheren Sinn gefunden zu haben - die durchindustrialisierten und -digitalisierten Länder leben zunehmend von der Aufstiegshoffnung von Migranten und Migrantinnen. Es fehlt an echter Moral, verantwortlichem Sinn und lebendigem Geist. Das Geld regiert zunehmend die heutige Welt - bis zum Krypto-Boom - und schafft eine blinde Wirkkraft des Mammons durch eine unsichtbare Hand (in der Theorie von Adam Smith). Die Demokratie, die man allenfalls noch positiv vorschieben könnte punkto heutigem Weltbild und Gesellschaftssystem, hat in den 2000-er Jahren viel an Welteinfluss verloren... und auch an Zustimmung in der eigenen Bevölkerung, in einer in vielerlei Hinsicht immer gespalteneren Gesellschaft, in welcher eine Zunahme eines neuen ideologischen Extremismus - dies in der eigentlichen Zeit der Anti-Ideologie (wie paradox, absurd und grotesk bzw. ambivalent ist doch diese Zeit!) - und ein zunehmendes Desinteresse an der politischen Beteiligung auszumachen ist. Es ist heute die Rede (auch) von einer bedeutenden Demokratiekrise. Ich bin für die Demokratie: nicht nur, weil das Volk darin (mit-) bestimmt, sondern v.a., weil das Volk darin (mit-) verantwortlich ist bzw. gemacht wird, und ich würde die Demokratie mit geeigneten Mitteln zu stärken versuchen (weil es keine vernünftigere Variante dafür gibt [irgendeine andere Herrschaftsform muss ungerechter erscheinen, selbst eine Technokratie, Expertokratie oder Sapiokratie]). Mit der Demokratie scheint auch der letzte (positive) Grundwert dieser heutigen Zeit am Wanken zu sein (wogegen nichts in Sicht ist, was die Werte der Vergangenheit ersetzen könnte - auch die Ökologie entspricht dem nicht, notabene, da sie einen klaren psychologischen Nachteil hat: sie ist nicht für etwas, sondern gegen etwas [gegen die Zerstörung der Umwelt bzw. der menschlichen Lebensgrundlagen: das ist eine immer notwendiger werdende Haltung (um das Schlimmste zu verhindern), aber diese ist alleine nicht dazu geeignet, ein neues positives Ideal für die Menschheit und die Menschlichkeit zu begründen]). Wir können und dürfen unsere Kultur nicht verneinen, verleugnen und verlassen, sondern wir müssen sie weiterentwickeln, so dass sie der Zukunft standhalten wird - auf den Fundamenten eben der Klassik (die Griechen haben in der Antike den Fehler gemacht, dass sie ihr Fundament verlassen haben - diesen Fehler dürfen wir heute nicht wiederholen, denn heute geht es nicht mehr nur um Europa, sondern um die ganze Welt (und um eine Weltkultur, letztlich [wie sie nicht etwa per Zufall gekommen ist, sondern sich v.a. durch Technologien in den Bereichen von Verkehr und Transport sowie Information und Kommunikation im 20. Jahrhundert entwickelt hat], die als solche nicht zu ersetzen sein wird). Der Mensch darf nicht aufhören, klar erkennbare Werte zu entwickeln und zu vertreten. Die Politik vergisst das oft, in ihrer bürokratischen Kleinkrämerei und in destruktiven Wahlkämpfen, die bis fast zu kleinen Bürgerkriegen ausarten können. Die Masse muss sich nach solchen Werten ausrichten können, denn sonst wird sie richtungslos werden und dem blindwütigen Zufall nachfolgen, wie er gerade aus irgendeiner Ecke der Gesellschaft im Internet daherkommt.
Ich sage hier, dass die Systematik auf dem Weg der Neuzeit und deren Moderne verloren gegangen ist und sich ein grundlegender Nihilismus entwickelt hat, der uns nicht mehr weiterführen kann (weder in seinem Wesen, noch in dessen Protest).
4. Nutzlose Philosophie der Geister. Dem allem - bzw. allgemein: dem Gefühl einer zunehmenden Verlorenheit in einer immer unsichereren und erschütterteren Welt - halte ich ein philosophisches Weltbild entgegen, welches auf philosophischer Vernunft beruht: die Systematik vom (Da-) Sein. Diese berücksichtigt die Natur (der Dinge) und die Kultur (des Menschen), die Konditionierung (der Dinge) und die Moral (des Menschen) gleichermassen. Als sich mir (in einer grösseren Lebenskrise) die philosophischen Fragen stellten, genügten mir die Antworten der zeitgenössischen Philosophie nicht (Kritizismus, Existentialismus, Formalismus [bzw. Formalistische Logik und ([sogenannte] Analytische) Philosophie des Geistes, in welcher viele Philosophen und Philosophinnen an einem Thema herumarbeiten, ohne letztlich zu irgendwelchen brauchbaren, abschliessenden und verlässlichen Schlüssen zu kommen (viele Köche verderben den Brei!), so dass die Philosophie, der einstige Antrieb der Kultur und das Gerüst der menschlichen Geistes- und Vernunftentwicklung, heute zu einer selbst von Intellektuellen - falls es das überhaupt noch gibt!? - kaum mehr beachteten universitären Randdisziplin geworden ist. Was von der Philosophie des Geistes dieser Zeit letztlich übrigbleiben wird, wird nicht viel mehr sein, als ein gedankliches Herumgeirre voller unfertiger Ansätze, die nie zu wirklich umfassenden Philosophien ausgearbeitet werden und daher dieser Zeit auch nicht wirklich weiterhelfen können. Oder anders gesagt: die Philosophie spielt heute eigentlich überhaupt keine Rolle mehr, weil niemand sie mehr so ernst nimmt, wie sie tatsächlich für die Welt ist (sie muss nämlich noch ernsthafter betrieben werden als die Religion und die Wissenschaft, weil sie weder die Beweiskraft der Wissenschaft, noch die Institutionen der Religion besitzt; dies kann nicht durch viele lose zusammenhängende Geister geschehen, sondern nur durch eine Person, die als verantwortliche Person für die von ihr entworfene Philosophie hinsteht [wie es eh und je in der Philosophie der Fall gewesen ist - u.a. aus diesem Grund]). Systematisch - weil stets auf mein Grundsystem vertrauend und von diesem ausgehend - bin ich über viele Jahre diesen (und vielen weiteren) Fragen nachgegangen. Ich vermisse einen systematischen Hintergrund in der heutigen Philosophie. Manchmal lesen wir sogar, Georg Wilhelm Friedrich Hegel sei (im 18./19. Jahrhundert) der letzte grosse Systematiker in der Philosophiegeschichte gewesen (und dies sogar in Philosophiegeschichtsbüchern). WAS?? Dies in dieser heutigen Zeit, in welcher sich alles immer wieder so rasch verändert. Und da merkt niemand auf, ausser mir? Man kann ja ein System nicht einfach bloss einmal und für alle Zeit aufstellen, sondern: das muss ja weiterdiskutiert und der Zeit angepasst werden. Die letzten Jahre Hegels sind verbunden mit dem Aufkommen der Eisenbahn (von einer einfachsten ersten Dampfzugmaschine in England bis zur ersten Lokomotivfabrik in den USA). Aber das heutige System ist ja noch älter: es geht im Wesentlichen auf das System der Aufklärer vor Hegel zurück (Montesquieu, Voltaire, Rousseau, Kant, im 18. Jahrhundert - der grösste bzw. geschichtlich bedeutendste Einfluss Hegels war jener auf den marxistischen Sozialismus). Man kann schon sagen, dass das System der Aufklärer in der Philosophie weiterdiskutiert wurde: so erweiterte etwa Hans Jonas den Kategorischen Imperativ von Kant zu einer ökologischen Variante, aber wer kennt Hans Jonas und dessen Ökologischen Imperativ (oder die Begründer der Ökophilosophie [Bookchin, Shepard], oder schon nur die bedeutendsten frühen ökologischen Wissenschaftler [Tansley, Odum - und das sind ja eben nicht mehr junge Leute, die noch niemand kennt, sondern das sind Leute, die längst verstorben sind (1955, 1993, 1996, 2002, 2006)])? Diese Weiterdiskussion wird in einer breiteren Öffentlichkeit schon lange nicht mehr wahr- und ernstgenommen - jedenfalls nicht auf einem Niveau, welches ernsthafte Folgen und Veränderungen in der Grundstruktur des Weltbildes und des Gesellschaftssystems bedeuten würde, und das ist das (relativ grosse) Problem.
Ich sage hier, dass es der heutigen Zeit an systematischer und philosophischer Einsicht mangelt bzw. dass alte Systeme regieren, die nicht oder nur mangelhaft erneuert werden, und dass sich eine Philosophie entwickelt hat, die wenig zentriert und konzentriert ist und daher keine weiterführenden, brauchbaren Schlüsse liefern kann.
5. Philosophische Systematik in der heutigen Zeit. Ich bin aber tatsächlich doch auch im 20. Jahrhundert fündig geworden - bezüglich der systematischen Philosophie - und habe in diesem zwei interessante philosophische Systematiker gefunden: Nikolai Hartmann und Jean Gebser (sie sind zwar keine vollkommen Unbekannten, gehören aber wohl nicht in die erste Reihe der bekanntesten Philosophen und Philosophinnen des letzten Jahrhunderts [das zeigt: die Systematik war zuletzt eben ein Randgebiet der Philosophie (und ist es heute noch - ich habe im Verlauf dieser Ausführungen hier noch ein paar wenige Internetintellektuelle im 21. Jahrhundert gefunden, die behaupten, ein philosophisches oder pseudophilosophisches System entwickelt zu haben: das ist zwar interessant, für mich, aber keine Spur von irgendwie weltbewegend)]). Diese beiden Systeme - von Hartmann und Gebser - konnten mich aus verschiedenen Gründen je aber auch nicht so recht überzeugen - immerhin haben sie jeodoch Ansätze zum Weiterdenken und Neugestalten geboten. Beides sind Schichtenmodelle, wie sie bis auf Aristoteles zurückgehen - d.h. Modelle, welche von einem schicht- oder stufenmässigen (evolutionären) Aufbau der Welt ausgehen (das tat übrigens nicht nur bereits Aristoteles, sondern zuvor sogar schon Platon, indem er bereits die Vorstellung von einer Kette (Reihe, Folge) bzw. Verkettung der Wesen (Scala Naturae, grch. [hypothetisch] Klímaka tis Fýsis) ausging; ferner ist selbstverständlich auch die Bibel anzufüren: mit ihrer siebenteiligen Schöpfungsgeschichte - trotz der Lehm/Erde-Theorie bei der Schöpfung des Menschen [vgl. auch etwa Schlammtheorie von Aristoteles zur Entstehung des Lebens, vertreten später etwa noch von Haeckel (Urschleim) oder Oparin (Ursuppe); den theologischen Zusatz mit der Schöpfung Adams und Evas lasse ich hier einmal - unbesprochen - weg (aber so etwas ist einmalig, u.v.a., in jener Zeit]). In solchen (Schichten- oder Stufen-) Modellen bilden praktisch immer das Materielle (Körper, Physik) die erste und das Ideelle (Geist, Denken) die letzte Schicht; dazwischen sind sie jedoch verschieden ausgestaltet. Mein System gründet im (Da-) Sein, durchläuft zentral das Glauben und endet im Handeln - dazwischen stehen je das Leben (vom Sein zum Glauben) und das Denken (vom Glauben zum Handeln). Das scheint mir viel logischer und realistischer zu sein als alle Schichtenmodelle, die ich sonst kenne - ein Fortschreiten vom rein Natürlichen zum Menschlichen in all seinen Facetten (bis zum Handeln und zur Überprüfung desselben sowie dem Setzen von [ewigen] Zielen [des menschlichen Handelns]). Das Fühlen ist in diesem Modell nicht explizit erwähnt, aber implizit enthalten in der Dimension des Lebens (das Empfinden kommt beim Menschen vom Physischen und der Auseinandersetzung mit demselben, das Fühlen vom Lebendigen und der Auseinandersetzung mit demselben [während Glauben, Denken und Handeln im Bereich der menschlichen Geisteskultur stehen]). Das ist der Grund und Boden meiner Philosophie, wobei im Handeln die soziologischen und ökologischen Probleme im Vordergrund stehen. Aus diesen heraus formuliere ich eine neue Orientierung der Wissenschaft(en). Wir können uns in der Zukunft keine nihilistische Wissenschaft mehr leisten, sondern: die Wissenschaften müssen zielgerichtet werden - die Natur-, Technik- und Ökowissenschaften in Hinsicht der Umweltverträglichkeit, die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in Hinsicht der Sozialgerechtigkeit. Dabei soll nicht die Freiheit der Forschung in Frage gestellt, sondern ein neuer (verantwortlicher) Sinn und Geist der Wissenschaft(en) begründet werden. Dieser kann (und soll) die Forschung (mit-) lenken, ohne etwas absolut (oder institutionell) vorzuschreiben oder zu verbieten.
Ich sage hier, dass die philosophische Systematik nicht etwas ist, was ich neu erfunden habe, sondern etwas, was es durchaus im 20./21. Jahrhundert sonst auch gibt, wenn auch eher im Hintergrund als an der Oberfläche der (heutigen, universitären) Philosophie.
6. Die wahre Philosophie als letzte Möglichkeit. Ist es (heute, noch immer) verantwortbar und legitim eine Philosophie (bzw. die Ontologie oder Ontosophie) als Hauptfaktor einer Kulturepoche zu betrachten? Es ist auf jeden Fall unverantwortbar, die Wissenschaft und deren Technik als Hauptfaktor einer Kulturepoche zu betrachten (dies zeigt alleine schon die Geschichte des 20. Jahrhunderts, mit dem Untergang und der Zerstörung Europas nach zwei schlimmen, von den europäischen Grossmächten initiierten Weltkriegen, und das ökologische Problem hat dann, politisch etwa ab den 1970-er und 1980-er Jahren, endgültig alles klar gemacht: das ganze Ausmass der Problematik der spätmodernen und zukünftigen Technologie, und wir werden heute nur immer noch stärker darin bestätigt und befinden uns derzeit in einem fast unlösbaren Dilemma, mit der Frage, wie wir das Menschliche überhaupt noch retten können, in der Voraussicht einer Technologischen Singularität]). Die Risiken sind schlicht zu gross - das können wir heute schon gut erkennen. Die Religion wird von den Leuten nicht mehr als Hauptfaktor akzeptiert - sie ist zu leicht manipulierbar durch entsprechende Eliten (wie die Vergangenheit gezeigt hat). So bleibt nur noch die (wahre) Philosophie. Wurde das nicht schon in der Antike ausprobiert (und dann immer wieder)? Nein. In der Literatur - und alleine in der Literatur (und im Internet) - kommt uns das heute so vor, tatsächlich war aber die Antike stets durch die polytheistische Religion bestimmt (die Römer übernahmen die griechische Religion, während die Philosophie bei ihnen nur noch eine geringe, untergeordnete Rolle spielte). Der Hauptfaktor des Antiquariums war die Religion. Und die Aufklärung in der Moderne? Sie hat sich nie wirklich durchsetzen können - weder gegen die Wissenschaft (und deren Technik), noch gegen die Wirtschaft (und deren Machenschaften), noch gegen die Medien (und deren Verklärung - sie ist bis heute eine einseitige Aufklärung gegen die Religion geblieben und nie eine wirklich und wahrhaftig philosophische Aufklärung nach allen Seiten hin geworden). Und was ist mit... Liberalismus? Sozialismus? Wie steht es mit den philopolitischen Ideologien? Der Sozialismus war (politisch) eigentlich von Beginn an als Nebeneffekt des Liberalismus konzipiert (der bedeutendste Frühsozialist Saint-Simon war ein [linksliberaler] Zeitgenosse von Napoleon Bonaparte, eine andere bedeutende Figur im Frühsozialismus, Robert Owen, war sogar Unternehmer - der Begründer der spätmodernen, revisionistischen Sozialdemokratie, Eduard Bernstein, stellte sich erfolgreich gegen eine kommunistische Revolution, und in der heutigen Politik steht die Sozialdemokratie für den Ausgleich von [neo-] liberalistischen Fehlentwicklungen). Für den Liberalismus gilt das gleiche wie für die Aufklärung, denn die beiden hängen ja philosophiegeschichtlich zusammen: auch ein eigentlicher und umfassender Liberalismus konnte sich nie richtig durchsetzen, eine Freiheit für alle, und nicht nur für sich selber bzw. für die Mächtigen und die Reichen (demgegenüber ist der realexistierende Kommunismus in der Sowjetunion untergegangen, während die Chinesen ihre derzeitigen wirtschaftlichen Erfolge mit einer gelockerten kommunistischen Politik in einem wirtschaftsliberalen Umfeld erreicht haben; der Vergleich erscheint nicht ganz fair, in einer liberalen Grundstruktur, jedoch sind der Anarchismus wie der Kommunismus, als Mainstreamideologien, eigentlich eben schon in der [inner-] sozialistischen Diskussion, im 19. Jahrhundert, gescheitert [Bakunin an Marx (Antistaatlichkeit vs. Staatszentralismus), Marx an Bernstein (Revolutionismus vs. Revisionismus)]). Ich sage immer: sowohl der Liberalismus wie auch der Sozialismus wären sehr gute Ideen und Ideologien, wenn sie rein umgesetzt werden könnten, aber das ist realiter eben nie wirklich ganz der Fall, und so bleiben sie unzulänglich - d.h. keine politische Ideologie kann die Politik alleine bestreiten, und das spätmoderne politische System hat sich so eingerichtet, dass sie einander entgegenstehen, um einander zu begrenzen und zu ergänzen. Die eigentlich Philosophie, so sage ich, wurde - trotz all ihrer (vielen Neben-) Effekte - nie wirklich ausprobiert. Die Philosophie steht heute (und in Zukunft) immer zwischen allen Fronten. Wenn ich von der Ambivalenz dieser Zeit spreche (siehe auch: Bauman*, Heidbrink), versuche ich diese philosophisch aufzulösen, jedoch nicht in einem donquichotischen Kampf (siehe: Zygmunt Bauman - Modernity and Ambivalence [dt. Moderne und Ambivalenz - Das Ende der Eindeutigkeit, 1991] sowie Der Kampf gegen die Ambivalenz, 1992 [Artikel]), was zu nichts führt, sondern in einer logischen Entwicklung für den Verstand und das Verständnis - das heisst: ich will die Ambivalenz verstehen, und ich will verstehen, wie ich mit ihr umzugehen habe, statt mich ihr einfach fatalistisch zu ergeben, denn das Aufkommen der Mehrdeutigkeit bedeutet ja (eben gerade) nicht das Ende der Eindeutigkeit (?!), sondern darin besteht die grosse und ganze Ambivalenz, dass es nunmehr beides gibt, und dass man damit zurecht kommen muss.
* Der Begriff der Ambivalenz - bzw. dessen Bedeutung in der Philosophie - ist ein typisches Beispiel eines Begriffs, den ich in meiner Philosophie (eigenständig und unabhängig) eingeführt und dann später aber gemerkt habe, dass er bereits von anderen bedeutend verwendet worden ist (hier: v.a. von Bauman). Das kann es immer wieder geben, weil man natürlich nie die ganze Philosophiegeschichte kennt und im Auge haben kann (ein anderer solcher Begriff ist jener der Weltreligion [vgl. Morris, 1942]). Da es in meiner Philosophie auch so noch ausreichend Ideen und Begriffe gibt, die originär von mir selber begründet worden sind, kann ich solche Sachen locker zugeben und richtig deklarieren, nach bestem Wissen und Gewissen (wie man es in der Wissenschaft, und insbesondere in der Geisteswissenschaft, immer tun sollte). Im Gegenteil: das ist ja auch ein Zeichen davon, dass man mit seiner Philosophie auf dem richtigen Weg ist (und einem Weg, der durchaus in einem relevanten Zusammenhang auch mit [anderem] zeitgenössisch relevantem Denken steht).
Ich sage hier, dass die wahre Philosophie noch nie wirklich ausprobiert wurde in der Kulturgeschichte der Menschheit, und dass sie die letzte Möglichkeit und der letzte Ausweg ist aus einer ausweglos erscheinenden Zeit und (Welt-!) Kultur.
7. Der Zusammenhang meiner Philosophie. Nach dieser kritischen Einführung in die Umgebung von heutiger Philosophie, nun zu meiner ureigenen Philosophie. In welchem Zusammenhang steht diese genau? Erstens: Im Zentrum meiner Philosophie steht die Systematik vom (Da-) Sein mit den fünf Dimensionen vom (Da-) Sein, Leben, Glauben, (Nach-) Denken und Handeln (sowie Gut-Handeln und Nicht-Handeln; beim Glauben spreche ich von einem allgemeinen Tätigkeitswort, welches einen religiösen Bezug haben kann, aber nicht muss). Dies entspricht der logischen Entwicklung vom einfachsten Dasein (z.B. eines Steins) bis zum komplexen menschlichen Handeln. Es ist zu betrachten als (Grosses) Einheitliches Modell von allem (in Anlehnung einer Grand Unified Theory in der Physik [mit ihren bisherigen Ansätzen wird die Physik nie eine solche Theorie zustande bringen - nur gemeinsam mit der Phlosophie kann es gelingen, ein solches Modell zu schaffen (w.z.b.w.)]). Zweitens: In der Einfachen Erkenntnis der zweifachen Dreifachheit beschreibe ich den Weg vom Sein zum Dasein in der ersten Dimension bzw. im Anfang der Welt - es ist eine Entwicklung vom (philosophischen) Sein über die (wissenschaftstheoretische) Raum-Zeit zur (physikalischen) Realität aus Materie-Feld-Energie (der Wechsel der Disziplinen ist sehr bedeutend für die Erkenntnis der Entstehung der Welt [! - dies ist eine philophisch-physikalische bzw. theologisch-philosophisch-physikalische Erklärung: weder die Physik noch die Philosophie, oder die Theologie, alleine können den Anfang der Welt erklären (!); gegeben ist hier auch die Grunstruktur einer zukünftigen Physik]). Drittens: Im menschlichen Handeln, d.h. im Handeln der Menschheit, gibt es zwei Hauptziele, welche der Sozialgerechtigkeit und der Umweltverträglichkeit entsprechen (bei gegebener oder zu schaffender Wirtschaftlichkeit [diese drei Faktoren - Wirtschaftlichkeit (d.h. Wirtschaftliche Produktivität, Sozialgerechtigkeit und Umweltverträglichkeit) leiten sich direkt aus der fünften und letzten Ebene der fünften Dimension der Systematik vom (Da-) Sein ab, wie ich sie in meinem ersten Buch beschrieben habe (Postmoderne Ontologie, 2003)]). Viertens: auf der Ebene des reinen Seins ist ein immanenter Seinsprozess zu erkennen: von Sein, Gott/Natur, Welt (Dasein). Gott schöpft das Sein ins Dasein der Welt, oder Natur entwickelt sich vom Sein zur Welt des Daseins (je nachdem, ob man die Sache religiös betrachtet oder nicht [meine Systematik lässt beides zu]). Dies geschieht durch den Faktor der Wirkung, welcher vom Sein zum Dasein führt. Gott/Natur ist also erste Wirkung (ähnlich wie dies Aristoteles in seinen Worten und Begriffen bereits festgestellt hat [!, vom Seinsbeweger oder Seinsbewegenden]). Der Faktor, welcher von der Raum-Zeit im Dasein zur Realität von Materie-Feld-Energie führt ist Ordnung. Durch Wirkung und Ordnung - auch zum Guten (im Bewusstsein, notabene) - entsteht also die Welt und deren Realität. Es bleibt nur die Frage offen, was denn das Sein im Anfang der Welt ist. Es ist die Substanz, die sich durch nichts anderes, sondern nur durch sich selber erklärt, wie Parmenides sagte: es gibt nur Seiendes und kein Nichtseiendes. Das Sein hat keinen Gegenbegriff: weder das Nichts (was es gar nicht gibt*), noch das Haben oder das Wesen (welche Sein voraussetzen). Auch und selbst Gott/Natur benötigt Sein! Sein benötigt nichts anderes als sich selber, aber alles andere (bzw. alle Wesen dieser Welt) benötigt Sein - oder anders gesagt: Sein ist dasjenige, was das Seiende braucht, um zu sein (nicht mehr und nicht weniger als dies). Es ist bloss ein Begriff, den man begreifen muss. Die Dimensionen und deren Ebenen sowie die Übergänge zwischen allem habe ich in meinen Büchern erklärt (v.a. in meinem ersten Buch [in einer sehr einfachen Erklärung kann man auch die Dimensionen wechselseitig erklären: Leben ist die Dimension, welche aus dem (Da-) Sein entsteht und zum Glauben führt, Glauben ist die Dimension, welche aus dem Leben entsteht und zum [Nach-] Denken führt, [Nach-] Denken ist die Dimension, welche aus dem Glauben entsteht und zum Handeln [inkl. Gut-Handeln und Nicht-Handeln] führt, Handeln [inkl. Gut-Handeln und Nicht-Handeln] ist die Dimension, welche aus dem [Nach-] Denken entsteht und zum [Da-] Sein [zurück-] führt - so schliesst sich der Kreis im [Da-] Seinsweltganzen). Es gibt eine Weltformel zu diesem Weltsystem (von Einstein [das bekannte E = mc 2] - diese beschreibt eigentlich die dritte Ebene in der Einfachen Erkenntnis der zweifachen Dreifachheit und die Möglichkeit der Umwandlung von Materie in Energie durch das Feld, und umgekehrt, aber auch die Anreicherung des Feldes durch Materie und/oder Energie, oder umgekehrt [das kann man im Prinzip bzw. in der Theorie alles mit dieser Formel ausrechnen]); ich sehe eine zweite (religiöse) Weltformel in der Aussage: Jesus = Christus (das heisst für mich: der Menschensohn Jesus ist das Zentrum der Weltreligion, der Sohn Gottes und Vermittler zwischen Gott und den Menschen) sowie eine dritte (philosophische) Weltformel: Das Sein ist der Urgrund.
* Die heideggersche Frage, die weitergeht, aber eben auch zu weit, die stellt sich eigentlich gar nicht: Warum ist überhaupt etwas da (bzw. hier) und nicht viel mehr nichts? Es geht eben im Urgrund gar nicht um das Warum - darum geht es in der Kausalität von allem weiteren, aber nicht beim Urgrund, der keine Kausalität kennt. Der Urgrund ist durch nichts bewirkt, bewirkt aber alles. Das Sein ist (im Seienden) einfach da - und fertig. Es ist unsinnig, zu fragen, woher das Sein (im Seienden) kommt (es ist einfach die Ureigenschaft von allem Seienden - das ist die Antwort darauf: das Sein ist die Eigenschaft, die zum Dasein notwendig ist, und erst, wenn etwas da ist, ist es in der Welt, und dann kommen all die anderen Gedanken dazu). Die Frage von Heidegger ist auch deshalb unsinnig, weil sie einen Begriff verwendet, der in der Philosophie nicht definiert ist. Es gibt gar kein Nichtseiendes und schon gar kein Nichts (nach Parmenides). Wie sollten oder können wir also danach fragen, warum nicht Nichts ist. Das ist absurd. Oder anders gesagt: das ist die Antwort auf die Frage von Heidegger: es gibt gar kein Nichts. Schon gar nicht ist etwa das Nirwana das Nichts, wie manche westliche Philosophen meinten, als sie versuchten, den Buddhismus zu analysieren und zu integrieren. Das Nirwana ist das Ziel und die Erfüllung (eine Art Paradies also - in dem wir quasi nicht mehr denken müssen, weil alles klar ist) - und nicht ein Nichts; in der Meditation ist es auch ein Abstand nehmen, von dem, was vor Augen ist (und von den Problemen, welche dieses bereitet), weil dies (offenkundig) noch nicht das Ziel und die Erfüllung sein kann. Das ist der ganze Zauber der (östlichen) Meditation. Das Faktum, dass es das Nichts nicht gibt, kann auch von einer anderen Seite her angegangen und bewiesen werden: Wenn wir etwa sagen, in einem Gefäss sei nichts, so stimmt das nicht, denn da ist zumindest Luft (es gibt in der einen Natur kein Vakuum!). Und dann ist ja da auch noch ein Beobachter, der das behaupten muss - also kann niemals wirklich nichts sein. Wiederum oder ebenfalls ein anderer Begriff ist derjenige der Leere, denn diese will gefüllt werden - so kann also am Anfang (rein theoretisch) durchaus eine Leere (oder ein Äther, wie ich sage [vom Ewigen her - ein Begriff, den die Physik immer dann verwendet, wenn sie sonst nicht mehr weiterkommt]) gewesen sein, aber niemals ein Nichts.
Ich stelle hier meine eigene Philosophie der Postmodernen Ontologie vor, mit der Systematik vom (Da-) Sein und den ewigen Zielen der Menschheit, inkl. der Einfachen Erkenntnis der zweifachen Dreifachheit in der Begründung des Weltaufbaus.
Kleine Erklärung zu meiner Systematik vom (Da-) Sein. Der tiefere und höhere Sinn liegt in dieser Systematik darin, dass sie erstens keine und zweitens doch eine durchgehende Logik besitzt. Die höhere Logik liegt nämlich im evolutionären Grundcharakter der Welt: es haben sich darin verschiedene Schichten bzw. Ebenen gebildet, welche letztlich zum menschlichen Handeln hinstreben - ich weiss: der Mensch wird heute stark kritisiert, und doch können wir ihm seine grosse Verantwortung nie ab- oder wegnehmen (eben diese grosse Verantwortung macht auch seine hohe Stellung in der Welt aus). Im Handeln selber wiederum stehen die Menschheitsziele der Sozialgerechtigkeit und der Umweltverträglichkeit im Vordergrund: dies sind also die höheren und höchsten Ziele der Menschen (v.a. im Kollektiv, aber dadurch auch auf das Individuum rückwirkend) - dies bei gegebener oder zu schaffender Wirtschaftlichkeit (d.h. Produktivität und Effizienz sowie Gewinn und Wohlstand). Der tiefere Sinn liegt in der je verschiedenen Logik der einzelnen Ebenen: vom (Da-) Sein, vom Leben, vom Glauben, vom (Nach-) Denken und eben vom Handeln. Obwohl es einen höheren gemeinsamen Sinn gibt, gibt es eben gleichzeitig einen tieferen, einzelnen Sinn: beim (Da-) Sein im Ontologischen, beim Leben im Vitalen, beim Glauben im Religiösen, beim Denken im Philosophischen und beim Handeln (sowie Gut-Handeln und Nicht-Handeln) im Praktischen (z.B. in der Politik, in der Wirtschaft oder auch in der Wissenschaft und deren Technik, und auch in der Kunst und im Spiel, notabene). Mit dieser Erkenntnis gelingt es uns tendenziöse Lehren zu entlarven, die zu ontologistisch, zu vitalistisch, zu theologistisch, zu sophistisch oder zu praktizistisch daherkommen - diese Entlarvung geschieht durch die Einordnung im Gesamtsystem und den Mängeln gegenüber den anderen Faktoren. Die Systematik vom (Da-) Sein bildet also ebenso ein philosopisches Weltbild wie auch ein Schema zur Entlarvung von falschen Lehren. Genau darum geht es ganz grundsätzlich in meiner Philosophie - dies ist der Grund und Boden, von dem aus ich meine ganze übrige Reise in die Welt der Ideen und Ideologien, in die Welt vom Sein, Leben, Glauben, Denken und Handeln, vornehme. Ich gebe hier noch ein kleines Beispiel für eine grosse Entlarvung: wenn z.B. Russell* schreibt, dass das Untersuchungsgebiet von Machiavelli genauso jenseits von Gut und Böse liege, wie das eines Atomphysikers, so können wir nach der Systematik vom (Da-) Sein sagen, dass sich sowohl Machiavelli wie Russell tüchtig geirrt haben, denn der Atomphysiker arbeitet im Bereich vom (Da-) Sein, der Moralphilosoph aber im Bereich vom Handeln. Sie haben also eben gerade nicht dasselbe Untersuchungsgebiet, sondern zwei verschiedene, die sich erst noch diametral gegenüberstehen. Hier wird also ganz klar eine falsche Einordnung und Lehre entlarvt. Oder anders gesagt: wer beim Regieren machiavellistische Methoden anwendet, muss sich nicht verwundern, wenn das Volk gleichermassen verwerflich wird, wie die Regierung korrupt ist. Und das entspricht ja leider auch den heutigen Regierungssituationen (im Grundsystem eigentlich gar nicht so geplant, in der angewendeten Praxis oft aber genau mit diesem Effektv [und das gilt leider wohl auch für die Regierungssituationen der meisten bisherigen Zeiten; die Grundsysteme (und Ideale) wären meist anfangs gar nicht so schlecht, aber die Praxis ist oder bleibt nicht adäquat - dazu gilt es auch zu sagen, dass das Bebauen dem Menschen viel leichter fällt als das Bewahren, wodurch oft sich später zum Schlechten wendet, was einmal gut bzw. gar nicht so schlecht angefangen hat]).
* Das Buch "A History of Western Philosophy" (dt. Philosophie des Abendlandes - Ihr Zusammenhang mit der politischen und der sozialen Entwicklung" (1946) von Bertrand Russell entspricht meiner Lektüre über die Festtage 2024/2025. Dieses Buch ist bisher an mir vorbeigegangen, weil mir die Internetvideos von Russell nicht gefallen haben und ich ihn sonst v.a. als Atheisten und etwas kauzigen Logiker wahrgenommen habe. Dieses Philosophiegeschichtsbuch ist aber ebenso lesenswert wie bedeutend, denn es handelt sich dabei um das bedeutendste Philosophiegeschichtsbuch im englischen Sprachraum, und damit um das bedeutendste Philosophiegeschichtsbuch des sp¨teren 20. Jahrhunderts bzw. der letzten 75 Jahre. Auch in diesem Buch gibt es ein paar russellsche Kauzigkeiten und Grilligkeiten zu vermerken, anonsten bzw. im Allgemeinen ist es aber sehr klar, klug und nüchtern dargestellt und analysiert (und es könnte sein, dass dieses Buch noch lange das bedeutendste Standardwerk zur Philosophiegeschichte sein wird, v.a. auch für die antike Philosophie). Was mir u.v.a. aufgefallen ist, und was in diesem Zusammenhang hier interessant ist: der bedeutendste Philosoph der deutschen Ontologie, Christian Wolff, einer der bedeutendsten deutschen Philosophen, und jener deutsche Philosoph, welcher die deutsche Philosophiesprache grundlegend geprägt hat, ist hier mit keinem Wort erwähnt - und auch sonst nichts von der früheren bzw. klassischen deutschen Ontologie. Das zeigt, wie krass die anglophile Philosophie auf Kant ausgerichtet ist (und dessen Ontologiekritik) - einmal mehr erscheint die Ontologie als reines Randgebiet der Philosophie, welches (auch hier, scheinbar) keinerlei Erwähnung verdient hat!!
Die Hauptaufgabe der Philosophie besteht meiner Meinung nach im Nachdenken bzw. im Anreiz zum Nachdenken. Kein Philosoph will oder soll die anderen Menschen mit seinen Gedanken vereinnahmen, sondern er will und soll sie zum Nachdenken bringen (nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig). Darüber hinaus sehe ich die Philosophiegeschichte als Lernfeld für das Verstehen und Begreifen der Kultur- und Ideengeschichte des Menschen. Dieses ganze Feld zu sehen, verhindert auch, dass man auf einzelne Ideologien hineinfällt, die sich im Verlauf und in der Entwicklung dieser Geschichte gebildet haben; ich warne aber auch vor der Keine-Ideologie-Behauptung, gerade in soziologischer und ökologischer Hinsicht, denn eine solche Einstellung wendet sich auch gegen alles Gute und Notwendige, daher betrachte ich in meiner Philosophie nicht keine Ideologie, sondern alle Ideologien. Es gibt für mich in der Philosophie heute eigentlich keinen anderen als einen universalistischen und generalistischen Standpunkt.
Erklärung des Bewusstseins. Ich habe in diesem System auch das Bewusstsein erklärt, nämlich in einer Spiegelung der Einfachen Erkenntnis der zweifachen Dreifachheit: Orientierung, Konzentration, Koordination (das sind die Begriffe, mit welchen ich das Ur-Bewusstsein definiere) führen hier (über den Faktor der Seele [Information - das heisst: die Seele ist betroffen von alledem, was Information ist: bedenke den Begriff!]) zu Verstand und Vernunft und schliesslich (über den Faktor des Geistes [Bewusstsein, d.h. der Geist ist betroffen, von alledem was Bewusstsein ist]) zum Sinn (im Bewusstsein). Wir können quasi sagen: die Seele zieht Information aus der Welt heraus und bildet Verstand und Vernunft aus, die in geistigen Prozessen bzw. Prozessen des Geistes den Sinn bilden. In der Mitte dieses Spiegelungsmodells ergeben sich die Begriffe der Energieorientierung, der Feldkonzentration und der Materiekoordination - das ist das, was das Bewusstsein mit der Welt verbindet, und umgekehrt. In diesem Kontext findet unser Denken bzw. unsere innere Identität statt, welches eigentlich einer ständigen Sinnschaffung und -vernetzung entspricht (in diesen Sinnschaffungsflow sind alle Gedanken eingebunden, aber auch Gefühle und Empfindungen, sowie alle [Sinnes-] Wahrnehmungen - das jeweilige Zwischenprodukt dieser inneren Wahrnehmung, oder dieses 'Denkens', ist der Sinn: wenn wir denken, dann schaffen wir Sinn [engl. making sense, or nonsense (der Unsinn ist das Un des Sinns - wenn wir keinen Sinn machen können, dürfen oder wollen, dann machen wir Unsinn: das gilt mitunter für ganze Korporationen, Gesellschaften und Völkerschaften, notabene!)], pausenlos; der Schweizer Psychologe Klaus Heer meinte einmal: wenn wir sprechen, dann singen wir eigentlich, ich sage: wenn wir denken, dann sinnen wir eigentlich). Das sind die Koordinaten für eine neue Physik und für eine neue Psychologie (für eine Physik des Seins und für eine Psychologie des Sinns):
Anm. Ein besseres Bild folgt noch.
Manche glauben nicht an solche Modelle, halten solches für veraltet (im Zeitalter der Wissenschaft, nicht wahr?) oder sowieso für kompletten Blödsinn. Ich sage dort, wo die Wissenschaft uns (noch!?) keine klaren und geklärten Verhältnisse bieten kann, müssen wir weiterhin spekulieren, d.h. ohne letztlich gesichertes Wissen uns unsere eigenen Gedanken machen (sapere aude - wieder, und immer wieder) - um uns der Wahrheit anzunähern. Und darum kann auch ein solches Modell einen (wissenschaftlichen) Fortschritt bedeuten (das war immer wieder so in der Geschichte der Wissenschaften [in der Philosophie v.a. - denn diese muss einspringen, wo uns die Wissenschaft nicht, oder noch nicht, befriedigen kann). Das ist nur ein Modell, aber es ist ein Modell nach meinen besten Erkenntnissen in dieser Zeit. Die Wissenschaft soll es erwägen und sagen, was sie davon hält, wenn sie den Mut dazu hat. Denn heute braucht es nicht nur Mut, um neue und spezielle Erkenntnisse zu vertreten, sondern bereits schon, sie sich überhaupt nur genauer anzuschauen (!); das zeigt, in was für einer Zeit wir uns hier und heute bewegen. Es ist eine Zeit, die - aufgrund der herausragenden wissenschaftlich-technischen Errungenschaften des vorangegangenen Jahrhunderts - vorgibt, schon alles zu wissen, was nötig ist, mehr oder weniger, oder eigentlich, und die gar nicht mehr weiss, wie weit sie von einem wirklichen und wahrhaftigen Wissen noch entfernt ist. Wenn eine einzelne Person für sich quasi neue Wahrheiten entdeckt, erscheint das sowieso schon einmal sehr suspekt - wie im (sogenannt) finstersten Mittelalter, und dies nach rund 400 Jahren Wissenschaft, aber ich bin mir solches natürlich längst gewohnt (für mich selber ist es natürlich Entdecker-, Erfinder- und Pioniergeist im echten und besten Sinn).
Von Seele, KI, Chaos... und einer erstaunlich einfachen Antwort. Wenn ich die Künstliche Intelligenz (KI) zu philosophischen Fragen befrage - z.B. dazu, was die Seele ist - antwortet sie immer auf eine ähnliche Art und Weise. Sie weist auf verschiedene Richtungen hin, die verschiedene Antworten geben, so dass alles auf einen vollkommenen Relativismus hinausläuft, im Sinn von: man kann es so oder so sehen, oder auch anders, je nachdem wie man es betrachtet. Was mir da etwa gesagt wird, ist: die Seele ist das, was im Inneren des Menschen stattfindet und keiner reinen Körperfunktion zuzuordnen ist (ausser einer des Gehirns, wenn man es wissenschaftlich betrachtet??). Bezüglich der Seele steht aber dennoch der kartesianische Ansatz im Vordergrund: von einer strikten Trennung von Körper und Geist oder Leib und Seele (wie das jetzt genau heisst, das wissen sie eigentlich gar nicht, aber irgendwie so). Auch wenn man die Google-Suchmaschine nach Seiten befragt, die entsprechende Antworten liefern, bekommt man viele verschiedene Seiten mit vielen verschiedenen Antworten angeboten - und auch danach ist nicht klar, was die Seele denn nun eigentlich ist. Scheinbar gibt es eine sehr grosse Verwirrungen darüber (u.v.a.). Die Antike sprach von der Seele (wir erinnern uns: Jesus kann als eine Persönlichkeit der späteren Antike betrachtet werden), die Neuzeit spricht eigentlich eher vom Geist... Aber dann ist die Psychologie (Seelenwissenschaft) gekommen und hat wieder alles in Frage gestellt. Eine Frage, die bis heute unbeantwortet scheint, wie viele andere Fragen, die gar nicht gestellt werden, oder die mit Scheinantworten beantwortet werden. Bei der Lösung dieses Problems bin ich zuerst auf die Behauptung des dreigliedrigen Menschen bei Steiner gestossen: Körper17:41 16.01.2025 - Seele - Geist (Steiner spricht auch vom viergliedrigen Menschen, womit er etwas anderes meint - man sollte sich die Lehre von Steiner nicht als eine in sich geschlossene Philosophie vorstellen). Aha! Also drei Teile und kein reiner Gegensatz? (Und was soll dann der Leib in dieser Auffassung: sagen wir doch einfach, dass der Leib dem inneren Körper entspricht - beim Körper gibt es nämlich ein Innen und ein Aussen, bei der Seele und beim Geist nicht [oder höchstens in einem immateriellen Sinn].) Diese Auffassung stammt nicht von Steiner selber, sondern offenbar - über die Theosophie - von irgendwelchen ägyptischen Wanderpredigern (um die Zeit Jesu?), die es vermutlich wieder von jemand anderem haben, der noch früher gelebt hat. Und Steiner war auch nicht der Einzige, der das früher wusste: Pestalozzi sprach von Hand, Herz und Hirn (das sind die genau gleichen Drei - und bei Paracelsus finden wir denselben Ansatz, wenngleich dieser auch eine ähnliche Astralesoterik betrieb wie Steiner - solches spielt in meiner Philosophie natürlich eine sehr geringe bis gar keine Rolle, denn obwohl ich von esoterischen Dingen spreche, habe ich im Allgemeinen eine relativ nüchterne, wenn auch durchaus lebhafte Auffassung davon - im Bereich von Vorstellungswelten). Wenn man nun die drei Teile in Zusammenhang bringt mit den Begriffen vom Empfinden, vom Fühlen und vom Denken, dann bekommt man diese Begriffspaare: Körper/Empfinden (das, was empfunden wird), Seele/Fühlen (das, was gefühlt wird), Geist/Denken (das, was gedacht wird). Unsere Sprache sagt uns ja eigentlich, was das alles ist, und erst, wenn wir damit nicht zufrieden sind, kommen wir in die ganzen Verstrickungen, die oben aufgeführt sind, und die uns alle zusammen an einen gewissen bzw. bestimmten Ort führen: in die Irre nämlich. Mit dieser einfachsten Definition sind wir noch lange nicht am Ende der ganzen Diskussionen (ich will hier nicht besprechen, ob die Seele in einem gewissen Sinn unsterblich ist oder nicht), aber sie geben uns einen Anhaltspunkt darüber, dass es im Grunde eine sehr einfache Antwort zu dem allem gibt, die uns den Eindruck geben kann, dass wir diese Welt verstehen können und nicht in jenem furchtbaren, chaotischen Dilemma stecken, welches uns die Philosophie, die Religion, die Psychologie und die Wissenschaft (und das Internet) - wie sie je heute betrieben werden - vorgaukeln. Die Seele entspricht also dem Fühlen bzw. dem, was gefühlt wird (im beschriebenen Zusammenhang [mit Körper/Leib und Geist]; und wenn ich hier den Begriff der Entsprechung verwende, muss man daran denken, dass ich in meiner Philosophie von Feldern ausgehe, und zwar im Materiellen wie im Immateriellen, also etwa Ideen-/Gedanken-/Begriffsfelder, Gefühlsverknüpfungen und -verwebungen, Empfindungslagen und dergleichen mehr). Warum tut sich eigentlich die Wissenschaft so schwer mit dem Seelenbegriff? Einerseits natürlich, weil es etwas Immaterielles ist. Der Geistesbegriff ist für die Wissenschaft sehr viel leichter, weil ja der subjektive Geist in der Wissenschaft (vom klassischen Kartesianismus) das zu erforschende Objekt betrachtet - der Geist kommt also dem Wissenschaftler gar nicht in die Quere: die Seele dagegen schon... Denn ihr tut sich ein Bruch auf in der strengen Subjekt/Objekt-Scheidung (und das ist insbesondere ein Problem in der Psychologie, eigentlich aber in der gesamten Wissenschaft). Nicht nur für die Wissenschaft ist die Seele ein Problem, sondern natürlich auch für die Wirtschaft und die Politik. So bleibt sie eben jener dunkle Faktor in unserer Zeit, von welchem man lieber gar nicht spricht.
Die aktuelle politische Entwicklung in den USA, in Europa und in der Welt werfen natürlich auch einige Fragen auf bezüglich der Sozialen Medien und der Künstlichen Intelligenz. Im Zuge der neuen Trump-Administration in den USA wird die Entwicklung der Sozialen Medien sehr genau zu beobachten sein (und die Entwicklung der Medien allgemein natürlich auch). Es hat schon einige Veränderungen gegeben diesbezüglich, die wenig optimistisch stimmen. Wenn die Sozialen Medien missbraucht werden sollen, um eine mehr oder weniger verbrecherische, dunkle Macht zu stützen, dann ist das natürlich eine (Web-) Katastrophe (aber das Web hat, u.v.a., natürlich genau auch dieses Potential, wie man ja in anderen Gegenden schon gesehen hat). Natürlich wurde das ganze Web ursprünglich (1989-1991) in einer offenen und freien Idee entwickelt - das entspricht aber immer weniger der politischen (Welt-) Situation, die wir heute haben. Eine regredierte Zivilisation, welche von einer hintergründigen technologischen Kraft kontrolliert wird, ist eine bekannte Dystopie in der Science Fiction (siehe exemplarisch: Star Trek - The Apple [dt. Die Stunde der Erkenntnis, 1967]). Leider müssen wir sagen - ohne den Teufel gleich an die Wand zu malen - kann man sich das Zusammengehen von Technologie (auch Webtechnologie) und (politischem) Faschismus, in welchem Grad auch immer, sehr gut vorstellen. Der Faschismus hat ja rein technisch gesehen ähnliche Grundlagen wie die Technologie, während natürlich die Ideologie sehr viel Wirrnis mit sich bringt, welche in der (Web-) Technologie eigentlich nicht vorgesehen ist, letztlich aber auch darin vorstellbar und umsetzbar ist. Ich glaube, dass sich konkrete politische Faschismen nicht lange halten k&opuml;nnen (aufgrund ihrer impliziten Wirrnis), dass aber ein grundlegender und hintergründiger Faschismus denkbar ist, der sich durch die Technik selber entwickelt (Stichwort: Technologische Singularität - es ist zu befürchten, dass in einer solchen Entwicklung immer weniger von Seele und Politik die Rede ist, oder aber in einer Art und Weise, die immer weniger offen und frei ist [sei es durch direktes technologische Einwirken, oder aber durch immer striktere gesellschaftliche Konventionen (also von aussen her, quasi)]). Ich neige bei solchen und anderen Tendenzen, die grosse Befürchtungen in uns auslösen können, darauf hinzuweisen, dass das Hauptmerkmal der heutigen und kommenden Zeit (Spätmoderne/Postmoderne) deren Ambivalenz ist - so dass zu erwarten ist, dass es zu allem Negativen auch einen positiven Ausgleich geben wird. Das postmoderne Ziel wäre es natürlich, die Dinge allgemein positiver zu gestalten (und zwar nicht in der Negierung von negativen Effekten, sondern im Schaffen von positiven Effekten [dies ist aber eben wiederum auch eine politische Frage - denn noch lange vor einer allfälligen Technologischen Singularität leben wir heute in einer Politischen Singularität: alles ist Politik, und die Politik bestimmt alles]).
Kleine Analyse der Philosophiegeschichte. Als früheste Weise gelten einige der ägyptischen Pharaonen und andere hohe Würdenträger sowie Schreiber und Weisheitsdichter (Imhotep, Ahmes, Amenemope), der israelitische König Salomo und die äthiopische Königin Makeda von Saba, indische Brahmanen (insbesondere Verfasser der Veden - Yajnavalkya), indische Philosophen und Philosophinnen (Kapila, Maitreyi) und chinesische Philosophen (Guan Zhong), oder auch die noch älteren griechischen Weisen (Solon). Was ihnen abging - im Gegensatz zu den griechischen Philosophen, die wir als solche bezeichnen - war, dass sie keine philosophischen Reihen und Schulen bilden konnten, die sich stetig weiterentwickelt hätten. Und so betrachten wir eben - deswegen - die griechischen Philosophen als erste tatsächliche Philosophen. Sie waren eben (nach einem Begriff von Pythagoras) auch mehr Freunde der Weisheit bzw. Weisheitsfreunde und/oder -suchende (grch. filósofoi), die immer neuere und bessere Weisheiten suchten und sich nie mit einer gefundenen Wahrheit zufriedengaben, als (Ober-) Weise (grch. sofoí) im uralten Sinn - ein kleiner, aber (sehr) feiner Unterschied (dagegen wurde Thales, der erste von denen, die heute Philosophen genannt werden, noch zu den Sieben [alten] Weisen von Griechenland gezählt [als einziger Philosoph]). Es ist jedoch ein Trugschluss zu glauben, dass die ersten Philosophen keine religiösen Menschen gewesen seien - nur hingen sie vielleicht nicht immer den herrschenden Kulten an. Der wichtigste Kult jener Zeit war die Weissagungsstätte vom Orakel von Delphi des Gottes Apollon (für die alten Griechen war Delphi der Mittelpunkt der Welt - dies lässt sich aus der griechischen Mythologie ableiten). Die Hauptperson in diesen Weissagungen war die Priesterin (Pythia - amtierende weissagende Priesterin), die mit bewusstseinsverändernden Drogen bzw. Gasen ihre Orakel im Lichte Apollons vortrug. Dass gerade zu dieser Zeit eine Weisheitsphilosophie gegenüber diesem immer mächtiger werdenden Weissagungskult des Lichtgottes unter diesen Umständen entstand, ist vielleicht verständlich (auch wenn die ersten Philosophen aus anderen Gegenden kamen: Thales von Milet, Pythagoras von Samos, Heraklit von Ephesos, Parmenides von Elea und Empedokles von Akragas [sie waren ja doch alle Vertreter der griechischen Kultur und mit den bedeutendsten ihrer Faktoren verbunden]). Im politischen Bereich entwickelte sich die Demokratie über ihren Urheber Solon und den Tyrannen Peisistratos (quasi der Robespierre der Antike), der die Akropolis stürmte und beim dritten Putschversuch seine pseudodemokratische Tyrannis errichtete, bis zu Kleisthenes, der die Demokratie dann auf eine neue, tragfähigere Grundlage stellte. Politisch war es eine Zeit der Wirren und Umbrüche. Im selben Jahrhundert fand auch im Osten ein kulturumwälzender Prozess statt - mit den Zeitgenossen Buddha in Indien und Konfuzius und Laotse in China sowie eventuell auch Zarathustra in Persien. Zu dieser Zeit entstanden also die grossen Religionen und Philosophien des Ostens ebenso wie die philosophische Denkweise des Westens. Natürlich wurde nicht das Denken an und für sich in dieser Zeit begründet, sondern nur das, was wir heute Philosophie nennen. Die Griechen lebten in einem polytheistischen System, in welchem regionale Gottheiten die wichtigsten Götter waren, und so entstand die Frage nach einem einheitlichen Urgrund. Das ist die zentrale Frage der frühen Philosophie, vielleicht aber sogar der gesamten Philosophie der Antike und der gesamten Philosophie bis dato überhaupt. Die ersten Philosophen kamen dabei - wie auch die späteren - auf verschiedene Antworten, was denn genau diesen Urgrund begründen kann, auf den die gesamte Philosophie gestellt werden soll. Im Verlauf dieser Erwägungen kam man darauf, dass der Urgrund ewig, unabhängig, ungeschaffen und damit selbsterklärend sein muss - reine Substanz also. Zunächst erwogen die Philosophen materielle Urgründe (wie das Wasser, die Luft, das Feuer oder die Elemente insgesamt), später immaterielle (wie das Unbegrenzte, das Sein oder der Geist), aber auch andere (wie die Zahl). Der bedeutendste dieser Urgrundphilosophen war Parmenides, welchen Sokrates/Platon später noch als 'unseren Vater' und den bedeutendsten Philosophen vor ihm bezeichnete. Parmenides stellte das Sein ins Zentrum seiner Philosophie und behauptete (zurecht), dass es kein Nichtseiendes gibt, sondern nur Seiendes. Eigentlich sprach er überhaupt nur vom Seienden und gar nicht vom Sein an und für sich - aber aus späterer Sichtweise ist klar, dass man dahinter das Sein an und für sich sehen muss. Parmenides ist der erste ontologische Philosoph. Einen Streit zwischen Parmenides und Heraklit kann jemand, welcher sein Werk gelesen hat, weder in der Realität, noch in der Theorie, erkennen - ich vermute, dass diese Behauptung im Werk von Platon entstanden ist und durch die Geschichtsschreiber (wie etwa Sosikrates oder Laertios) weitertradiert wurde (wohl aber hat Zenon von Elea, ein Schüer des Parmenides, in seinen Paradoxien bewiesen, dass im reinen Moment ein bewegunsloser Zustand herrscht). Die Brücke zwischen den Urgrundphilosophen und der nachfolgenden Klassik in Athen mit Sokrates/Platon und Aristoteles bildeten die Sophisten (mit ihrem Hauptvertreter Protagoras), welche (erstmals) den Menschen ins Zentrum der Philosophie stellten. Platon vertrat eine Ideenlehre, wonach hinter allem Seienden je nach seiner Art eine perfekte Idee dieser Art steht. Dieses System der Ideen steigt in die Höhe bis zur Idee vom Guten - der höchsten und besten Idee - sowie der höchsten Tugend der Gerechtigkeit. Das Gute entspricht als hier quasi dem gerechten Handeln. Aristoteles bezeichnete dagegen das Glück als das höchste Gut(e) des Menschen, und seine Tugend zielt auf die Mitte. Daraus kann man ableiten, dass das Glück am Ehesten dadurch geschaffen wird, dass man eine mittlere Position anstrebt. Das müsste dann auch die gerechteste Position sein (damit kein Widerspruch zu Platon entsteht). Ich sage, dass sowohl Seinsverbundenheit (nach Parmenides) wie auch Gerechtigkeitssinn (nach Platon) und/oder Mitteverständnis (nach Aristoteles) eine Möglichkeit für einen tugendhaften Weg eröffnen kann (im Sinn der Tugend als einer adäquaten Lebensführung [angepasst an die individuellen und kollektiven Voraussetzungen und Gegebenheiten der Zeit]). Ebenfalls gilt Aristoteles als Begründer einer systematischen Wissenschaft, indem er in vielen wissenschaftlichen Gebieten bedeutende Grundlagen erarbeitete - die bedeutendsten Wissenschaftler und Techniker des antiken Griechentums kamen erst nach ihm (wie etwa Archimedes, Aristarch, Eratosthenes oder Heron). Die nachklassische Phase des Hellenismus brachte die drei Untergangsphilosophien des Skeptizismus (Wahrheitsverleugnung), des Stoizismus (Gleichgültigkeit) und des Epikureismus (Lust-und-Laune-Prinzip). Beide - Aristoteles wie Platon - machten den ontologischen Fehler, dass sie das Nichtseiende, welches Parmenides ausdrücklich verworfen hatte, dem Seienden gleichstellten: ein fataler Irrtum, welcher die ganze weitere Philosophiegeschichte beeinflusste, bis heute. Dies ist die ganze Antike bzw. antike Philosophie sehr kurz und knapp erklärt und auf das Wesentlichste beschränkt. Die späteren Zeiten griffen immer wieder auf die antike Philosophie zurück: so etwa die Patristiker des Mittelalters auf Platon, die Scholastiker auf Aristoteles, die Neuzeit, in der Wissenschaft, auf Pythagoras und dessen hohe Meinung der Mathematik; und auch die demokratische Politik wurde in der Zeit der Aufklärung wieder aufgenommen. Diese und andere Bezüge zeigen, wie bedeutend die antike Philosophie für die westliche Kultur und für die heutige und kommende Weltkultur ist. Hinzweisen ist ebenfalls auf eine erstaunliche ethische Übereinkunft in der Antike zwischen Ost und West: die Tugend der Mitte wurde nämlich von Aristoteles ebenso vertreten wie zuvor schon von Konfuzius - und danach auch von Jesus Christus, notabene (der vom Reich Gottes mitten unter uns sprach). Die philosophische Geschichte des Mittelalters ist rasch erzählt. Nach dem Auftreten von Jesus und seiner Apostel in Israel/Palästina, von denen sich insbesondere Paulus gegen die griechischen Untergangsphilosophien wendete, behauptete Justinus, dass der Christus der ganze Logos sei. Das christliche Mittelalter wird in zwei Phasen eingeteilt: die (neu-) platonische Patristik (mit Augustinus) und die aristotelische Scholastik (mit Thomas, dem Aquinaten). Augustinus vertrat die christliche Dreifaltigkeit und machte die erste grosse Zeitanalyse in der Geschichte der Philosophie, Thomas kombinierte die - etwa bei Avicenna oder Averroës - von den arabischen Muslimen wieder aufgebrachte Philosophie des Aristoteles mit der christlichen Lehre (ebenso bedeutend war die Einführung des indisch-arabischen Zahlensystems und der arithmetischen Rechenweise [von Al-Chwarizmi] in Europa [im Laufe des 10. bis 12. Jahrhunderts sowie mit dem arithmetischen Rechenbuch von Fibonacci 1202], denn mit den alten römischen Zahlen wäre keine neuzeitliche und moderne Wissenschaft möglich gewesen, jedenfalls nicht in der raschen Entwicklung, wie wir das gesehen haben). Wichtig ist es zu erkennen, dass es falsch ist, zu behaupten, im Mittelalter hätte es keinen wissenschaftlichen Fortschritt gegeben: vielmehr waren es die scholastischen Philosophen, welche - nachdem die antiken Römer die Wissenschaft fast vollkommen vernachlässigt hatten - zuerst die Vernunft aufbrachten (Eriugena, Canterbury, [Duns] Scotus) und dann auch den Empirismus und die Wissenschaft (Bacon [Roger], Ockham, Buridan - gefolgt von wissenschaftlichen Philosophen wie Telesio oder Gassendi). Auf diesem Boden fand die Auseinandersetzung mit der aristotelischen Physik und Wissenschaft statt, auf welcher schliesslich die neuzeitliche und moderne Wissenschaft entstand, mit ihren Praktikern (Gilbert, Galilei, Harvey, später: Boyle, Newton) und Theoretikern (Bacon [Francis], Descartes - vielleicht auch Hobbes, Spinoza), nachdem die Astronomen mit ihrem neuen Blick in den Himmel den Anfang gemacht hatten (Kopernikus, Bruno, Kepler). Die gegensätzlichen Philosophien des Rationalismus und des Empirismus begründeten gemeinsam die neue wissenschaftliche Auffassung - der Empirismus brachte die experimentelle Methodik ein, der Rationalismus die mathematische Beweisführung. Die geistige Brücke zwischen dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit hat indes die Zeit der Renaissance geschaffen (Dante, Petrarca, Kues, Ficino, Da Vinci, Mirandola, Erasmus). Die Moderne verehrt diese Zeit als Befreiung von einem allzu dogmatischen Gottesglauben. Während sich in der modernen Wissenschaft ein Atheismus breit macht, waren die meisten Wissenschaftler der frühen Neuzeit aber durchaus noch sehr religiöse Menschen (exemplarisch etwa Descartes oder Newton - sie glaubten in der Natur die göttlichen Gesetze zu finden; symbolisch für die neue Zeit meinte auch der Renaissance-Philosoph Mirandola, dass Gott den Menschen mitten in die Welt hineingestellt habe [der Mensch sollte also wieder ins Zentrum gestellt werden, wie bei den antiken Sophisten]). Die Wissenschaft vertrat mit ihren immer grösseren (technischen) Erfolgen bald einen strengen Determinismus (Laplace). Demgegenüber begründeten die Enzyklopädisten (Bayle, Diderot, D'Alembert) und die Aufklärer (Montesquieu, Voltaire, Rousseau) das Zeitalter der aufklärerischen Vernunft. Das Mittelalter wurde als dunkle Zeit gesehen, während die Aufklärer nun v.a. durch einen politischen und ökonomischen Liberalismus (Locke, Smith, Kant - sowie Bentham und Mill im Utilitarismus) endgültig Licht ins Dunkel bringen wollten. Es darf erwähnt werden, dass der Freiheitsbegriff kulturhistorisch bis auf Paulus zurückgeht, was - wie so manch anderes - verschwiegen wurde (oder sogar bis auf Konfuzius, welcher zwar nicht ausdrücklich von Freiheit sprach, immerhin aber meinte, dass es legitim sei, einen ungerechten Herrscher zu stürzen [dies in einer Zeit, in welcher chinesische Herrscher als Söhne des Himmels gesehen wurden (überhaupt hat die Religion von Jesus Christus sehr viel, u.a., aus der alten chinesischen Philosophie aufgegriffen: von der Goldenen Regel bei Konfuzius, über die Dreifaltigkeit bei Laotse ['aus der Eins entsteht die Zwei, aus der Zwei die Drei und aus der Drei alle Dinge'] bis zur Universellen Liebe bei Mozi - alles ein bisschen abgewandelt, aber doch einigermassen relevant; ob die Vermittlung direkt geschehen ist oder indirekt, das ist nicht bekannt - Steiner hat ferner auch von einem bedeutenden Effekt der Buddha-Erleuchtung auf die Christus-Erscheinung gesprochen (und ebenso davon, wie bedeutend der Christus-Impuls für das Ich-[und Selbst-]Bewusstsein gewesen ist), aber item]). Interessant in der modernen Aufklärung ist das Faktum, dass ein paar der Philosophen dieser Zeit zu den (sehr) wenigen neuzeitlichen Philosophen gehören, die kein Universitätsstudium vorzuweisen haben - namentlich etwa Voltaire und Rousseau! Nach der Begründung der Wissenschaft und der Zeit der Aufklärung verlor die Philosophie ihre in diesen Zeiten so bemerkenswerte Zielgerichtetheit. Dies begann mit Hegel und setzte sich fort mit Philosophen wie Schopenhauer, Kierkegaard oder Nietzsche (diese ziellose Philosophie der späteren Moderne hält an bis zum heutigen Tag). An die Stelle von Zielen rückten Dinge wie die Kunst und/oder die Kritik. Eine Ausnahme bildete die polit-ökonomische Philosophie von Marx im 19. und die Ökophilosophie im 20. Jahrhundert - beide aber bildeten nur noch philosophische Nebengeleise (obwohl der kritische Marxismus im 20. Jahrhundert sehr bedeutend wurde - zumindest in der westlichen Welt blieb der Sozialismus aber immer hinter dem Liberalismus zurück und bildete höchstens dessen Ergänzung). Im 20. Jahrhundert waren drei grosse philosophische Richtungen zu verzeichnen, welche allesamt aus dem 19. Jahrhundert kamen: der Kritizismus der sogenannten Kulturkritik, der Existentialismus und die Analytische Philosophie (der Sprache, des Geistes und des Bewusstseins). Diese leben im 21. Jahrhundert weiter, wobei der Existentialismus vermutlich die grösste Einbusse erlitten hat. Wir können aber sagen, dass die theoretisch existentialistische Philosophie einer praktisch existentialistischen Politik gewichen ist... (aufgrund von soziologischen und ökologischen Faktoren - der Begriff eines Politischen Existentialismus wurde sogar von Grossheim eingeführt, jedoch bisher nicht sehr konsequent bearbeitet [wir können quasi sagen, dass die Existenz der heutigen Politik bedroht und daher die Kunst des Regierens umso wertvoller ist]). Die Resultate der Analytischen Philosophie sind relativ bescheiden, und die Kulturkritik beabsichtigt ja gar keine Resultate, sondern das blosse Wegreden der Vergangenheit ohne eigentliche Zukunftsperspektiven. Die Ökophilosophie spielte nur kurz eine kleine Rolle in der Philosophiegeschichte, etwa zwischen den späteren 1970-er und den früheren 1990-er Jahren (Bookchin, Shepard, Lovelock, Jonas, Naess), hat aber nie allzu grosse Wellen geworfen (vielleicht auch deshalb, weil sie der politischen Bewegung nur kurzzeitig vorausging [wir können sagen, dass die Philosophie etwa in diesem Moment von der Zeit ein- und überholt wurde: während zwischen der Völkerbundidee von Kant und deren Realisierung durch Wilson noch 123 Jahre lagen, waren es bei der Ökophilosophie, wenn überhaupt, nur noch ein paar Jährchen: die heutige Philosophie pflegt - im Allgemeinen - nicht mehr allzu weit vorauszuschauen; sie hat den alten Nimbus von einem Motor der Kulturgeschichte weitgehend verloren, oder anders gesagt: die heutigen Menschen richten sich nicht mehr nach zukünftigen Zielen, sondern sie verlieren sich immer mehr in den reinen Schicksalshaftigkeiten der Gegenwart]). Eine der bedeutendsten heutigen Grund- und Einzelphilosophien scheint mir jene von Heidbrink zu sein, welche sich um den Verantwortungsbegriff dreht ("Kritik der Verantwortung", 2003). Dieser ist scheinbar in der protestantischen Reformationsbewegung erstmals in der Kultur- und Philosophiegeschichte aufgekommen und später von Philosophen wie Lévy-Bruhl ("L'idée de responsabilité", 1884), Weischedel ("Versuch über das Wesen der Verantwortung", 1932) und Jonas ("Das Prinzip Verantwortung", 1979) weiterentwickelt worden. Wenn wir aus der heutigen Gegenwart die kommende Zukunft betrachten, scheint der Verantwortungsbegriff wirklich sehr zentral und bedeutend zu sein (sowohl in ökologischer wie auch in soziologischer Hinsicht). Natürlich ist das Thema ein bisschen trocken, aber eben doch sehr wichtig - dasselbe wird gesagt von der demokratischen Theorie (Rousseau, Dewey, Gerhardt - Direkte Demokratie: Condorcet, Lange, Cheneval); und vielleicht auch von der Kommunikations- und Informationstheorie (De Saussure, Grice, McLuhan, Watzlawick, Bell, Habermas - u.v.a.). Vielleicht hätte eine umfassende Kommunikations- und Informationstheorie sogar das Potential, den Menschen ganz neu zu erfassen und zu begreifen, doch die bisherigen Erwägungen dazu scheinen mir noch viel zu wenig tief und klar zu sein (bezeichnend dazu ist vielleicht, dass wir unter dem Begriff der Informationstheorie heute eher eine technisch-informatische Bedeutung und weniger eine menschlich-humanistische Bedeutung kennen). Für meine Philosophie von grösserer Bedeutung sind - u.v.a. - die Integrale Philosophie von Gebser und die Philosophie der Postmoderne (Lyotard, Welsch); vermutlich sind diese Themen bereits ein bisschen passé und gehen eher auf die New-Age-Zeit zurück (wie auch Capra oder Sheldrake, meine erste pseudophilosophische Lektüre), aber ich möchte gerade diese Themen unbedingt aktuell halten - für mich sind sie der Schlüssel zur Zukunft: ich bin nachwievor der Meinung, dass wir eine neue Zeit benötigen, inkl. Paradigmenwechsel, und dass eine integrale Weltsicht einer der wesentlichen Faktoren einer solchen neuen Zeit sein muss (doch die Philosophie scheint manche Themen erstaunlich rasch abzuarbeiten - wir haben das bei der Ökophilosophie gesehen, einem Thema, welches natürlich noch immer aktuell ist wie kein anderes). Schliesslich gibt es in dieser Zeit auch die Religion zu erwähnen - wir sehen heute einen neuen Atheismus ebenso wie eine neue Religiosität: diese bewegt sich jedoch derzeit eher in einem unbestimmten Fantasybereich (allerdings ist auch ein neuer Fundamentalismus auszumachen, zuerst im Islam und neuerdings auch im Christentum), immerhin setzten Rasta/Reggae eine bedeutende Marke als vermutlich bedeutendstes religiöses Phänomen des 20. Jahrhunderts (Garvey, Selassie, Howell - Leonard Dillon [The Ethiopians], Bob Marley [The Wailers], Winston Rodney [Burning Spear], Winston Foster [Yellowman], Miguel Collins [Sizzla]). Und ja... da gab es ja eben auch noch diese ganze Geschichte der Ontologie bzw. der ontologischen Philosophie! Diese bildete aber - wie oben gesagt (und dargestellt) - nur ein Randgeschehen in der Philosophiegeschichte. Daher kann ich sie hier weglassen, wie sie meistens (mehr oder weniger) weggelassen wird; natürlich nicht in der Begründung meiner eigenen Philosophie, sondern in der Betrachtung einer allgemeinen Philosophiegeschichte. Ich habe nun aber eben diese ontologische Philosophie - in einer eigentlich eher unphilosophischen Zeit (mit grossem persönlichem Einsatz) - ausgegraben und weiterentwickelt und verbunden mit einer Betrachtung der gesamten Philosophiegeschichte ebenso wie mit einer Gegenwarts- und Zukunftsanalyse. Die Zukunft der Philosophie ist vollkommen offen. Sie kann wieder eine grössere Rolle spielen, plötzlich, in irgendeiner Art und Weise, oder aber überhaupt gar keine mehr - wir wissen es nicht. Ich gehöre zur letzten Generation der reinen Bücherphilosophen und zur ersten Generationen der Internetphilosophen (als ich anfing, mich mit der Philosophie zu beschäftigen, hatte ich noch kein Internet zur Verfügung, nicht einmal einen Computer - darum habe ich auch die ganzen Klassiker noch selber gelesen [was zukünftige Philosophen und Philosophinnen wohl nicht mehr in dieser Intensität und Konzentration tun werden]). Das Internet wird sicher in der zukünftigen Philosophie eine grosse Rolle spielen, ich denke, die Universitäten haben das noch nicht wirklich in Betracht gezogen. Sie werden die Wächter der Philosophie bleiben, oder der Fels in der Brandung (ähnlich wie die klassischen Medien gegenüber Social Media), aber das Internet wird sicher auch in diesem Bereich immer bedeutender werden, mit allen Vor- und Nachteilen, welche dies mit sich bringen wird.
Dies sind die 30 bedeutendsten Philosophen aller bisherigen Zeiten (vor mir, quasi [denn natürlich beziehe ich mich selber in eine solche Liste nicht ein]): Konfuzius, Parmenides, Sokrates/Platon*, Aristoteles, Jesus oder Justinus («Der Christus ist der ganze Logos»), Augustinus, Avicenna, Canterbury, Aquino, Scotus, Ockham, Cusanus, Erasmus, Galilei, Hobbes, Descartes, Spinoza, Locke, Newton, Vico, Rousseau, Smith, Kant, Saint-Simon, Hegel, Darwin, Dewey, Jonas, Gebser, Lyotard (keine Frauen? Nein, ich hoffe sehr, dass in Zukunft welche dazu kommen [Schwarze: ebenfalls - dazu sage ich auch: ich bin gegen Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus, wie es leider (auch) in der Philosophiegeschichte (nebst allem Guten und Interessanten) oft vorgekommen ist]).
* Ich kann sie kaum bis gar nicht auseinanderhalten (denn da spricht ja fast immer Sokrates, in diesen Dialogen - von Dingen, die dann teils Platon zugeschrieben werden... - diese Unterscheidung ist in der Philosophiegeschichte sehr wirr und unübersichtlich). Man könnte allenfalls sagen, dass sie zu unterscheiden wären nach den früheren und späteren Werken Platons - wenn etwa Platon in seiner politischen Theorie zuerst Philosophenkönige vertritt und später Gesetzeswerte, so könnte man das frühere Sokrates zuschreiben und das spätere Platon; jedoch wäre dies wohl auch eine etwas fragwürdige Methode, daher bleibe ich dabei, dass sie (im Werk Platons) schwierig auseinanderzuhalten sind (und dass es sich bei Sokrates vielleicht sogar um eine reine Erfindung Platons handelt für die Dramatik seiner Philosophie [obwohl er auch bei anderen Autoren erwähnt ist, wenngleich mit teils widersprüchlichen Aussagen; zuerst aber in einem komödiantischen Theaterstück von Aristophanes (Nephelai [dt. Die Wolken, 423 v. Chr.] - der eigentliche Erfinder der Figur ausserhalb der Philosophie, und damit auch der Begründer der Klassischen Philosophie der Antike, wäre demnach dieser [wenn es denn so wäre - dies ist ein Gedanke, der vielleicht etwas zu weit führt, den ich aber trotzdem anführen möchte]; eine letztlich verlässliche Unterscheidung von Platon und Sokrates wäre allenfalls aus dem Werk von Aristoteles, insbesondere aus dessen Metaphysik, zu schliessen, denn dieser verwendet da beide Namen, und dies also getrennt - ich habe jedoch noch nicht davon gehört, dass jemand sich diese Mühe und diese Arbeit gemacht hat [!? - sondern alle übernehmen einfach das, was teils sehr viel spätere Philosophiegeschichtsschreiber behauptet haben])]).
Kleine Analyse der Bibelgeschichte. Je mehr ich diese Gesellschaft, Zeit und Welt kennenlerne, desto sicherer bin ich mir, dass es gut und nützlich ist, die Bibelgeschichte zu kennen und zu haben, und was es bedeutet, wenn wir diese Geschichte nicht kennen und nicht haben. Sicher gibt es Menschen, welche nicht (wie ich) die ganze Bibel lesen wollen, trotzdem aber wissen möchten, was in diesem Buch denn eigentlich steht. Es ist ein Irrtum zu glauben - dies sei vorweggenommen - dass die Bibel mit Gott beginnt, denn sie beginnt nicht mit Gott, sondern mit dem was Gott erschafft(e): «Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.» (1. Mose 1,1). Dies ist der erste Satz der Bibel. Von dem, was vorher war, und wie es zu Gott gekommen ist, oder woher Gott die Welt genommen hat, erfahren wir hier nichts - daher sagen manche Philosophen (und Theologen), es handle sich dabei um eine Schöpfung aus dem Nichts, aber solches halte ich nicht für möglich. Erst im Johannesevangelium erfahren wir, wie das gedeutet wird (von Jesus?). «Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.» (Joh 1,1). Das wirft die Frage auf: Was ist denn dieses Wort? Hierzu kann uns wiederum eine Stelle aus dem Alten Testament Auskunft geben, nämlich das Selbstbezeugnis Gottes: «Ich werde sein, der ich sein werde.» (2. Mose 3,14). Ein Wort kann in der (deutschen) Sprache auch ein Satz sein oder ganz einfach eine Aussage sein. Dieser also - dieser Ich-werde-sein-der-ich-sein-werde - hat die Welt geschaffen. Dieser Satz steht am Anfang von allem, und diese Folgerung kann uns dazu führen. So erklärt die Bibel alles, was sie erklären kann. Sie kann nicht alles erklären, aber vieles - und v.a. das Allerwichtigste und -wesentlichste, was wir Menschen brauchen zum Leben und zum (Da-) Sein: einen letzten und ersten Satz, auf den wir vertrauen können, wie auf nichts sonst in der Welt; doch ist schon dieser Satz umstritten: ich verwende - wie immer - die Lutherbibel, manche anderen Bibeln üersetzen diesen Satz aber so: 'Ich bin, der ich bin', und das ist nicht ganz dasselbe, manche übersetzen offenbar sogar 'Ich war, der ich war', und in der Kombination ergibt das neun verschiedene Möglichkeiten: 1. Ich war, der ich war, 2. Ich war, der ich bin, 3. Ich war, der ich sein werde, 4. Ich bin, der ich war, 5. Ich bin, der ich bin, 6. Ich bin, der ich sein werde, 7. Ich werde sein, der ich war, 8. Ich werde sein, der ich bin, 9. Ich werde sein, der ich sein werde (das habe ich gefunden auf bibelkurs.com - Bibelstudium mit Fernbibelkursen) - dieser also, letztlich, hat die Welt geschaffen bzw. schuf die Welt, schafft die Welt und wird die Welt schaffen (in seiner Schöpfung vom Ewigen). Damit haben wir erst, aber immerhin schon den ersten Satz der Bibel erklärt. Natürlich kann ich mich nun nicht mit jedem Satz so genau beschäftigen, aber wir sehen immerhin ein bisschen von dem, wie das etwa zu deuten ist oder wäre. Das heisst, wir haben den ersten Satz noch nicht ganz erklärt, sondern nur, wer oder was Gott genau ist (in der Bibel). Was hat Gott aber nun geschaffen? Das steht ja auch im ersten Satz: Himmel und Erde. Das heisst: das All und einen besonderen Platz darin. Allerdings ist noch von einem zweiten Himmel die Rede, nämlich von einer Feste, die Gott am zweiten Tag schuf, und die (auch) Himmel heisst (1. Mose 1, 6-8). Ich deute das so, dass es einen materiellen Himmel gibt, das All (Universum), und einen immateriellen Himmel, die (religiöse Himmels-) Feste. Das ist der Ausgangspunkt der siebentägigen Schöpfungsgeschichte. Wir sehen hier schon, dass die Bibel manchmal von materiellen und manchmal von immateriellen Dingen spricht, ohne dies immer genau zu deklarieren - und das macht einen grossen Teil der Schwierigkeit der Deutung dieses Buches aus. In der Schöpfungsgeschichte ist die ganze Evolution beschrieben, bis zum Menschen. Die Schöpfungsgeschichte ist wiederum zweiteilig: einerseits ist von der Evolution die Rede, andererseits von einer speziellen Schöpfungsgeschichte der Menschen, Adam und Eva. Und in dieser menschlichen Schöpfungsgeschichte begegnen wir erstmals einer patriarchalistischen Theologie. Gott schuf Adam (d.h. Mensch) aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens ein, und Gott schuf Eva aus einer Rippe Adams, im (Paradies-) Garten Eden. Damit zu hadern, macht (vorerst einmal) keinen Sinn, wenn wir die Bibel verstehen wollen, denn es steht so geschrieben (wir werden das später noch einmal anschauen). Was ist mit den Jahrzahlen? Die jüdische Theologie spricht von einem Schöpfungsdatum von 3761 v. Chr. - für mich ist dies nicht das Datum des ersten Menschen, sondern des ersten Menschen, der einen Zugang hatte zum monotheistischen Gott, und der - deshalb - in der Bibel als erster Mensch bezeichnet ist (Adam). Und Tage bedeuten - wie man oft hört - 1000 Jahre oder einfach eine sehr lange Zeit. Es folgt die Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies - dies vorab: die frühen Geschichten sind eher mythologisch, die späteren (etwa mit den Urvätern beginnend) eher historisch und v.a. zeigen die frühen Geschichten auch, womit der Mensch zu rechnen hat, wenn er aus einer paradiesischen, goldenen Zeit herauskommt (sie sind auch Metaphern für eine solche Situation im Allgemeinen). Der Mensch wird aus dem Paradies vertrieben, weil er Gottes Wort missachtet und muss fortan ein hartes Leben jenseits von Eden führen. Aber er hat Nachkommen: Kain der aus Neid Abel tötet, Henoch, der mit Gott wandelt und von diesem hinweggenommen und nicht mehr gesehen wird, Noah, der mit den Seinen die Sintflut überlebt und einen Bund mit Gott schliesst, dessen Söhne Sem, Ham und Jafet, ferner Nimrod, der ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn ist und als erster Mensch Macht auf Erden gewinnt (hier steht zum erstenmal in der Lutherbibel das Wort 'Herr' statt bloss 'Gott'), und Abraham, der den Bund mit Gott erneuert und von diesem die Verheissung eines grossen Volkes sowie eines heiligen Landes erfährt, was aus seinen Nachfahren hervorgehen soll. Mit Abraham beginnt die Reihe der (sogenannten) biblischen Urväter: Abraham, Isaak (nebst Ismael, einem anderen Sohn Abrahams, welcher den Volksstamm der Araber begründet hat) und Jakob, der die Himmelsleiter schaut, auf welcher die Engel auf und ab gehen, und der gegen Gott und die Menschen kämpft, und gewinnt, und danach vom Herrn Israel genannt wird (und immer ist - bei diesen Urvätern - nun eben vom 'Herrn' die Rede), und die Söhne Jakobs, welche die zwölf Stämme Israels bilden. Die Geschichte geht dann weiter mit Mose, der die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft, in welche sie gelangt waren, herausführt, in die Wüste, die sie durchziehen, und in der sie das Gesetz des Herrn (die zehn Gebote und weitere Rechtssatzungen) erhalten, bis sie vor dem verheissenen Land stehen. Mose stirbt und Joshua übernimmt die Führung der Israeliten und führt sie durch Eroberungen in das heilige Land. Dort leben sie mit den Einheimischen zusammen, obwohl es der Herr ihnen anders geraten hat. Als der Glauben im Volk abnimmt, wird er von Richtern erneuert, welche die Führung des Volkes übernommen haben, schliesslich wollen sie - gegen den Ratschlag des Herrn - einen König, wie die Heiden solche haben (Gott fragt darauf: soll nicht mehr ich euer Gott sein?). Die ersten Könige sind Saul, der psalmendichtende David und und der weise Salomo. Nach ihm zerfällt das Königreich der Israeliten in zwei Teile (Israel/Juda), und die weiteren Könige lassen den Glauben verlottern, so dass Propheten mit Weissagungen gegen sie und ihr Volk aufstehen (hier kommt ein neuer Gottesname ins Spiel: vom 'Herr Zebaoth', der Gottesname der Propheten - während der alte Gottesname JHWH [Jahwe] ist, der in der Lutherbibel nicht erwähnt wird [sondern es ist eben zuerst von 'Gott' die Rede, und dann vom 'Herrn']). Von diesen Propheten wird ein Messias (Gesalbter, Erlöser) verheissen: eines Menschen Sohn - ein Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst. Beide Königreiche der Israeliten werden von Feinden zerschlagen. Das Gebiet von Israel/Palästina erlebt danach wechselnde Fremdherrschaften durch die Assyrer, Babylonier, Perser, Mazedonier, Ägypter, Syrer und Römer (!). Jerusalem wird dabei belagert und zerstört, doch der israelitische Tempel wird wieder aufgebaut. In die Zeit der römischen Fremdherrschaft fällt die Geschichte von Jesus Christus. Es ist eine Zeit, in welcher eine wachsende Messiaserwartung im Volk herrscht. Man erwartet einen politischen Führer, wie einst Mose, der das Volk von der langen Fremdherrschaft befreit. Jesus, der in Bethlehem (oder Nazareth?) geboren ist - in der Weihnacht, als Sohn von Maria und Josef (dem Stiefvater) - lässt sich vom Wanderprediger Johannes (dem Täufer) taufen und wird danach selber zum Wanderprediger. Er sammelt Jünger (und Jüngerinnen?!) um sich, von denen zwölf ihn ständig begleiten, und er predigt von der (Nächsten-) Liebe und vom Reich Gottes (bekannt geworden ist v.a. die Bergpredigt; allerdings predigte er nicht nur von der Nächstenliebe, sondern auch von der Selbstliebe, was für die damalige Zeit noch fast aussergewöhnlicher war). Zu seinen Jüngern spricht er oft in Gleichnissen, die er ihnen auslegt. Er verwendet einen anderen, neuen Gottesnamen: Abba (Vater). Im Volk tut er viele Zeichen und Wunder (v.a. Wunderheilungen, die teils etwas bis reichlich übertrieben dargestellt erscheinen [teils sogar dermassen übertrieben, dass man annehmen muss, dass diese Übertreibungen beabsichtigt sind [! - d.h. man wollte hier mit allen Mitteln einen Kult um diesen Gottes- und Menschensohn schaffen]). Die Oberen, d.h. König Herodes und die Hohenpriester der pharisäischen Religion, die zu dieser Zeit im Land herrschen, unter dem Statthalter Pilatus (und dem Kaiser Tiberius, dem Nachfolger von Augustus), schöpfen Verdacht. Sie sehen Jesus als gefährlichen Aufrührer und fürchten um ihre Macht, ihr Ansehen und ihren Wohlstand, und sie sind neidisch auf die grossen Wirkungen, die Jesus mit seinen Predigten hat. Sie lassen ihn gefangennehmen und übergeben ihn dem Statthalter (nachdem er von seinen Jüngern verraten [von Judas] und verleugnet wurde [von Petrus]). Dieser findet nichts Böses oder Falsches an ihm und überlässt den versammelten Leuten die Wahl, was mit ihm zu tun sei. Sie fordern seine Hinrichtung (Kreuzigung - weil er nicht die grosse politische Figur war, die sie sich gewünscht hatten: sie waren von ihm enttäuscht und fühlten sich von ihm, der nun in der Hand der Römer und sogar in ihrer eigenen Hand war, betrogen). Wie er es zuvor prophezeit hatte, wie auch alles andere, aufersteht er aber nach drei Tagen, erscheint seinen Jüngern ein letztes Mal und fährt zum Himmel auf. Seinen Nachlass hat er unter seinen Jüngern und Aposteln gut aufgeteilt: Petrus, den er als den Felsen bezeichnete, auf welchem er seine Kirche bauen will, gab er die Schlüssel zum Himmelreich, Johannes die letzte Offenbarung (in welcher er - zusätzlich zu seinen früheren Bezeichnungen bei Jesaja - als Morgen-Stern bezeichnet ist), Markus das erste Evangelium und Paulus die Mission unter den Heiden (denn er sagte von sich, dass er der Heiland der Heiden sei - Paulus, der erste Theologe, sprach sich gegen die Philosophie aus, offenkundig ging es ihm dabei aber v.a. um die Untergangsphilosophien des Hellenismus der nachklassischen griechischen Philosophie; ebenfalls sprach er von der Freiheit im Christus [was Luther später relativierte, als er meinte, der Christenmensch sei niemandem und jedermann untertan]). Das römische Reich nahm den christlichen Glauben an und fiel nach einigen weiteren Jahrhunderten auseinander - das Weströmische Reich fiel im Jahr 476 (nach christlicher Zeitrechnung, die vom christlichen Mönch Dionysius Exiguus im Jahr 525 begründet wurde), während das Oströmische Reich bis 1453 weiterbestand - und der Christus wurde zum Begründer einer neuen Zeit. Praktisch alle nachfolgenden (grösseren und bedeutenderen klassischen monotheistischen) Religionen sind geistlich durch den Christus gegangen und haben ihn in ihre Theologie aufgenommen, exemplarisch der Islam, Bahai und Rasta (und all diese Religionen entsprechen biblischen Rückbezügen: exemplarisch greifen Islam und Bahai auf Abraham zurück, Rasta auf Salomo) - eine Ausnahme ist Sikh (eine ebenfalls monotheistische Religion auf östlicher/indischer Basis: die Sikhs sagen, sie würden Jesus Christus respektieren, ohne ihn zu überhöhen; in ihren Grundschriften kommt er aber nicht vor [es gibt also diesbezüglich - und überhaupt - einen bedeutenden Unterschied in der Religiosität westlich und östlich von Indien; bis hierhin ist auch die Religion des Alten Testaments der Bibel gekommen, wenn wir deren Frühgeschichte geographisch auslegen, nämlich von Äthiopien (Land Kusch, im Paradies?!) über Mesopotamien (Euphrat und Tigris, im Paradies) bis nach Indien (Sindhflut) und zurück in das Gebiet der heutigen Türkei (Ararat - ursprünglich war aber wohl von den Bergen Armeniens die Rede) und nach Ägypten (Mose) und Israel/Palästina (Joshua und weitere Geschichte) sowie Europa (Christliche Mission - diese soll in einer ersten Phase wiederum eben auch bis nach Indien gegangen sein [Apostel Thomas])]). Was fangen wir nun heute mit diesem Christus Jesus an? Es muss wohl eine grosse Kontroverse darüber herrschen, ob die Zukunft christus- und religionslos sein wird, oder wir vielmehr zum Christus und zur Religion zurückkehren sollen/müssen, in einem alten oder neuen Sinn. Diese Kontroversen sind gross (und sie scheinen immer grösser und politischer zu werden). Ich selber stehe und stecke tief in diesen Fragen drin - als Kind von eher bis sehr ungläubigen Eltern, mit einem späteren Bekehrungserlebnis zum Christus, ohne ein grosser Kirchgänger oder -anhänger zu werden [ich respektiere die Kirche, aber es besteht auch ein gewisser Vorbehalt zu einer allzu stark organisierten Religion]). Viele stehen/stecken vielleicht in ähnlichen Fragen drin, innerhalb und ausserhalb der Kirche, innerhalb und ausserhalb der Religion. Jesus selber hat mit der Zahl 666, in der Johannesoffenbarung, die sich offenbar auf eine Bibelstelle im Johannesevangelium bezieht (Joh 6,66), eine grosse Warnung gegeben. Papst Johannes Paul II. meinte, dass sich die westliche Kultur nur über den Christus erneuern könne. Ich gehe von einer offenen und freien Zukunft aus, in welcher man zum Christus und zur Religion zurückkehren kann, aber nicht muss; ich bin aber persönlich klar der Meinung, dass dies sinnvoll ist (vermutlich auch im Sinn von einer Staatsreligion, wenn auch eben einer freien und offenen ökumenischen Staatsreligion [christlich-ökumenisch - so bezeichne ich meine eigene Konfession] - ich bin der Meinung, dass der Staat zum Thema Religion Stellung nehmen sollte, ohne die Bürger zu bevormunden: das ist eine schwierige und heikle Sache, aber ebenso schwierig und heikel, wenn nicht eben noch sehr viel schwieriger und heikler, scheint es zu sein, einfach mal alles fahren zu lassen). Meiner Meinung nach wird das Thema der Religion - in welcher Form auch immer - immer eine gewisse bis grosse Bedeutung in der Menschheit haben (aus den verschiedensten Gründen), also müssen wir uns diesem Thema auch stellen und damit umgehen. Es ist mit der Religion wie mit der gesamten Kultur heute: wir betrachten die Dinge kritischer als früher, und trotzdem können wir nicht einfach die ganze Kultur fahren lassen, sondern wir müssen mit ihr umgehen. Neues wird begründet, Altes wird erhalten. Als Winston Rodney (alias Burning Spear) im Jahr 2001 auf die Bühne des Montreux Jazz Festivals kam (im Juni dieses Jahres, notabene [rund drei Monate vor dem Attentat auf das World Trade Center in New York, welches auf so seltsame und schreckliche Art und Weise das 21. Jahrhundert und Dritte Jahrtausend einläutete]), meinte er: «We are here to pick up the pieces, yes: the pieces.» (In der oft doppeldeutigen, hintersinnigen und spielerischen Reggaesprache kann das sowohl heissen: die Teile [the pieces], wie auch den Frieden [the peace(s)]). Für mich gibt es keinen besseren Begriff von der Zeit, in der wir stehen, und von der Aufgabe, die wir heute haben. Und was die Zukunft der Religion (und der Welt) betrifft, müssen wir damit rechnen, dass sie anders ist, als wir es uns heute vorstellen (wie die Juden mit etwas anderem gerechnet haben als Jesus und deswegen gar nicht auf ihn eingehen konnten).
Zur Religion sage ich im Allgemeinen folgendes: Wer keine Religion hat, die ihn/sie in Zusammenhang mit dem Gericht Gottes (exemplarisch: Christentum) oder einer Überlegung des Handelns (exemplarisch: Buddhismus) bringt, sollte sich gut überlegen, was diese je bedeuten und sie nicht herausfordern. Ich denke, man kann auch ausserhalb der Religion ein gutes Leben führen - dazu benötigt man jedoch sehr viel Gerechtigkeitssinn (nach Platon) und/oder Mitteverständnis (nach Aristoteles) und/oder Seinsverbundenheit (nach Parmenides). Was ein gutes Leben ist, darüber liesse sich trefflich streiten - ich glaube, dass es darum geht, die oben erwähnten Dinge möglichst gut/adäquat zu berücksichtigen (es gibt jedoch im Leben immer wieder Extremsituationen und Widerspruchsprobleme, die nicht so leicht einzuschätzen und zu beurteilen sind - da muss man dann immer selber wissen bzw. spüren, was das Beste ist vom Möglichen).
Anm. Zur weiteren Christusesoterik, welche in meinem Werk auch ein Thema ist, sage ich hier nicht viel. Ich weise nur darauf hin, dass es eine interessante Kontroverse um die Zeit seiner Wiedererscheinung gibt, welche bereits in der Bibel beginnt. Es steht nämlich im Matthäus- und im Lukasevangelium (etwa Mt 16,21; Lk 9,22), dass Jesus am dritten Tag auferstanden sei; ebenso ist diese Zeitangabe gegeben in den Paulusbriefen (1. Kor 15,4), und das ist sogar theologisch festgelegt worden im Bekenntnis von Nicäa (325), ferner passt selbst das Endzeitdatum von Newton in diese Zeit (2060) - immer wenn wir davon ausgehen, dass dieses Auferstehungsdatum gleichzeitig das Datum seiner Wiederkunft ist. So werden die Dinge nämlich in der Esoterik gedeutet: dass die Auferstehung auch (oder gar nur?) ein Sinnbild ist für die Wiederkunft, indem hier gesagt ist, dass Jesus nach seinem Ableben nicht tot ist, wie man denken könnte, sondern weiterlebt und wiederkommt; und dass mit den Tagen Jahrtausende gemeint sind (nämlich das Jahrtausend des Vaters [Patristik], des Sohnes [Scholastik (und Neuzeit/Moderne, also das gesamte Technologikum [ermöglicht durch Jesu Frieden und Freiheit]) sowie des Heiligen Geistes [?]). Diese quasi offizielle Zeitangabe differiert nun von der Angabe im Markusevangelium, welches das ursprünglichste Evangelium ist - da steht nämlich: nach drei Tagen (Mk 8,31; 10,34), also am vierten Tag bzw. frühestens am vierten Tag. In meiner Esoterik habe ich eine Berechnung der Maitreyaerscheinung gemacht und bin auf die Zeit um das Jahr 4500 gekommen, das wäre am fünften Tag - und der Esoteriker Creme sagt (was ich unterstütze), dass die Maitreyafigur alle noch in allen Religionen erwarteten Gottesgesandten in sich vereint (das kann heissen, dass es für all diese Figuren nur eine (ökumenische!) Erscheinung gibt, doch das muss nicht zwingend so sein, sondern es kann auch sein, dass es trotzdem - auch zeitlich - verschiedene Erscheinungen geben wird [oder auch gar keine, wenn etwa die Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind]).
Wir müssen zu dieser Zeit heute wohl auch etwas sagen zum Geschlecht in der Religion. Meiner Meinung nach müsste es eine Alternative bzw. sogar zwei Alternativen geben: eine weibliche (Mutter Natur, die Ewige?) und eine sächliche (Das Universum, das Ewige? [also nicht etwa das Unendliche, im Raum, sondern das Ewige, in der Zeit - das ist das entscheidende Kriterium]) - dies obwohl ich selber nicht das geringste Problem habe, den Gottvater (Gott Vater, der Ewige) anzubeten (und auch nicht an irgendein mystisches Urmatriarchiat in früher Urzeit glaube [nehmen wir etwa Schilderungen von heute noch existierenden Buschvölkern zurate, so können wir erkennen, dass die Frau in diesen Gesellschaften durchaus eine achtbare Rolle hat, dass aber die Männer (auch) darin einen geheimen religiösen Kult der Eingeweihten pflegen und bei der so lebenswichtigen Jagd, wie auch in der Politik übrigens, vorangehen (auch wenn die Frauen teils sogar an der Jagd, und vielleicht auch an der Politik, beteiligt sind); dagegen gibt es in polytheistischen Religionen durchaus weibliche Gottheiten, die sich zu lokalen bis regionalen Hauptgottheiten aufschwingen konnten]). Die Bedingung für so etwas wäre, dass sich dadurch weder die Geschichte, noch die Theologie verändert: das heisst, dass es - im Glauben - keinen Zweifel an Jahwe/(Herr)Zebaoth/Abba und Jesus Christus und einer Theologie der Schöpfung und der Dreifaltigkeit geben darf - und auch nicht an allen anderen Formen der Religion (inkl. Judentum und Islam sowie Hinduismus/Buddhismus, usw. usf., etc. etc. - es steht dabei offen, eine Formel von Vater/Mutter/Prinzip, Sohn/Tochter und Heiliger Geist bzw. Geist des Heiligtums zu vertreten; wenn ich von der Natur und/oder dem Universum in einem quasireligiösen Sinn spreche, so meine ich damit eine Natur und/oder ein Universum, welches um das göttliche/schöpferische Prinzip erweitert ist [also nicht ganz dem heutigen Sprachgebrauch bzw. -begriff entsprechend]). Wie einst Swami Vivekananda sage ich: jede Religion (und auch jede Ideologie) ist wahr (und so könnten es auch solche neuen Formeln sein). Ich weiss, dass dies für viele und überhaupt ein sehr grosses Problem ist, allerdings ist es auch ein sehr grosses Problem, wenn weiterhin ein rein männliches Prinzip vertreten, ja geradezu: aufgezwungen wird (wenn wir von einem weiblichen Prinzip in der Religion sprechen, folgt sofort die Frage: Und wo ist der Vater? Sollte nicht diese Frage auch umgekehrt auftreten: Und wo ist die Mutter?).
Kleine Analyse der Lebensgeschichte. In Zeiten wie diesen, muss man sich vielleicht manchmal fragen, was das Leben denn eigentlich ist und warum es denn eigentlich lebenswert ist - wie George Bailey im Film "It's a Wonderful Life" (dt. Ist das Leben nicht schön?, 1946), meinem Lieblingsfilm. Ich will hier keine Analyse meiner eigenen Lebensgeschichte machen, in welcher ich auf ein grosses schwieriges Abenteuer zurück- und vielleicht auf ein kleines privates Glück vorwärtsschaue. Agnes Martin sagt: das Leben ist ein Abenteuer, und wir wissen nie, wie es weitergeht und wie es enden wird. Ich glaube, dass das kommende Jahr schwierig, aber glücklich werden wird (wie hoffentlich viele weitere Jahre, für viele Menschen in dieser Welt). Wenn ich nicht meine eigene Lebensgeschichte analysieren will hier (weil sie mir denn letztlich doch sehr viel geringer erscheint als meine Philosophie - jedenfalls an dem gemessen, was bisher war), was will ich denn für eine Lebensgeschichte analysieren? Nicht diejenige des Lebens an und für sich, denn Einzeller und Pilze interessieren mich zwar auch, aber doch etwas weniger: nein, ich möchte die Lebensgeschichte des Menschen an und für sich analysieren. Und zwar nicht die historische Geschichte - das kann man in Geschichtsbüchern nachlesen (oder in philosophischen Analysen, z.B. bei Vico, Hegel oder Dilthey) - sondern eben die Geschichte des Menschen. Es war einmal... der Mensch. Was ist das? Und was ist sein Leben? Aristoteles hat die erste Abhandlung der Psychologie geschrieben, und er ist von etwas ausgegangen, von welchem kaum ein Psychologe oder eine Psychologin heute noch ausgeht, nämlich: dass die menschliche Seele dreifaltig ist - dass sie nämlich einen pflanzlichen, einen tierischen und einen (rein) menschlichen Aspekt besitzt. Und vermutlich sind wir ständig hin- und hergerissen zwischen diesen Aspekten - meinten die Menschen in der Antike. Die heutigen Psychologen schauen ja mehr nur noch auf den Geist und haben ein Kompendium von Geisteskrankheiten verfasst. Als die moderne Psychologie sich begründete, ging es ihr noch darum, in einem humanen Verständnis den Menschen zu verstehen (meinte eine Schweizer Zeitung jüngst [Neue Zürcher Zeitung], heute geht es ihr nur noch darum, medizinisch relevante Geisteskrankheiten zu diagnostizieren. Das ist ja immer wieder eine gute Frage: Haben wir den Menschen denn eigentlich überhaupt verstanden, von welchem wir ja ausgehen, bei allem (sogar in den Naturwissenschaften - wie sagte doch Descartes so schön: Ich denke, also bin ich [ein wissenschaftliches Subjekt]). Viele unserer Probleme und Sorgen kommen von unserer Ethik: wir wollen gut sein und die Dinge richtig machen, und wir haben ein Problem, wenn wir das Gefühl haben, oder andere uns sagen, dass wir nicht gut sind und die Dinge schlecht machen, jedoch kommt auch unsere Fähigkeit, schlechte Trends umzuwandeln und sogar über uns selber hinauszuwachsen von unserer Ethik - aus demselben Grund. Die Ethik besteht aus Idealen, und unsere Ideale treiben uns an, besser zu werden. Demgegenüber gibt es eine Lebensmoral, die uns sagt, dass auch alles Zuviel ein Problem sein kann und dass wir auf einen gewissen Ausgleich schauen sollten. Ich mache einen Unterschied zwischen philosophischer Ethik und (alltäglicher) Lebensmoral, und das ist derselbe Unterschied, welchen die antike Philosophie auch machte: Platon vertrat das Ideal des Guten und eine Tugend der Gerechtigkeit, Aristoteles dagegen eine Tugend und ein Ideal der Mitte. In der Lebensmoral gab es in der Antike eine erstaunliche Übereinkunft zwischen Ost und West, denn auch Konfuzius vertrat - vor Aristoteles, notabene - ein Ideal von Mass und Mitte. Eine ausdrückliche philosophische Begriffsethik (Gerechtigkeit, Freiheit, Vernunft) vertrat Konfuzius nicht, trotzdem gilt er als der erste ethische Philosoph überhaupt. Aus vielen seiner Sätze kann (auch) eine Ethik herausgelesen werden. Vieles hat in der modernen Menschheit eine grössere Lebendigkeit bewirkt, die Musik ist aus den Musiksälen der Adligen und aus der Gebundenheit an Feste herausgetreten und zum allgemeinen und ständigen Vergnügen geworden, der Sport, der im Mittelalter verpönt war, ist aus der Antike zurückgekehrt, und wegen der vielen Uhren, die so genau laufen, jagen wir ständig neuen Terminen hinterher, und die Autos fahren heute fast schneller, als die Leute früher überlegen konnten. Der spätmoderne Mensch ist ein körperlich aktiverer Mensch, dagegen scheint er geistig und geistlich immer träger zu werden bzw. er verliert seine Geistigkeit und Geistlichkeit immer mehr an kleine Dinge und verliert die grossen Linien aus den Augen (siehe: unten). Woher kommen wir, wohin gehen wir? Wir scheinen es nicht mehr so recht zu wissen. Die Vergangenheit ist relativ - in einem wilden Mix der verlassenen Standpunkte - und an die Zukunft denken wir schon lieber gar nicht mehr, wenn wir die Gegenwart betrachten (das reicht uns vollkommen im Moment - der Glauben und die Hoffnung auf Ideale verblasst: was wollen wir am Grossen und Fernen herumdenken, wenn wir schon das Gegenwärtige nicht mehr begreifen, weil es zu komplex geworden ist). Die Frage, ob das Leben nun ein Spiel ist oder nicht, habe ich oben schon erörtert: es scheint ein Spiel zu sein, indem viele Kulturfaktoren ein spielartiges Wesen zeigen, wie ich aufgezeigt habe, in der Erweiterung der Behauptung von Groos und Huizinga (so dass man daraus schliessen muss, dass auch der Mensch in einem gwissen Sinn ein spielartiges Wesen besitzt, auch wenn er dies - notgedrungen oder nicht - oft in den Dienst von [gesellschaftlich/kulturell] höherbewerteten [Meta-] Spielen stellt), es scheint jedoch kein Spiel zu sein, wenn man die ernsthaften Grundlagen des Lebens betrachtet. Es sind im Leben also beide Faktoren im Spiel - Ernst wie Spiel. Wir können auch sagen: der Mensch ist ein komplexes und ganzheitliches Wesen, in welchem sich Gegensätze manifestieren, die sich gegenseitig befruchten und in dialektischen Prozessen die Wünsche und den Willen formen. Es gibt situative und höhere Wünsche (auch tiefere?). Vielleicht sollten die Menschen mehr auf ihre Wünsche hören, gerade auch in der Weltpolitik. Wenn diese nicht den Wünschen der Menschen folgen soll, wem oder was denn sonst? Was sich die Menschen v.a. wünschen ist Glück, darum hat Aristoteles dieses als höchstes Gut des Menschen betrachtet (dahinter verbergen sich andere allgemeine Wünsche wie Frieden, Freiheit, Wohlstand und Gesundheit). Warum sollten wir so einfache Dinge in der Philosophie berücksichtigen? Aristoteles, der bedeutendste Philosophe vor der Neuzeit, hat es auch getan: weil wir auch die einfachsten Dinge immer wieder erwähnen müssen, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Manchmal geht es tatsächlich in der Philosophie auch und v.a. darum gewisse Dinge bzw. Begriffe einfach nur immer wieder zu erwähnen, damit sie zu einem höheren Bewusstsein führen. So steht es in meiner Philosophie etwa - nur damit es noch einmal gesagt und darauf hingewiesen ist - mit der Sozialgerechtigkeit und der Umweltverträglichkeit, die ich als höchste und ewige Ziele der Menschheit ausgegeben habe. Je mehr wir uns dieser Begriffe bewusst und von ihnen angeregt sind, desto höher ist die Chance, dass sie in unserem Denken und Handeln, bis zu unserer Politik, eine gewisse bis bedeutende Rolle spielen. Und was ist denn schliesslich mit dem Sinn des Lebens? Was ist, wenn der Sinn im Sein selber besteht, oder vielmehr: im Bewusst-Sein. Östliche Mystiker versuchen mit ihren Meditationen (erfolgreich) den Fluss der Gedanken zu stoppen, aber stören sie damit nicht auch unsere interne Sinnverarbeitungsmaschine - das ständige Sinnen, quasi, in der Quintessenz der Sinne? Man kann die Meditation als eine Regeneration auffassen - darin den letzten Sinn zu suchen oder zu sehen, das würde ich nicht vorschlagen. Genaugenommen sind die fünf Sinne eigentlich neun Sinne: 1. Sehen, 2. Hören, 3. Riechen und Schmecken, 4. Spüren und Tasten, 5. Empfinden, Fühlen und Denken (der zehnte wäre - im Bewusstsein des Bewusstseins, quasi - das Bewusstsein selber). Wenn die Leute alt und weise sind, sagen sie, das Wichtigste im Leben sei die Gesundheit. Was heisst das aber? Es heisst: richtig Essen, Schlafen und Bewegen - und v.a. auch Mass halten (wie es schon Konfuzius sagte, denn er sagte: Mass und Mitte bewahren, das ist eine Tugend, die selten geworden ist [denn er wusste ja, dass der Mensch zu Süchten, Ausschweifungen und Übertreibungen neigt] - es steht ja alles in dieser ganzen Philosophiegeschichte, aber wir haben nicht Zeit dafür, alles zu lesen [darum gebe ich Bericht von dem, was ich gelesen habe und was ich mir für Gedanken dazu gemacht habe]). Das Alte ist beendet, etwas Neues beginnt. Freue dich auf einen neuen Tag - es werden Dinge geschehen, die du nicht für möglich gehalten hast.
Vom Dilemma der westlichen Philosophie: anglophil und/oder kontinental? Dieses besteht darin, dass Aristoteles - vielleicht der grösste westliche Philosoph aller Zeiten (einige Wissenschaftler sagen dies jedenfalls) - zurecht unterschieden hat in Theoretische und Praktische Philosophie. Er hat also die Philosophie zweigeteilt oder gespalten. Mit grossen kulturellen und politischen Auswirkungen bis heute. So haben sich daraus etwa die Gegensätze von Natur- und Geisteswissenschaft oder von Anglophiler und Kontinentaler Philosophie ergeben. Ferner etwa wurde der Ontologie oft vorgeworfen, dass sie keinen ethischen Faktor habe, der Ethik dagegen, dass sie keinen ontologischen Faktor habe. Ich habe diesen Widerspruch in meinem System so gelöst, dass ich das Glaubensargument in die Mitte genommen habe, zwischen dem philosophischen Sein und dem wissenschaftlichen Handeln. Hier interessiert mich aber v.a. der heutige politische Unterschied zwischen der Anglophilen und der Kontinentalen Philosophie (ungeführ etwa also zwischen der englisch-amerikanischen und der deutsch-französischen Philosophie [in Einbezug des übrigen Europas]). Die europäische Philosophie kennt fünf grosse Stationen: 1. Griechenland (Antike), 2. England (Scholastik und Empirismus), 3. Italien (Renaissance [it. Rinascita]), 4. Frankreich (Rationalismus und Aufklärung), 5. Deutschland (Idealismus). Bezüglich des Unterschiedes zwischen anglophiler und kontinentaler Philosophie können je deren Hauptgebiete erhoben werden - Anglophile Philosophie: 1. Scholastik und Vernunftsbegriff, 2. Empirismus, Liberalismus, Utilitarismus und Pragmatismus, 3. Analytische Philosophie - Kontinentale Philosophie: 1. Renaissance, Rationalismus, Enzyklopädismus und Aufklärung, 2. Idealismus, 3. Kritizismus, Existentialismus und Relativismus. Betrachtet man die Vielfalt dieser Philosophien erscheint es nicht zwingend, eine allzu strikte Unterscheidung zu machen, wie sie etwa Russell gemacht hat. Immerhin gilt einerseits Ockham sowohl als Vorläufer des Rationalismus wie auch des Empirismus, oder Platon und/oder Berkeley waren die Begründer des Idealismus, welcher dann v.a. in der deutschen Philosophie eine grosse Rolle spielte, oder andererseits geht die Analytische Philosophie auf kontinentale Philosophen des Positivismus wie Comte, Tayne oder Guyau zurück - und so gibt es noch viele weitere Berührungpunkte und Überschneidungen. Nach Russell ist die kontinentale Philosophie apriorisch (rationalistisch) und systematisch begründet, die anglophile dagegen empiristisch (genauer müsste man sagen: empiristisch, liberalistisch, utilitaristisch und pragmatistisch). Diesen Gegensatz sieht er exemplarisch so in den Philosophien von Locke und Descartes. Hoyningen-Huene spricht die grössere Systematik (meiner Meinung nach fälschlicherweise) der Analytischen Philosophie zu, da auf der Gegenseite heute gerade die Kultur- und Systemkritik steht (er sagt aber selber, dass es sich bei der Analytischen Philosophie bloss um einen Versuch handelt, dessen Gelingen fragwürdig ist). Russell ist natürlich ein Vertreter der anglophilen Philosophie, und die Krux der kontinentalen Philosophie liegt für ihn darin, dass ihre Systeme aufgrund ihres apriorischen Charakters zusammenfallen, wenn die Evidenz ins Spiel kommt. Diese Kritik hat einerseits eine gewisse Berechtigung, andererseits aber wiederum nicht - wir erinnern uns der kantischen Kritik an der Ontologie (meiner Meinung nach kann man das Sein als Urgrund der Philosophie aber sehr gut beweisen bzw. herleiten, wie ich es in meiner Philosophie getan habe [ausgehend von Parmenides, welcher paradoxerweise quasi das Seiende durch die Unmöglichkeit des Nichtseienden als Urgrund der Welt bewiesen hat [denn was keinen Gegensatz hat, muss der Urgrund sein - und das gilt vom Sein in der Philosophie und von Gott in der Religion (während die Erfahrung in der Wissenschaft nicht der Urgrund sein kann, denn es gibt auch die Nichterfahrung, von welcher sich die Erfahrung ja geradezu wesentlich abhebt)]). Man kann demgegenüber aber auch sagen, dass die apriorische Philosophie von klaren Gründen ausgeht, die man gut finden kann oder nicht, während die anglophile Philosophie der wissenschaftlichen Philosophie entspricht, mit deren ganzen Problemen - v.a. dann, wenn es darum geht, eine Ethik und Moral zu begründen. Russell geht es bloss um die Evidenz, das heisst: was (wissenschaftlich) bewiesen werden kann, macht die anglophile Philosophie aus - und das andere ist nicht wichtig, weil es nicht beweisbar ist. Aber was heisst das letztlich? Das heisst doch, dass eine solche Philosophie letztlich vollkommen beliebig ist (genau der Vorwurf den Kant der Ontologie gegenüber machte). Zu allem, was man nicht beweisen kann, kann so eine beliebige Meinung vertreten werden. Weil es keine Evidenz dafür gibt. Das gilt eben etwa für Bereiche wie die Ethik oder die Politik! Niemand wird sagen, dass es eine wissenschaftlich beweisbare Ethik und Politik gibt (jedenfalls nicht nach den Regeln der Naturwissenschaft! Und die gesamte Geisteswissenschaft schliesst Russell ja so in der anglophilen Philosophie aus!). Ich denke, wir sehen das in der aktuellen Politik sehr gut... diese (politische) Beliebigkeit (bis zu den ganzen Fake-News-Geschichten). Und dazu kommt auch noch eine grosse Überheblichkeit, denn diese Leute denken heute tatsächlich - ohne sich dessen bewusst zu sein - die Weisheit und Wahrheit der Philosophie hinter sich zu haben (nach Ockham, Bacon, Locke, Newton, Russell). Die anglophile Philosophie ist aber also eigentlich noch willkürlicher als die apriorische, da sie keine Gründe angibt, sondern gar keine zu haben müssen glaubt (mir ist noch der Satz eines liberalistischen Schweizer Politikers im Ohr, der sagte, seine Partei brauche gar kein Programm, sondern die Freiheit sei deren Programm - so weit kann das politisch heute gehen! [Das entspricht übrigens gar nicht dem ursprünglichen Liberalismus [Liberté! Egalité! Fraternité!], sondern einem neumodernen Libertarismus). Die Wissenschaft sagt ja quasi: wir können alles in der Welt erforschen und die ganze Technik in die Welt stellen, aber keine Ahnung davon haben, wie wir uns in der Welt verhalten sollen. Yippie Yippie Yeah! Damit will ich keineswegs gesagt haben, die empirische Philosophie und deren Wissenschaft seien nichts wert (das sei mir sehr ferne! Ich bezeichne mich ja u.a. auch als wissenschaftlicher Philosoph [sowohl als ontologischer oder ontosophischer bzw. ontophilosophischer wie auch als religiöser und wissenschaftlicher Philosoph). Ganz sicher nicht. Aber wenn Russell die kontinentale Philosophie dermassen herunterspielt, dann müssen wir ihr zur Seite stehen und den Ball zurückgeben und die anglophile Philosophie auch zum Denken bringen. Natürlich sollen wir beim Denken und Handeln nach Möglichkeit vom Bewiesenen ausgehen, aber was tun wir mit dem ganzen weiten Feld des Unbewiesenen in unserem Denken und Handeln? Wir müssen ja eben auch dann handeln, wenn wir keine klare und eindeutige Beweislage vor uns haben. In diesen Situationen - die in unserem Leben sehr oft vorkommen - kann die anglophile Philosophie (eigentlich) keinen Rat geben (zumindest nach Russell nicht - und dessen Darstellung ist durchaus sehr relevant), während die apriorische Philosophie von den mit der eigenen Vernunft (Kant!) gesetzten Begriffen ausgeht. Darum spricht sie auch von Verantwortung (Lévy-Bruhl, Weischedel, Jonas, Heidbrink) - im Gegensatz zur wissenschaftlichen Philosophie! Natürlich: es gibt in der anglophilen Philosophie auch den Toleranzbegriff von Locke, die Menschenrechte von Paine oder das Demokratieverständnis von Dewey, u.v.a. - nur: das ist nicht beweisbar, was es aber sein müsste nach dem Selbstverständnis der anglophilen Philosophie (mit dem sie die kontinentale Philosophie heruntermacht). Das heisst: es kann also geradeso gut weggelassen werden... Es ist nichts mehr als bloss reiner (unbewiesener und letztlich eben sogar unbegründeter) Goodwill. Summa summarum: wir müssen miteinander diskutieren, wenn wir auf einen grünen bzw. grüneren Zweig kommen wollen in der Zukunft, und zwar nicht nur die anglophile mit der kontinentalen Philosophie, und umgekehrt, sondern auch die westliche Philosophie mit den anderen Philosophien, welche deren Arten und Weisen von Problemen und Widersprüchen kennen. Das werden sehr schwierige Diskussionen werden... Und ich würde vorschlagen, sie mit Worten zu führen und nicht mit Bomben, Raketen, Kampfdrohnen und -robotern.
Aktuelle Politik, ewige Zeit und ewiger Mensch. Noch einmal kehre ich hier zum Thema der weltpolitischen Situation zurück, da sich da so unfassbare Dinge derzeit ereignen. Wiewohl ich weiss, dass die Philosophen eher dazu da sind, auf das Positive der Zukunft zu wirken, als auf das Negative der Gegenwart - denn niemand kann das Räderwerk der Gegenwart aufhalten (jedenfalls nicht mit einer einzelnen philosophischen Meinung - das müssen wir schon sehr klar sehen [Jesus, der Sohn Gottes, brauchte rund 500 Jahre um das korrupte Römische Reich zu Fall zu bringen, und ein Philosoph alleine soll heute diese Zeit stoppen? Unmöglich!*). Nach Russland (mit Putin) greift nun auch die USA (mit Trump) Europa verbal massiv an - in einer Situation, in welcher die Stimmung in Europa eh schon rechtspopulistisch aufgeladen ist - und will hier die Postfaschisten an die Macht bringen (dies nach der schlimmen Geschichte Europas, inkl. zwei grossen Weltkriegen! Eine - trotz allem - unerwartete Attacke auf die Europäische Union und den europäischen Friedensweg der vergangenen Jahrzehnte). Das tönt so grotesk, wie es sich auch anfühlt - mit dem Amtstantritt von Trump (und seinem Sekundanten Musk)**, welcher mit einer rechtspopulistischen Reaktion den Niedergang der Republikaner in den USA aufhalten soll, ist die Weltpolitik quasi unkommentierbar geworden. Wir spüren in sehr grotesker, dürrenmattscher Art und Weise, wie die Stimmung (gerade auch mit dem aktuellen US-Einfluss) langsam aber sicher in dieser Zeit wechseln kann, und vielleicht auch wird, zum (unkontrollierbar werdenden) Bösen.... Als ob wir das nicht alles schon einmal erlebt hätten, und als ob wir nicht viel wichtigere Aufgaben in dieser Zeit zu lösen hätten. Das Problem der heutigen Politik sind die verlassenen Ideale. Das Ideal liegt doch eigentlich darin, dass die (wahren) Rechten das Recht der Gerechtigkeit vertreten sollten, die (wahren) Linken die Links (Verlinkung, Verbindung, Verknüpfung) zum Guten (beides nach Platons Utopie, quasi, eigentlich, übrigens [rein begrifflich aufgefasst, wozu sehr viel anzumerken wäre, aber item] - während die aristotelische Tugend, wie gesehen, eben auf die Mitte zielt). Das Problem der Rechten ist ihre Inkonsistenz: die rechte Position ist heute kaum mehr fass- und greibar (siehe oben). Daher kommen auch die sehr verschiedenen und unähnlichen Stile des Auftretens von heutigen konservativen Politikern, oder denen, die sich als solche ausgeben - von klassisch bieder bis libertär extravagant. Das Problem der heutigen Linken ist dagegen ihre religionsferne Ideologie, die insbesondere von Karl Marx stammt - im Gegensatz dazu waren die frühen Sozialisten nicht durchwegs unreligiös (siehe etwa Saint-Simon oder Weitling - dazu ist zu sagen, dass die US-Demokraten noch einen viel näheren Bezug zur Religion haben als die europäischen Sozialdemokraten: vielleicht gerade deswegen hat dieses Zwei-Parteiensystem so lange recht gut funktioniert). Heute kommen bange Fragen auf: ob die Demokratien und das Friedensprojekt der Europäischen Union den Sturm der Rechten überstehen werden, ob der Russisch-Ukrainische Krieg nach Europa kommen wird, und ob sich die Lebensverhältnisse in Europa bald drastisch verändern könnten - und auch wie die Reaktion der Linken aussehen wird, notabene (denn es gibt immer eine Reaktion, auf alles). Wir wissen nicht, wie negativ das alles wird, und/oder ob es vielleicht sogar positive Effekte hat - das liegt in dieser ganzen schwierigen Ambivalenz dieser Zeit. Neu ist das Phänomen der politischen Reaktion nicht, denn seit etwa 150 Jahren wechseln sich progressive und reaktionäre Phasen geradezu musterhaft zyklisch ab: Belle Epoque und Monte Verità - Erster Weltkrieg - Völkerbund und Roaring Twenties - Weltwirtschaftskrise, Faschismus und Zweiter Weltkrieg - UNO, Hippies/1968-er Generation und Befreiungsbewegungen (der Armen, der Frauen, der Jugend, der Schwarzen, der Homosexuellen und Queeren [noch nicht der Ausländer, denn die warten noch immer etwa auf das Wahl- und Stimmrecht]) - ? - ? (Die Fragezeichen bedeuten: Was passiert heute, und was sind die Folgen wiederum davon - schlimmstes und bestes Szenario: Dritter Weltkrieg, Weltregierung [das erscheint leider nur allzu logisch, aber man könnte heute schon auf eine Weltregierung setzen, rein theoretischerweise]). Wenn man sich allerdings einmal die vergangenen Jahrhunderte anschaut, stellt man fest, dass sich nichts finden lässt, wozu sich diese heutige politische Bewegung konservativ (also: werterhaltend) verhält: nicht die multikulturelle Gesellschaft im 21. Jahrhundert, nicht das Umweltthema vom 20. Jahrhundert, nicht die soziale Bewegung vom 19. Jahrhundert, nicht den Toleranzliberalismus vom 18. Jahrhundert, nicht die Wissenschaft vom 17. Jahrhundert (denn die wissenschaftlichen Erkenntnisse werden in der 'neuen Art und Weise' den ideologischen Bedürfnissen angepasst [siehe: Ökoproblematik, Coronapandemie]), ferner auch nicht die Renaissance der Philosophie, auch nicht das Königtum des Absolutismus, auch nicht die Religion des Mittelalters und auch nicht - oder zumindest nur teilweise - die Ideale der Antike oder des Altertums (d.h. Werte vielleicht wie Familie, Ehre, Kultur/Kunst, Ästhetik, Kultwesen). Die politischen Begriffe verschwimmen in dieser Zeit - man weiss gerade eben nicht mehr mal wie. Dieser Progressive Konservativismus bzw. diese Konservative Revolution - man bemerke den Widerspruch! - scheint noch viel weiter zurückzureichen, als bloss in jene Zeiten, von den wir überhaupt eine historische Vorstellung haben - in welche Zeiten und Sphären aber dann genau: das ist unvorstellbar. Ganz abgesehen davon hat es in der Weltgeschichte überhaupt noch nie eine erfolgreiche konservative Reaktion gegeben (warum sollte auch etwas erfolgreich sein, was rückwärtsgewandt ist? [Wie am Anfang, so am Ende? Das ist alchemistischer Quatsch [es ist nicht alles Quatsch in der Alchemie, natürlich, dies aber schon, v.a. wenn man es allzu leicht und locker auslegt]). Die Zeit geht immer vorwärts. Falsch! Die Zeit widerspiegelt eigentlich zyklische Planetenbewegungen, sie verläuft weder vorwärts noch rückwärts. Falsch! Die Zeit entspricht der Veränderung im Allgemeinen, und die Menschen jagen diesen Veränderungen hintennach (und darum läuft die Zeit [für sie (immer)] vorwärts!). Die Unterscheidung von objektiver und subjektiver Zeit*** kennt man eigentlich seit Augustinus, aber heute kennt man sie nicht mehr (weil sie sagen, dass Gott tot sei, und mit ihm die ganze patristische und scholastische Philosophie). Eigentlich richtet sich diese heutige westliche Reaktion derzeit ja v.a. an die schwierigen Herausforderungen der Zeit (Islamismus, China, Putin, BRICS und dergleichen mehr). Sie richten sie nun aber groteskerweise gegen die eigene Kultur (mit unabsehbaren Folgen - nicht nur für den Westen, sondern für die ganze Welt). Wir müssen aber auch die Anderen kritisieren: insbesondere könnte oder müsste der Islam ein Faktor sein bezüglich der Umweltverträglichkeit (ob es gerade ein Öko-Dschihadismus sein muss, den es im ganz kleinen Kreis und Stil tatsächlich bereits gibt [siehe: Ursula Kowanda-Yassin - Öko-Dschihad: Der grüne Islam - Beginn einer globalen Umweltbewegung, 2018], das sei einmal dahingestellt), und China könnte oder müsste - mit seinem sozialistischen bzw. kommunistischen Bezug - ein Faktor bezüglich der Sozialgerechtigkeit sein (dazu habe ich keine Publikation gefunden). Von beidem ist nicht viel bis überhaupt gar nichts zu sehen. Zu dieser heutigen 'neuen Politik' schiessen einem alle möglichen Dystopien auf einmal durch den Kopf. Was soll man überhaupt dazu sagen? Dass wir trotzdem nicht wissen, wie es kommt und wie es wird? Das ist wohl wahr. Und den Menschen kann man nur raten, sich auf das zu konzentrieren, was ihnen persönlich wichtig erscheint, und vielleicht sogar ab und zu ein bisschen an den lachenden Gott des Grotesken bei Dürrenmatt zu denken (das ist allemal besser als verrückt zu werden wie Nietzsche - zwei Menschen, die wohl vorausgesehen haben, welch fatale Wendungen diese heutige Zeit nehmen könnte). Ich vertraue v.a. auf eines: auf die ewige Zeit - das ist eine Zeit, in welcher wir eine adäquate Wissenschaft haben werden, in welcher nichts Wahres ausgeschlossen wird von der Wahrheit: in der die Religion/Theologie/Esoterik, die Philosophie und die (reine) Wissenschaft ihre jeweilige Rolle spielen, weil die Menschen gemerkt haben, dass sie alles aufbieten müssen, was sie können, um die Welt zu retten. Eine Pseudowissenschaft reicht dazu nicht - sondern wir brauchen eine Geistes- und eine Naturwissenschaft, welche diese Namen je verdienen. Und wir brauchen diese ewigen Wahrheiten und Weisheiten in allem Wandel der Zeit, damit wir die Menschheit stabilisieren können, von welcher wir in dieser Zeit sehen, wie gefährlich labil sie noch immer ist. Ich vertraue auf diese ewige Zeit bzw. diese Zeit vom Ewigen, sonst könnte ich gar nicht mehr in die Zukunft schauen (was vielen Menschen immer schwerer fällt heute, notabene). Stehen wir heute am Anfang vom Ende oder am Ende vom Anfang? Diese Frage könnte uns noch sehr lange beschäftigen - vielleicht ein ganzes Jahrtausend (oder mehr?). Zu guter Letzt möchte ich darauf hinweisen, dass als Grund für die Probleme in der heutigen (und zukünftigen) Zeit nur ein Faktor in Frage kommen kann, und das ist - wie es zu allen Zeiten gewesen ist - eine mangelhafte Philosophie: dass die Philosophie selber zu wenig gut ist, dass sie zu wenig gut gelehrt wird, dass sie zu wenig Einfluss hat (auf die Wissenschaft wie auf die Religion, notabene, auf die Politik wie auf die Wirtschaft), und schliesslich: dass die Leute nicht protestieren dagegen, ja: dies nicht einmal wissen. Die Umsetzungen sind erst das Zweite, und man kann diesen Faktor letztlich vergessen, wenn es zuvor schon an den richtigen Ideen mangelt (wie zu allen bisherigen Zeiten, eigentlich). Das Unwissen der Menschen ist kolossal, und es ist katastrophal. (Ich finde eigentlich keine Worte dafür [ich bin aber weit davon entfernt, mit Wittgenstein, diesem Unphilosophen, zu sagen: worüber man nicht sprechen kann, soll man schweigen, sondern der richtige Satz lautet: worum man nicht schweigen kann, soll man reden.) Die ewige Zeit kann man sich auch vorstellen als Ausgleich der Prinzipien. Es gibt drei grosse Prinzipien oder Kulte in den letzten 4000 Jahren. In der Antike herrschte ein Körperkultur - ich sehe hier etwa die Zeit von 1500 v. Chr. bis 0/1, von der Mittelmykenischen Zeit (in welcher u.a. Milet die mykenische Kultur annahm, aus welcher später die ersten Philosophen kamen) bis zur Zeit Christi Jesu. Im Mittelalter herrschte ein (religiöser) Seelenkult (das Geistliche entspricht dem Geistig-Seelischen oder Spirituellen, während man in der Antike etwa vom Körperlich-Geistlichen sprechen kann) - in der Zeit von 0/1-1500, von der Geburt Christi bis zur Reformation/Renaissance (etwa mit dem neuen Menschenbild von Mirandola, nach welchem der Mensch von Gott ins Zentrum der Welt gestellt worden ist, 1486/publiziert: 1496; oder Luthers Thesen 1517). In der Neuzeit und deren Moderne herrscht ein Geisteskult - demnach in der Zeit von 1500-3000, mit der Reformation, der Begründung der Wissenschaft und der politischen Aufklärung. In dieser Zeit geht es um philosophische Systeme. Die aktuelle Zeit erscheint vermutlich v.a. deswegen so seltsam, weil sie einer Art (viel zu frühem) Ausbruch aus dieser Geisteszeit entspricht, die irgendwie auch immer ein Flair von einem Heiliggeistlichen hat (wir finden das in allen heutigen Philosophien: von Descartes über Locke, Kant und Hegel bis Adorno oder Lyotard) - in einen neuen Körperkult (leider wird dies - diese Störung des Geistes - ein längeres Problem bleiben in dieser Zeit [weil es eben die Möglichkeit vom weiteren Fortschritt ebenso gibt, wie jene von Rückschritt und Regredierung (warum die Intelligenz und der Geist in dieser Zeit der zunehmenden Technologie eine geringere Rolle spielen und einen geringeren Wert haben sollten als irgendwelche neumodischen Körperkulte, inkl. deren Hedonismus und Narzissmus, ist ansonsten vollkommen unerklärlich und überhaupt nicht nachvollziehbar [das ist v.a. auch eine Frage an das Fernsehen, die Filmwelt und die Videoplattformen, wo solches besonders zur Geltung kommt - ob sie da auch noch etwas anderes zu bieten haben heute, wenigstens, oder eben nicht (oder müssen wir gar damit rechnen, dass in der Zukunft KI-generierte Muskelprotze in den Sozialen Medien KI-generierte Pseudophilosophie und -intelligenz darbieten werden??]; jedenfalls laufen wir da voll in einen Teufelskreis hinein: der heutige Mensch ist immer weniger dazu geeignet, komplexe Entscheidungen zu fällen und vieles wird ihm auch zunehmend von der Technologie abgenommen, gleichzeitig aber steigt die menschliche Verantwortung gegenüber einer immer komplexeren und risikoreicheren Technologie). Ich bin ja nicht gegen den Körper, sondern für den Ausgleich von Körper, Seele und Geist, aber reine Körperkulte bringen uns in dieser Zeit ganz sicher nicht weiter); es sind auch Regredierungen in reine Seelenkulte möglich in der kommenden Zeit]). Wir haben diese Geisteszeit noch lange nicht durchlebt. Wenn alle drei Phasen durchlebt sind, haben wir erst einen Überblick darüber, was den Menschen ausmacht, wo seine Möglichkeiten und Grenzen liegen. Es folgt dann eine Zeit, in welcher die menschliche Entwicklung sehr viel ruhiger verlaufen und der Ausgleich zwischen den drei Prinzipien hergestellt wird (dies in der Zeit von 3000-4500), bis der Mensch eine feststehende Art bilden wird, wie es heute die Tierarten sind, die sich nicht mehr weiterentwickeln, oder so langsam, dass wir das kaum feststellen können. Wir können dann vom 'ewigen Menschen' sprechen.
* Wenn ich dieses ganze heutige Problem sehe, denke ich, dass die (relativ naheliegende) Khanahan-Figur und/oder das Khanahan-Phänomen im esoterischen Teil meiner Philosophie (nebst Maitreya und Alpha), vielleicht gar keine Problemfigur sein wird, wie ich anfangs angenommen hatte (weil ich nicht erkennen konnte, wofür eine solche Figur denn eigentlich gut sein sollte), sondern: dass sie in einer zukünftigen Zeit dazu da sein wird, um dieses Problem zu lösen, was da heute entsteht. Ich bin bezüglich dieser Figur zu einer noch einmal erneuerten Bedeutung gekommen, nämlich derjenigen von einem Khan Ahan. Der Begriff vom Ahan ist ein Begriff aus der französischen Literatur, welcher sich bloss aus den literarischen Beispielen* erschliessen lässt, und etwa bedeutet: eine grosse Anstrengung, wie zum Beispiel die eines Mannes, der Holz spaltet oder eine schwere Last hebt, oder auch: Stöhnen vor Anstrengung sowie mühsame Arbeit und Leistung (siehe: https://fr.wiktionary.org/wiki/ahan - aus den da gegebenen Beispielen - Delvau 1865 [Les Heures parisiennes], Schwob 1895 [Le Livre de Monelle], Margueritte 1900 [Les Tronçons du Glaive], Apollinaire 1913 [La Chanson du Mal-aimé], Dupont 1917 [En Campagne - l'Attente], Pérochon 1924 [Les Gardiennes], Saint-Exupéry 1948 [Citadelle], Pelot 1980 [La Guerre olympique], Jorif 1989 [Le Burelain] - ergibt sich ein ganzer Raum von einer mystischen Spekulation über die Gegenwart und die Zukunft: das ganze Dilemma der Spät- und Postmoderne?? Davon, dass die Ehrlichkeit verlorenging, davon, dass das nicht gehen und funktionieren kann, davon, dass es eine fürchterliche und schreckliche Antwort darauf gibt, die ihrerseits nicht gehen und funktionieren kann, und davon, dass wir aus alledem einer unsicheren Zukunft entgegengehen, welche wir selber zu definieren haben werden. Noch einmal ganz gross geschrieben: ich sehe keinerlei Prophezeiung oder ähnliches als reines Gottesschicksal, sondern ich sehe die grosse Möglichkeit und Notwendigkeit der Selbstgestaltung der Menschen!! Was beim Christus Jesus vollkommen verpasst wurde, notabene - daher das unglückliche Schicksal desselben, aber auch die übergrosse Wirkung daraus. Wir haben keine echten Gottesprophezeiungen mehr, wie sie die Propheten geboten haben - das liegt an unserer Zeit; und doch müssen wir in die Zukunft schauen, denn wir müssen sie bestreiten und bestehen. Wie gross nun die Bedeutung von dem allem ist, das weiss ich nicht, aber man kann nicht solche Dinge sehen und nichts davon mitteilen; das erklärt auch, warum meine Philosophie hier [und an anderen Stelle] ins Esoterische abgleitet; man muss diese Dinge in meiner Philosophie gut trennen voneinander: die Religion, die [reine] Philosophie, die Wissenschaft, und eben auch die Esoterik und Mythik).
** Trump steht nicht etwa neben der US-Gesellschaft (wie man vielleicht meinen könnte), und auch nicht neben der US-Elite, und nicht einmal neben der US-Wissenschaft. Ich habe in diesen Tagen einen Dokumentarfilm über Supernovae gesehen - darin meint ein US-Wissenschaftler, dass eine Supernova die Bausteine ins All herausgeschleudert habe. Das ist eine vollkommen wilde Spekulation - v.a. wenn damit etwas über die Entstehung des Lebens oder über ausserirdisches Leben ausgesagt werden soll. Sein Kommentar zu seinen Gedanken: 'That's awesome!' (Solches kommt mitunter sogar von TV-Astronomen wie Sagan oder De Grasse Tyson - angefangen hat eine solche konsequente emotionale Überbewertung gewisser Dinge natürlich bei der Fernsehwerbung und im Fernsehsport [zu meiner früheren Zeit als Sportjournalist hielt man uns noch dazu an, eine massvolle Sprache zu verwenden, die heutigen Sportjournalisten übertreiben immer massloser] - und im europäischen Faschismus des 20. Jahrhunderts, notabene [sowie auch bei alten Kaiserverehrungen]). Das ist ja genau das Wort, welches Trump immer bringt... Alles ist awesome (d.h. grossartig, phantastisch, stark, toll, beeindruckend; ehrfurchtgebietend, eindrucksvoll, überwältigend; beängstigend, furchteinflössend - als Ausruf auch [umgangssprachlich]: 'Wahnsinn!'). Bei der Antrittsveranstaltung von Trump meinte auch Musk, wie awesome es wäre, wenn die US-Amerikaner als Erste ihre Flagge auf den Mars setzen könnten (obwohl Experten sagen, dass wir sehr weit davon entfernt sind, den Mars für Menschen bewohnbar zu machen [was das erklärte, blauäugige Ziel von Musk ist (denn damit könnte man dann im Grunde die Erde restlos ausbeuten und zerstören?)]). Das ist aber also nicht Wissenschaft, was da betrieben wird, sondern das ist Trumpismus oder Awesomismus (und es war Awesomismus lange bevor Trump auf der politischen Bühne erschienen ist, notabene - genau betrachtet, soll dieser Awesomismus den oben beschriebenen Nihilismus ablösen bzw. vertuschen [zumindest entspricht dies einem aktuell laufenden politischen Versuch]). Es gibt sogar einen awesomistischen Philosophen: Jason Silva (der natürlich, obwohl er eigentlich Venezolaner ist, in den USA lebt), mit seinem Youtube-Kanal 'Shots of Awe' - das ist zwar interessant bis phantastisch (interessant), philosophisch aber letztlich eben doch relativ gehaltlos. Philosophie soll nicht awesome sein, sondern wahr und weise (auch wenn dies durchaus auch irgendwie awesome ist, aber eben nicht ein einem solchen hedonistischen, narzisstischen, egoistischen [und artistischen!] Sinn). Wenn wir diesen ganzen Schwachsinn betrachten, in der heutigen Politik, in den heutigen Medien, in der heutigen Wissenschaft, aber auch in der heutigen Philosophie (wie oben dargestellt), wird klar, dass wir zur Aufklärung zurückkehren sollten - und zwar einer Aufklärung nach allen Seiten hin. Eigentlich ist es nicht ein Zurückkehren, denn die Aufklärung - insbesondere bei Locke, Diderot, Montesquieu, Rousseau, Kant - ist nicht bloss eine Philosophie des Fortschritts, sondern die eigentliche Philosophie des Fortschritts. Ich habe diese mit einem ontologischen/ontosophischen Grundsystem hinterlegt und die Probleme der heutigen und der zukünftigen Menschheit als ewige Menschheitsziele formuliert: Sozialgerechtigkeit und Umweltverträglichkeit. So habe ich mein philosophisches System zur Rettung der Welt geschaffen. Die Religion sehe ich dabei in erster Linie als persönlichen Halt und persönliche Rettung, aber auch als gesellschaftlichen Faktor (derselben Bedeutung).
*** Ebenso ungelöst ist übrigens die in der heutigen Zeit so zentrale Differenz zwischen der subjektiven und der objektiven Philosophie. Der Einzelne bzw. das Individuum oder das Subjekt zielt darauf, die Dinge subjektiv zu sehen, demgegenüber gibt es aber auch eine allgemeine Sichtweise, die für die Philosophie relevanter ist - trotzdem widerstreiten sich die objektiven und die subjektiven Perspektiven auch in der Philosophie. Die Vorstellung von Smith, dass es allen am Besten gehe, wenn jeder nur für sich selber schaue, hat sich als falsch erwiesen (sonst wäre nämlich keine sozialistische Bewegung dagegen aufgestanden - desgleichen haben sich aber auch ein sozialistischer und ein christlicher Absolutismus als falsch erwiesen - und einem ökologischen Absolutismus [Stichwort: Ökofaschismus], wie er in der Zukunft durchaus möglich erscheint [auch etwa, u.a., in der Erinnerung davon, dass der Begründer des Ökologiebegriffs durchaus kein unverdächtiger Mensch war (Haeckel)], wird es nicht anders ergehen [ich denke sogar, dass die heutigen neoabsolutistischen Bestrebungen in der Politik die strukturelle Vorbereitung für einen ökologischen Absolutismus sein könnten - das scheint aus heutiger Perspektive wenig wahrscheinlich, und doch liegt es in einer futuristischen Betrachtung eigentlich auf der Hand: die Ängste der Menschen vor einer Klima-, Natur- und Umweltkatastrophe werden zunehmen, und die Mächtigen werden sich dieser zunehmenden Ängste bedienen, wenn sie nur genügend gewinnbringend erscheinen (hoffentlich werden sie diese auch ernstnehmen und die entsprechenden Massnahmen einleiten [ohne allzu faschistoide Anwandlungen, hoffentlich])]).
Es gibt immer wieder verschiedene Ansätze für die Einteilung der Kulturgeschichte in verschiedene Epochen, und alle sagen sie ein bisschen etwas aus über unsere Zeit. Ich selber habe verschiedene Ansätze dargelegt. Der Hauptansatz besteht im oben beschriebenen philosophischen Sinn: Antiquarium - Technologikum - Ontosophikum. Dann habe ich aber auch einen Ansatz erwogen von der heiligen Dreifaltigkeit: Vater-, Sohn- und Geistjahrtausend (erste drei Jahrtausende nach Christus Jesus). Und dies hier war jetzt quasi eine Einteilung nach menschlichen Faktoren: Körper-/Seelen- und Geistzeit (nach den üblichen Kulturepochen: Antike, Mittelalter und Neuzeit [das kann man so sehen, wenn man die christliche Religion ins Zentrum stellt und die vorgängie und nachfolgende Zeit davon abgrenzt, wobei es dann unkonsequent ist, diese Epoche als Mittelalter oder Sandwichzeitalter zu betrachten und nicht als glänzende Hauptzeit [was aus heutiger Sicht natürlich schwierig ist]; ich habe oben gezeigt, dass man es in einem rein philosophischen Sinn auch anders sehen kann).
Requiem, Hommage und/oder Plädoyer für Europa - Europäische Kulturleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Europa - quo vadis?? Wir glauben in Europa, dass wir seit dem Zweiten Weltkrieg eine längere Phase der US-Kulturherrschaft erlebt haben, in welcher (auch) Europa fasziniert bis abhängig von der US-Kultur war. Ein Blick auf die europäischen Kulturleistungen seit dem Zweiten Weltkrieg zeigt jedoch, dass dies gar nicht wahr ist, sondern: dass die Europäer durchaus auch in dieser Zeit ihren sehr bedeutenden Kulturanteil in der Welt beisteuern (und den US-Amerikanern in manchem teils bis heute hoch überlegen sind - die hohe Kulturpräsenz der USA in der gesamten heutigen Welt lief v.a. über die Hollywood-Filmstudios sowie die PC-, Internet- und Social-Media-Entwicklung [sowie einen relativ starken Vorrang in Wissenschaft und Technik - aber auch nicht in allen Bereichen]). Hier eine kleine Liste von einigen der bedeutendsten europäischen Kulturleistungen seit dem Zweiten Weltkrieg: 1944-dato Nachkriegszeitungen (diese entstehen v.a. in Deutschland und Frankreich: Le Monde 1944, Le Parisien 1944, Süddeutsche Zeitung 1945, Die Welt 1946, Die Zeit 1946, Frankfurter Allgemeine Zeitung 1949, Bild 1952, The Sun 1964); 1945, 1946 u. 1948 Pippi-Langstrumpf-Romane (Schweden - bedeutendste weibliche Kinderfigur in der Literatur von Astrid Lindgren); 1946 Festival de Cannes (Frankreich - vielleicht das bedeutendste Filmfestival der Welt [ebenfalls zu den bedeutendsten gehören jene von Venedig und Berlin]); 1946 A History of Western Philosophy (Grossbritannien - ein Standardwerk der Philosophiegeschichte von Bertrand Russell, Literaturnobelpreisträger); 1948-dato Augsburger Puppenkiste (Deutschland - hervorragendes Puppentheater, auch im Fernsehen zu sehen); 1949 Nineteen Eighty-Four (Grossbritannien - grosser Science-Fiction-Roman von George Orwell); 1949 Le Deuxième Sexe (Frankreich - Hauptwerk des modernen Feminismus von der existentialistischen Philosophin Simone De Beauvoir); 1952-1965 Don Camillo und Peppone (Italien - vermutlich neben den Pater-Brown-Verfilmungen - die bedeutendste religiöse Filmserie, nach den Romanen von Giovannino Guareschi); 1953 Doppel-Helix (Grossbritannien - zusammen mit dem US-Wissenschaftler Watson stellt Francis Crick die Struktur der DNA vor); 1954 Lord of the Flies (Grossbritannien - grosser Erziehungsroman von William Golding, Literaturnobelpreisträger); 1954/1955 Lord of the Rings (Grossbritannien - Kultbuchklassiker der Fantasy von J.R.R. Tolkien, welcher den Fantasyboom auslöste); 1956-dato Eurovision Song Contest (grösste Musik-Show der Welt - erste Austragung in der Schweiz, danach in ganz Europa); 1957/1992 Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und Europäische Union (bedeutendste Kontinentalunion der Welt - unter vielfältigen Kulturen und Sprachen [Hauptsitz in Belgien]); 1959-dato Asterix (Frankreich - gehört zu den meistverkauftesten Comicserien; siehe auch: Tim und Struppi in Belgien, Fix und Foxi in Deutschland oder Pepito in Italien); 1960 À bout de souffle (Frankreich - gutes Beispiel eines französischen Gangsterfilms, von Jean-Luc Godard, mit Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg); 1960-1970 The Beatles (Grossbritannien - grösste Musikgruppe der Musikgeschichte); 1962 Minirock (Grossbritannien - eingeführt von der Designerin Mary Quant, als Beispiel der herausragenden europäischen Modegeschichte); 1962-dato The Rolling Stones (Grossbritannien - Supergruppe der modernen Musik und Vorbote der härteren, bluesorientierten Rockmusik); Ab 1961/1990 (gemeinsam) Die Drei Tenöre: Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und José Carreras (Italien/Spanien - die drei populärsten Opernsänger der Musikgeschichte); 1962-1965 Zweites Vatikanisches Konzil (Vatikan - Forderung des Ökumenismus, Diskussion über die Anpassung der Kirche an die moderne Welt); 1962-1968 Winnetou (Deutschland - bedeutendste Indianerfigur im Film, nach den Romanen von Karl May); 1962-dato James-Bond-Filme (Grossbritannien - bedeutendste Action-Film-Serie, nach den Romanen von Ian Fleming [ab 1953]); 1963-dato Status Quo (Grossbritannien - Supergruppe der Rockmusik); 1963-1989 u. 1996 u. 2005-dato Doctor Who (Grossbritannien - erfolgreichste/langlebigste Science-Fiction-TV-Serie); 1965-1967 The Avengers (Grossbritannien - TV-Kultserie mit John Steed [Patrick Macnee] und Emma Peel [Diana Rigg]); 1965-1999 Spiel ohne Grenzen (Eurovision - grösste TV-Spielshow); 1965-1994, 2005, 2007, 2013-2014, 2022 Pink Floyd (Grossbritannien - Supergruppe der Rockmusik); 1966-1978 Eddy Merckx (Belgien - gilt insgesamt als erfolgreichster Radrennfahrer aller Zeiten); 1968-dato Club of Rome (Italien - europäische Expertenvereinigung nach einer Idee des Industriellen Aurelio Peccei, bekannt geworden durch die Publikation 'The Limits to Growth' [1972] - Hauptsitz zuerst in Deutschland, später in der Schweiz); 1967-dato Reinhard Mey (Deutschland - einer der besten europäischen Liedermacher, u.v.a. wie Fabrizio de Andre [Italien], Boris Vian [Frankreich], Wolf Biermann [Deutschland], Konstantin Wecker [Deutschland], Georg Danzer [Österreich], Reinhard Fendrich [Österreich], Mani Matter [Schweiz], Karel Kryl [Tschechien] oder Joose Keskitalo [Finnland]); 1968-dato Hardrock (Grossbritannen - mit Bands wie Deep Purple 1968-1976 u. 1984-dato, Led Zeppelin 1968/1980 und Black Sabbath 1968/1969-2017); 1968 C'era una volta il west (Italien - Spaghetti-Western von Sergio Leone [sehr beliebt sind bis heute v.a. auch die Filme mit Bud Spencer (Carlo Pedersoli) und Terence Hill (Mario Matteo Girotti)]); 1969-dato Monty Python (Grossbritannien - britische Kultkomikertrupppe); 1970 Europäisches Naturschutzjahr (gilt als Beginn der modernen Umweltbewegung); 1970-dato Queen (Grossbritannien - Supergruppe der Rockmusik); 1971-dato World Economic Forum WEF (grösstes Wirtschaftsforum weltweit, gegründet vom deutschen Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schwab in der Schweiz); 1971-dato Soziale Marktwirtschaft (Deutschland - dieser Begriff wird propagiert vom damaligen deutschen Wirtschaftsminister Karl Schiller); 1972-1982 ABBA (Schweden - grösste Popgruppe der Musikgeschichte); 1974-dato VW Golf (Deutschland - eines der weltweit meistverkauftesten Automobilmodelle [als Beispiel für die grosse europäische Automobilindustrie (mit Marken wie BMW, VW oder Audi in Deutschland, Citroën oder Peugeot in Frankreich, Fiat, Ferrari oder Alfa Romeo in Italien, Volvo in Schweden sowie den ganzen britischen Marken wie Rolls-Royce, Jaguar, Bentley, Aston Martin, Land Rover, MG oder Mini), welche jedoch in den letzten Jahrzehnten einen Einbruch erlebte]); 1975 Heavy Metal (Grossbritannien - mit Bands wie Iron Maiden 1975-dato oder Saxon 1975/1979-dato, siehe auch: Judas Priest, Motörhead); 1976 Paul Bocuse (Frankreich - Begründer der Nouvelle Cuisine, als einer der bedeutensten Vertreter der hervorragenden französischen und europäischen Küche: das Jahr seines Bestsellers La Cuisine du Marché [bekannt geworden sind auch Fernsehköche wie Jamie Oliver aus Grossbritannien oder Tim Mälzer aus Deutschland); 1976 Il Casanova di Federico Fellini (Italien - gutes Beispiel des experimentellen, avantgardistischen Films, von Federico Fellini [siehe auch: Michelangelo Antonioni (Italien), Pedro Almodóvar (Spanien), Wim Wenders (Deutschland)]); 1978 Men of Ideas (Grossbritannien - erste philosopische TV-Sendung mit Bryan Magee - bekannt geworden sind auch Sternstunde Philosophie in der Schweiz [mit wechselnden Moderatoren] oder Philosophie in Frankreich [mit Raphaël Enthoven]); 1978 Il était une fois l'homme (Frankreich [mit Partizipation von Belgien, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Norwegen, Schweden, Schweiz, Spanien] - Kultserie für Jugendliche zur Weltgeschichte); 1979 La condition postmoderne (Frankreich - Jean-Fran&ois Lyotard postuliert in der Philosophie die neue, postmoderne Zeit); 1979 Daniel Brélaz (Schweiz - erster grüner Politiker in einem nationalen Parlament); 1981 La Chèvre (Frankreich - gutes Beispiel einer Komödie aus Europa, von Francis Veber, mit Pierre Richard und Gérard Depardieu [siehe auch: Louis de Funès [Frankreich], Vicco von Bülow [Loriot - Deutschland], Otto Waalkes [Otto - Deutschland], Rowan Atkinson [Mr. Bean - England]); 1983 L'italiano (Italien - gutes Beispiel für europäische Schlagermusik, von Toto Cutugno, hierzu gäbe es sehr viele Namen zu nennen [u.v.a. Schlager/Deutschland: Udo Jürgens, Roland Kaiser, Peter Maffay, Rex Gildo, Helene Fischer; Chanson/Frankreich: Édith Piaf, Charles Aznavour, Georges Brassens; Italien (weitere): Eros Ramazotti, Umberto Tozzi, Franco Battiato; Spanien: Julio Iglesias, Alejandro Sanz, Alvaro Soler; Griechenland: Grigoris Bithikotsis, Giannis Kalatzis, Demis Roussos]); 1983 Italo Disco (Italien - als erste grosse Hits gelten etwa Self Control von Raf und Vamos a la Playa von Righeira; in den bekannten Ferienorten in Italien und Spanien kündigt sich die neue europäische Tanzmusik an [Italo Disco, Spacesynth und Eurodance], die schliesslich zum Techno Trance der 1990-er führte]); 1987 Red Bull (Österreich - Energydrink von Dietrich Mateschitz); 1988 Technomusik (die erste Trance-Techno-Platte stammt von The KLF [Grossbritannien, 1988] - in der Folge waren v.a. britische, belgische und deutsche Interpreten prägend für das Genre, zu den bedeutendsten Technoveranstaltungen entwickelten sich die Loveparade [Deutschland - findet nicht mehr statt], die Streetparade [Schweiz] oder das Tomorrowfestival [Belgien] - die populären Anfänge von technischer/elektronischer Musik werden etwa bei der deutschen Gruppe Kraftwerk gesehen); 1989/1990 Wiedervereinigung Deutschlands (nach dem DDR-Mauerfall); 1990 Projekt Weltethos (Schweiz - der Schweizer Theologe Hans Küng fordert in seinem gleichnamigen Buch ein Weltethos auf der Basis einer religiösen Ökumene und gründet später eine gleichnamige Stiftung); 1991-dato M&aouml;rdare utan ansikte (Schweden - erster Wallander-Kriminalroman von Henning Mankell: einer der bekanntesten Autoren von nordischen Krimis [auch: Schwedenkrimis - siehe auch etwa: Stieg Larsson, Arne Dahl]); 1991-dato World Wide Web (erfunden von Tim Berners-Lee [Grossbritannien] am CERN in Genf [Schweiz]); 1992 UEFA Champions League (grösstes Fussballturnier neben der Weltmeisterschaft); 1993 Personenfreizügigkeit (vierte Grundfreiheit im EU-Raum nebst Warenverkehrsfreiheit, Dienstleistungsfreiheit und freiem Kapital- und Zahlungsverkehr); 1995 Die Siedler von Catan (Deutschland - Brettspiel von Klaus Teuber: Beginn des Eurogame-Brettspielbooms, in welchem Deutschland der führende Produzent von Brettspielen war - bis etwa in die Mitte der 2010-er Jahre [Konkurrenz durch Kickstarter-Webplattform); 1999-2022 Roger Federer (Schweiz - gilt als vermutlich populärster Tennisspieler aller Zeiten, acht Wimbledonerfolge [gehörte mit Nadal [Spanien] und Djokovic [Serbien - vermutlich der insgesamt erfolgreichste] zu den grossen Drei seiner Zeit]); 1999-dato Smartphone (Schweden - in diesem Jahr wurde der Begriff geprägt von der schwedischen Firma Ericsson, welche wie die finnische Firma Nokia zu den führenden Herstellern von Smartphones gehörte); 1999-dato Burj al Arab (eines von vielen Weltgebäuden, welches von europäischen Architekten und Unternehmern geplant wurden, Entwurf von Tom Wright [Grossbritannien - ein anderes Beispiel ist das Nationalstadion von Peking, geplant von den schweizerischen Architekten Herzog & De Meuron]); 1999-dato Big Brother (Niederlande - vermutlich die bekannteste Reality-TV-Show der Welt [noch früher: Nummer 28 (Niederlande, 1991)]); 2000 Mea Culpa (Vatikan - Papst Johannes Paul II. entschuldigt sich für die Verfehlungen der Katholischen Kirche); 2000 Liquid Modernity (Grossbritannien - der polnisch-englische Soziologe Zygmunt Bauman liefert eine treffliche Zeitanalyse zum Millenniumswechsel); 2002-dato Internationaler Strafgerichtshof (Niederlande - Hauptsitz in Den Haag); 2002-dato Cristiano Ronaldo (auch: CR7, Portugal - gehört mit den Südamerikanern Messi und Neymar zu den drei grössten Fussballstars dieser Zeit); 2003 Postmoderne Ontologie (Schweiz - Wegleitung zu einer neuen Ontologie und Philosophie von Marco Hirt); 2004-dato Magnus Carlsen (Norwegen - vermutlich der stärkste Schachspieler seit Fischer und den grossen russischen Altmeistern); 2007-2019/2024 Marcel Hirscher (Österreich - erfolgreichster Skirennläufer aller Zeiten); 2006 The Best Stats You've Ever Seen (Schweden - Hans Rosling zeigt in einem vielbeachteten TED-Talk auf, dass sich in der Weltgesundheit beträchtliche Verbesserungen ergeben haben); 2007-dato Lewis Hamilton (Grossbritannien - erfolgreichster Formel-1-Fahrer aller Zeiten); 2008-dato Large Hadron Collider LHC (Schweiz - grösster Teilchenbeschleuniger der Welt am CERN in Genf); 2010 Désolé (Frankreich - der Song der Gruppe Sexion d'Assaut mit Maître Gims ist eines der besten Beispiele für Migrantenrap, typisch ist dies auch etwa im Deutschrap [siehe: Bushido]); 2012 The Futurica Trilogy (Schweden - zusammen mit Jan Söderqvist publiziert Alexander Bard eines von wenigen Werken zu einer Internetphilosophie); 2018-dato Greta Thunberg (Schweden - die Klima-Aktivistin weist mit ihren Skolstrejk för klimatet [dt. Schulstreiks für das Klima] und weiteren Grossdemonstrationen mit Nachdruck auf das aktuelle Klimaproblem hin). Auch wirtschaftlich kann sich die europäische Leistung sehen lassen: so gilt derzeit etwa BASF aus Deutschland als grösster Chemiekonzern weltweit, Nestlé aus der Schweiz als grösster Nahrungsmittelkonzern (von einem deutschen Staatsbürger gegründet), Vitol aus den Niederlanden als grösstes Rohstoffhandelsunternehmen (löste 2021 Trafigura [Niederlande, mit Sitz in Singapur] und Glencore [Schweiz] ab) - trotzdem findet sich derzeit kein europäisches Unternehmen unter den zehn grössten der Welt (6x USA, 3x China, 1x Saudi-Arabien). Die Schweiz kommt hier ein bisschen besser weg als andere Nationen, weil ich mich in der Schweizer Kultur natürlich am Besten auskenne; es ist gar nicht so einfach, die grössten neueren europäischen Kulturleistungen zu recherchieren, weil es dazu keine Darstellungen gibt (man sieht: trotz der EU hat Europa noch etwas Mühe, seinen Kulturraum zu erfassen; interessant ist auch, dass der Kultaustausch in Europa in letzter Zeit eher ab- als zugenommen hat). Ein bisschen mehr Wertschätzung der USA für die europäischen Kulturleistungen - auch die jüngeren eben - wäre wünschenswert und angebracht. Die Europäer stehen derzeit weltweit in der Kritik, aufgrund ihres langzeitlichen Imperialismus in früherer Zeit - diese Kritik können wir uns nicht ersparen und sie erfolgt zurecht, auch wenn Europa bereits in den beiden Weltkriegen (s)einen sehr bitteren Preis bezahlt hat. Ich hoffe, hier aufgezeigt zu haben, dass Europa seit dem Zweiten Weltkrieg immer noch grosse Kulturleistungen erbracht hat und sich eigentlich heute auf einem anderen, neueren, besseren Weg befindet (zumindest war das längere Zeit so - leider ist heute alles, und auch dies, in Frage gestellt [durch die aggressive Politik der Weltgrossmächte]). Russland weist verschiedene Verdienste in Wissenschaft und Technik auf, so etwa das erste Atomkraftwerk (Obninsk, 1954), den ersten Mann im Weltall (Juri Gagarin, 1961) oder die erste gesteuerte Kernfusion (1970). Neben Europa und Russland ist etwa Japan als grosser Kulturträger ausserhalb der USA zu nennen, so kommen etwa die ersten kommerziell erfolgreichen Videospiele aus Japan (anfgefangen mit Space Invaders [1979 - eine längere Zeit lang blieb Japan führend bei der Entwicklung von Videospielen]). Ferner profitierten die USA von zahlreichen Europaeinwanderern während und nach dem Zweiten Weltkrieg, speziell etwa in den Bereichen der Wissenschaft und in der Philosophie. Viele grosse US-Kulturleistungen stammen von Europäern (und eben von jüngeren, nicht von älteren Einwanderern [die modernen USA wurden ja sowieso von Europäern gegründet]); auch etwa die Theorie des Neoliberalismus - bekannt geworden durch den US-Ökonomen Milton Friedman - geht auf europäiusche Wirtschaftswissenschaftler zurück, vornehmlich von der Österreichischen Schule. Wenn wir die europäischen Kulturleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg sehen, müssen wir die Bezeichnung von einer Alten Welt ganz eindeutig zurückweisen - solches verklärt den Blick auf die Realität. Diese zweite Amtszeit von Trump werden wir wohl oder übel einfach über uns ergehen lassen müssen, die entscheidende Frage wird wohl sein - wenn die Weltkatastrophe nicht schon vorher eingetreten ist - was mit den USA und der Welt danach geschieht. Der Westen - das alte Europa wie die heutige USA - haben sich ja nie gefragt, was ihre Errungenschaften und Aktionen für Wirkungen in der übrigen Welt haben, und das ist auch heute wieder der Fall - es wird aber langsam Zeit dafür, global(er) zu denken. Die grösste Schwierigkeit für Europa - aber auch eine interessante Herausforderung - wird es sein, Supranationalismus und Nationalismus zu versöhnen und zu vereinen.
Nach dem wir noch einmal über die Welt (-politik) und Europa geredet haben, müssen wir noch einmal über Afrika reden (ich habe dies bereits in meinen Djengi-Ausführungen im fünften Buch getan) - und zwar über das Geheimnis von Ntu.
Das Geheimnis von Ntu. Ntu ist zuerst einmal bloss eine linguistische Endung, die in ein paar bedeutenden afrikanischen Begriffen vorkommt wie 'Bantu', ein Volksstamm, der in Afrika so stark vertreten ist, dass zuweilen alle Subsahara-Afrikaner als Bantu bezeichnet werden. Dies ist jedoch ein Begriff der Mehrzahl - die Einzahl dazu ('Mensch') heisst Muntu. Im temporären Niedergang der deutschen und der europäischen Philosophie im 20. Jahrhundert, in welchem sich diese von der Systematik abwendeten, versuchte ein (existentialistischer, afrikainteressierter) Autor - im Schatten der eigentlichen Philosophie - etwas ganz anderes: Janheinz Jahn (1918-1973) versuchte, eine Systematik der afrikanischen Kultur zu erstellen, eine afrikanische Grundontologie, quasi. Dazu verwendete er vier Kategorien und zwei Prinzipien: Muntu (Mensch [lebendige wie tote], oder: Person [Plural: Bantu]), Kintu (Ding [ohne eigenen Willen, kann aber auch von Gott inspiriert sein] - auch andere Lebewesen [Plural: Bintu]), Hantu (Raum und Zeit), Kuntu (Modalität) sowie NTU (oder Ntu - Kohärenz oder Komptabilität zwischen den Kategorien) und Nommo (das Wort, aber auch der Sound der Trommeln sowie auch Lachen, Gedicht, Lied - aber auch etwa Wasser, Same, Blut, Hitze, Salz; es gibt poetische Wendungen dafür, wie etwa: das Wort der Ahnen oder die Wasser der Tiefe und ähnliche mehr). Der Begriff von Kategorien ist übrigens durchaus philosophisch zu betrachten (siehe: Aristoteles, Kant). Ich habe in meiner Philosophie bez&uumL,glich der Kategorien die W-Fragen aufgegriffen und das deckt sich sehr gut: wer/wessen/wem/wen? -> Muntu, was? -> Kintu, wo/wann? -> Hantu, wie und auch (!) warum/wozu? -> Kuntu. Die Zusammenfassungen zeigen auch gerade die grössten Unterschiede auf: Ort und Zeit sind im Hantu nicht voneinander trennbar, der Modus oder Usus ist im Kuntu (durch das Nommo) verbunden mit dem Motiv oder Impuls (das Nommo vom Muntu schafft das Bild oder die Erscheinung [also das Kintu (oder eben das Kuntu - dieses ist sinnerfüllt und präsent, während das Kintu nur ein Objekt ist)]). Alles scheint sich um Kuntu zu drehen in der afrikanischen Philosophie: auch der Rhythmus. Man kann Afrika nicht besser erklären als durch die Musik, und man kann die Musik nicht besser erklären als durch Afrika. Oder mässen wir sogar von der Kultur ganz allgemein sprechen (ja: Afrika ist ja durchaus auch die kulturelle Wiege der Menschheit) - wie auch immer... Die vier Kategorien stammen vom ruandischen Philosophen Alexis Kagame, aus der Bantuphilosophie - Jahn nimmt in seiner Philosophie auch ausdrücklich Bezug zu Placid Tempels, Marcel Griaule & Ogotommêli (Dogonweiser) sowie Germaine Dieterlen (Helferin von Griaule) und Maya Deren (russisch-amerkanische, voodoointeressierte Schauspielerin). Man könnte das jetzt sehr leicht abtun und sagen: ja, das ist halt irgendeine Konstruktion (Empedokles baute das erste philosophische System ja auch mit vier Elementen [Erde, Wasser, Luft, Feuer] und zwei Prinzipien [Liebe, Hass] - was soll's?). Man muss aber schon dazu sagen, dass Jahn ein sehr tiefes Verständnis für das Afrikanische hatte. Im Vorwort einer neueren Ausgabe schreibt ein bekannter schwarzer US-Soziologe, dass er das wahre Afrika nicht kennengelernt habe, indem er es besuchte, sondern als er dieses Buch gelesen habe (Muntu, 1957 - das war für die schwarzen US-Intellektuellen und -Kulturinteressierten zu seiner Zeit so etwas wie eine schwarze Bibel). Trotzdem werden einige das interessant finden, und andere wiederum sagen: das Afrikanische lässt sich nicht auf ein einziges System reduzieren (kein afrikanischer Philosoph hätte so etwas auch bloss im Ansatz bisher versucht; allerdings gibt es systemische Interpretationen zu verschiedenen Volksphilosophien [Bantu, Dogon, Yoruba]). Jahn verwendete Begriffe verschiedener afrikanischer Kulturen und integriert sie in sein System. Es ist zumindest ein sehr interessanter, ja: der mit grossem Abstand interessanteste Versuch einer Systematisierung von afrikanischer Kultur insgesamt. Für mich stellt sich weniger die Frage, ob das richtig und wahr ist, sondern vielmehr die Frage: was bedeutet das für meine Systematik (im Vergleich)? Das Buch beginnt ein bisschen unglücklich, indem in den ersten beiden Kapiteln v.a. lange, detailreiche Erklärungen zu religiösen Kulten wie Voodoo (auf Haiti) und Santeria (auf Kuba) erfolgen. Wir lernen zwar durchaus dabei, dass hinter diesen Kulten sehr viel mehr steckt, als wir gemeinhin annehmen (ja: dass der Voodookult auf Haiti sogar der Hauptimpuls zur Sklavenbefreiung und damit auch zur Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten war), aber trotzdem können wir nicht davon ausgehen, dass heute solche polytheistische Götterwelten auf ein breites Interesse stossen (in einem neureligiösen Sinn: wir müssten ja davon ausgehen und ständig daran denken, dass der Monotheismus stärker ist) - trotzdem können wir festhalten, dass Ahnen und Geister noch heute in Afrika eine sehr viel stärkere (religiöse) Bedeutung haben als im Westen (und damit auch eine tiefenhumanistische und -animistische Auffassung [Animismus übrigens nicht im Sinn davon, dass alles von sich aus belebt wäre, sondern in dem Sinn, das alles belebt werden kann [durch Munutu, und Nommo]). Im dritten Kapitel kommt Jahn dann aber gleich mit dem Begriff, der mich hier am Meisten interessiert: Ntu. Es handelt sich dabei quasi um eine bzw. die universale Kraft in einem afrikanischen Verständnis. Mich erinnert dies - aus meiner bisherigen philosophischen Erfahrung - ein bisschen an das chinesische Konzept vom Chi. Ich würde jedoch nicht sagen, dass es sich dabei exakt um dasselbe Phänomen handelt, und doch eben wohl um ein Phänomen, welches dasselbe in einem verschiedenen kulturellen Grundkontext meint. Nun können wir die Phänomene verbinden, indem wir nämlich sagen, dass Ntu und Chi nichts anderes sind als der europäische Begriff vom Sein, wenn wir diesen nicht bloss linguistisch auffassen, als ein Eigenschaftswort, wie ich dies in meiner bisherigen Philosophie aufgefasst habe, sondern als ein der Welt zugrundeliegendes Grundprinzip, welches in allem Dasein vorhanden und integriert ist. So gilt also in einem gewissen Sinn die Formel: Sein (Europa/Westen) = Chi (China, Asien) = Ntu (Afrika). Damit wird der Begriff des Seins quasi animiert und dynamisiert. Das ist es, was meiner Philosophie noch gefehlt hat: diese Dynamik von innen heraus (durch die ganze Welt hindurch - wir Europäer neigen ja dazu, die Dinge abstrakt und quasi kaltgestellt zu denken: von der afrikanischen Philosophie können wir lernen, sie einer Kraft zu erfüllen). Wenn ich nun noch anführe, dass der Naturbegriff ebenfalls in diese Reihe von Begriffen für das Grundprinzip gehört, dann kommen wir schon sehr viel näher an eine in der heutigen und zukünftigen Zeit interessante Konzeption heran, welche selbst für Nichtphilosophen und Nichtphilosophinnen interessant sein könnte. Diese können vielleicht mit dem Begriff des Seins nicht so viel anfangen wie ich, wohl aber mit dem Begriff der Natur, einem Begriff, welcher derzeit zu den wichtigsten Begriffen in unserer Kultur überhaupt gehört. Und was heisst denn Ntu nun wirklich und eigentlich? Heisst es nicht letztlich: N(a)tu(r)?! Natur (Ursprung) heisst nichts anderes als Urgrund (ich nehme hier die beiden afrikanischen Prinzipien Ntu [Grundprinzip bzw. das, was die Welt im Innersten (und Äussersten!) zusammenhält] und Nommo [Lebens- oder Existenzkraft] quasi zusammen, da ich annehme, das Sein und Kraft im Urgrund sind). Und wenn wir sagen, der Urgrund sei das Sein, dann sagen wir: Natur ist Sein, und Sein ist Natur (auch der Begriff Gott kann - wie Spinoza meinte - in diese Urgrundbegrifflichkeit eingewoben werden: ich meine damit nicht einen hohlen Pantheismus, sondern einen Naturseinsgottschöpfungsprozess von Welt; wir erinnern uns auch daran, dass der afrikanische Hochgott sehr weit von den Menschen entfernt im Himmel wohnt [Komba - der so weit weg ist, dass die Menschen fast gar nichts mit ihm zu tun haben], während der das Leben der Menschen berührende Geist im Alltag, quasi, einem nahen Ritus entspricht [Djengi]; der Monotheismus ist da ein bisschen anders geartet, und doch kennen auch die Christen mit Vater, Sohn und Heiligem Geist in ihrer Theologie ein quasiähnliches Prinzip [hier steht die gläubige Seele wiederum gleichsam im Heiligen Geist, vom Sohn, vom Vater - es ist die einzige Religion, in welcher dies der Fall ist bzw. die einzige Religion, in welcher die Religion, also quasi die Wiederverbindung mit Ntu, so nah und gleichsam innig empfunden wird (im Islam wird der direkte Kontakt mit dem Hochgott gesucht, allerdings nur temporär, im ritualisierten Gebet; der Gott der alten Israeliten, kann überall sein, doch der Kontakt wird nicht direkt gesucht, ausser von Auserwählten, und dies wird als nicht ungefährlich betrachtet, so stand das Volk voller Furcht weit ab von Mose, als dieser mit Gott redete, oder wenn Gott von sich aus zu besonderen Menschen spricht [in einer Offenbarung] - ich glaube nicht, dass man sagen kann, das eine sei richtig und das andere falsch, es gibt offenkundig ganz einfach verschiedene Möglichkeiten der Verbindung mit Gott; man könnte sagen, die naheste Verbindung sei die beste, vielleicht beinhaltet gerade aber die naheste Verbindung auch die grüssten Risiken der Fehldeutung und Missinterpretation...? Was wissen wir schon...?)]). Das ist - in einer Urgrundbetrachtung - alles dasselbe, oder zum selben Urprozess gehörend. Dies entspricht freilich nun wieder afrikanischer oder eben ganz urtümlicher Denkensart, welche von einer grossen grundsätzlichen, ursprünglichen Einheit ausgeht; es zeigt, wieviel afrikanische Denkungsart in meiner Philosophie drin ist, und immer drin war, von Anfang an). Glänzend ist die afrikanische Philosophie in ihrer Ethik/Moral, wenn etwa gesagt wird, dass jeder/jede das Recht hat, glücklich zu sein, und dass wenn einer/eine das Glück eines/einer anderen beeinträcht, dafür schauen muss, dass es wieder hergestellt wird. Wir erinnern uns an den ersten erhaltenen Satz der griechischen Philosophie von Anaximander, welcher die Menschen zum Ausgleich mahnt! Das entsprichtja nichts anderem, als der Urmenschennatur (in der Jurisprudenz ist das Naturrecht des Menschen verbunden mit den Menschenrechten). Der Satz von Anaximander zeigt: es gibt keinen grundlegenden Unterschied zwischen afrikanischer und griechischer Philosophie. Der erste griechische Philosoph Thales behauptete, der Urgrund sei das Wasser, Ogotommêli, der Dogonweise, sagte, Wasser sei die Lebenskraft der Erde. Auch zu Jesus steht dies in keinem Gegensatz, denn er sagte: am Anfang war Nommo - und Nommo war bei Gott. Der Buschdoktor und der Reggaepriester haben und brauchen keine andere Wahrheit als jene von Jesus Christus. Jahn beklagt zwar, dass im Johannesevangelium das Wort bei Gott bleibe, während es im afrikanischen Verstängnis mit dem Muntu ist. Es ist schade, dass bei fast allen Autoren, die aus dem Christentum heraus positiv über andere Religionen schreiben, ein letzter Zweifel gegenüber dem Christentum bleibt. Und es ist vollkommen falsch (wenn man über das Johannesevangelium hinaussieht und den ganzen Kanon der Evangelien betrachtet) - ich habe das schon in meinem ersten Buch anhand der verschiedenen Lichtworte in den verschiedenen Evangelien gezeigt, bis zu jenem: «Ihr seid das Licht [Matthäus] - so schaue dass das Licht in dir nicht Finsternis sei [Lukas].» Etwas mehr Mühe habe ich (zugegebenerweise) mit der Nähe zu Totenkulten. Christen - oder sogar alle Monotheisten? - sind eigentlich Todesverächter, jedenfalls sagt man dies von ihnen - doch vielleicht sollten wir da auch nicht allzu radikal und fundamentalistisch sein (die absolute Todesverachtung - oder wie Trump sagt, niemals [nie, nie, nie] aufzugeben [fight, fight, fight!] - ist vielleicht sogar die Quelle aller heutigen soziologischen und ökologischen Probleme, weil es letztlich nicht gut sein kann, über alles gedankenlos hinwegzugehen [nur eine Frage eigentlich - der Reggaeinterpret Joseph Hill sagte oder sang dazu einen schönen bzw. trefflichen Satz: «The more victimization is upon their back, they satisfy Lord for less»]; die afrikanische Philosophie kennt zwei Arten von Intelligenz: praktische Schlauheit und höhere Weisheit). Ein allzu strenger Fundamentalismus und eine allzu strenge Radikalität führt fast immer zur Übertreibung, und Übertreibung führt fast immer dazu, dass etwas an sich Gutes in etwas letztlich Schlechtes verkehrt wird. Ich glaube ja auch selber in einem gewissen ('realistischen'?) Sinn an die Wiedergeburt und an die ewige Existenz der Toten - ob wir sie nun im Himmel sehen oder nicht. Nichts anderes sagt der Hauptsatz meiner Ontologie: Was einmal war, wird immer (gewesen) sein. Das bedeutet, nicht nur, dass es eine Dimension der Ewigkeit gibt, sondern vielmehr: dass jeder Moment eines menschlichen Daseins ewig ist (bzw. eine doppelte Bedeutung hat, die sowohl im Moment stattfindet, wie auch in der hinterlegten Ewigkeit - vgl. Zenon von Elea). Dieser Ausgleich ist notwendig in einer (demokratischen) Friedensgesellschaft; es ist unmöglich, ohne einen solchen Ausgleich eine Friedensgesellschaft aufzubauen oder zu erhalten - eine Kriegsgesellschaft ist oder wäre keine menschliche Gesellschaft (auch wenn es vorkommen kann, dass es Zeiten des Krieges gibt, aber das ist nicht der Normalzustand - wer etwas anderes behauptet, kann dies nur in einer zynischen Art und Weise tun; der freie liberalistische Wettbewerb ist nur möglich auf der Basis einer breiten demokratischen Übereinkunft [sowie einer starken Polizei und eines starken Militärs, notabene]). Noch mehr - und die gr&oumL;sste Mühe - habe ich mit der Verwendung des Begriffs vom Nichts (bei Kagame/Jahn). Ich verweise dabei aber auf meine Differenzierung zwischen dem undefinierten Begriff des Nichts und dem möglichen Begriff der Leere. Das Nichts kann es allerletztlich nicht geben, weil es als solches ja auch etwas wäre und daher nicht nichts sein könnte: wenn wir sagen, das Nichts sei das Nichts (wie wir das bei jedem anderen Begriff tun [A=A bzw. A ist A (was der allererste Grundsatz jeglicher Logik ist)], dann ist das ein Widerspruch in sich selber und unlogisch [bzw. eben sogar (in unserer Sprache und Sprachlogik eigentlich) undefiniert - nicht die Verneinung ist es, sondern das (absolute, metaphysische) Nichts]). Es ist falsch, zu sagen, die Welt sei aus dem Nichts heraus entstanden, aber es scheint wahr zu sein (so weit ich das beobachten und interpretieren kann), zu sagen, dass hinter allem ein Äther, eine Ewigkeit, steht, in welche das (Da-) Sein mit dem Momentum (d.h. mit seinem Moment bzw. [all] seinen Momenten [zu jeder Zeit, an jedem Ort]) hineingegeben ist. Wunderbar ist für mich die Erkenntnis des Zusammenhangs von allem mit allem (Ntu oder Natur). Nicht nur sehen wir dies, wenn wir vom All auf die Erde hinabschauen (wie beschrieben etwa im Roman "Orbital" [dt. Umlaufbahnen, 2023, von Samantha Harvey]), sondern es ist auch eine philosophische Erkenntnis, dass es in der Dimension des [Da-] Seins nänlich gar keine Einzelwesen gibt: ein einzelner Stein ist für sich alleine genommen nichts, denn er gehört eigentlich zu einem grösseren Gebilde: einem Fels oder einem Berg, und der einzelne Berg ist für alleine genommen wiederum nichts, sondern er gehört zu einem Gebirge, und das Gebirge ist wiederum bloss Teil einer tektonischen Landschaft (und desgleichen ist es mit dem Wasserkreislauf - auch hierin gibt es eigentlich keine Einzelwesen; freilich ist der Mensch auch ein Einzelwesen, aber dessen Geschichte beginnt erst sehr spät, in seinen Dimensionen).
Bekenntnisse, Ermutigungen, Deutungen und Bekanntmachungen (Ethik und Moral) Von den Eltern habe ich ein bisschen Bürgerlichkeit und ein bisschen Wirtschaftlichkeit mitbekommen, dazu (je von der geschätzten Mutter zum schwierigen Vater) Idealismus, Fatalismus und Nihilismus. Idealismus und Fatalismus ist eine Kombination, die ungewähnlich ist, die aber geht, Fatalismus und Nihilismus ist eine Kombination, die ganz sicher nicht geht - aber das ist eine ganz andere Geschichte, es ist meine private Geschichte. Beide Eltern sind/waren mehr oder weniger ungläubig. Ein damaliger Kollege von mir, ein Sohn eines Afrikamissionars (der in Afrika aufgewachsen ist [in Simbabwe]), bekehrte mich zum Gottvater und zu dessen Messias, Christus Jesus. Das war nicht so einfach, letztlich aber sehr klar. Dies fand am Anfang meiner intensiveren Beschäftigung mit Philosophie statt. Ich habe in einem Zug die Bibel durchgelesen - ich glaube, in zwei Wochen oder so: die konzentrierte Intensität dieser Lektüre in abgeschotteter Einsamkeit, für jemanden, der von alledem zuvor praktisch nichts wusste (und schon gar nicht unter dem Aspekt eines Glaubens), ist kaum vorstellbar. Ich habe die Religion in meine Philosophie integriert und bin dann auch in dieser lektüremässig ähnlich konzentriert ans Werk gegangen. So folgte die grosse Philosophielektürezeit und - parallel dazu - nach und nach die Begründung der eigenen Philosophie und der Publikationswunsch dazu. Ich wurde zu einem umtriebigen, universalen Denker, dessen schwankende Stimmungslage wechselte, zwischen tiefst empfundener Betroffenheit und reinst gefühlter Glückseligkeit und Zufriedenheit. Mitzubeobachten, quasi, wie die eigene Philosophie immer wieder aufgeht, das ist natürlich ein sehr sch&oumnl;nes Gefühl, dagegen liegt die Last einer (welt-) politisch so schwierigen Zeit doch auch sehr schwer auf einem zeitgenössischen Philosophen, welcher das, was um ihn herum geschieht wahr- und ernstnimmt. Es entspricht auch geradezu einer Art Höchststrafe, heute mitanschauen zu müssen, wie die Welt auf einen möglichen Dritten Weltkrieg zusteuert, jedenfalls auch ein grösseres Chaos, nachdem man den grössten Teil seines privaten Lebens geopfert hat... für die Philosophie (und für eine bessere Zeit und Welt, natürlich). Ich habe ja durchaus dunklere Zeiten vorausgesehen, in der mittleren Frist, bin aber doch überrascht, wie rasch sich derzeit alles, oder doch zumindest sehr vieles, zum Schwierigeren und Schlechteren wendet. Ich bin ja ein Kind der Goldenen Zeit (d.i die Nachkriegszeit, etwa bis zum Jahr 2000). Zum Glück ist meine Philosophie für die lange Frist ausgelegt und wenig bis gar nicht abhängig von den aktuellen Abartigkeiten der Weltpolitik und -geschichte. In der Philosophie habe ich den mir gegebenen Zeitrahmen - rund 25-30 Jahre - gut ausgenützt und bin mit dem Erreichten sehr zufrieden. In meinem privaten Leben habe ich (noch) nicht das erreicht, was ich wollte - es geht eben wohl nicht, sich zu 100% der Philosophie zu verschreiben und dann noch allzu viel anderes nebenbei zu erwarten. Ich hoffe auf eine Wendung im Privaten, wenn meine Philosophie etwas zur Ruhe kommen wird, und wenigstens ein kleines bisschen privates Glück (wie gross erscheint es demjenigen, der es nicht hat!). Die allgemeine Ermutigung, die hier zum Schluss kommen muss, scheint das Schwierigste zu sein, ist aber eigentlich sehr einfach: bleibe freundlich, fröhlich und happy, trotz oder gerade wegen allem - und v.a. auch zufrieden. Das Mehr erscheint oft erstrebenswert, ist es aber nicht immer. Wer mehr hat und will, ladet sich auch mehr Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen auf - daher sind die Meisten mit weniger zufrieden. Wenn es für dich erstrebenswert ist, Macht, Ruhm, Ehre und Reichtum zu erreichen, so tue doch, was du für richtig hälst... und mache etwas Gutes daraus. Man kann immer versuchen, aus allem etwas Gutes zu machen. Im Reichtum ist das jedoch viel schwieriger als in der Armut, weil die Seligkeit dazu meist etwas fehlt. Denke nicht von anderen, dass sie für dein Glück zuständig sind. Denn von dem, wovon du zu viel erwartest, wirst du enttäuscht werden, und von dem, wovon du zu wenig erwartest, wirst du überrascht werden. Beharre bis an das Ende (wenn auch nicht allzu verbissen), denn darauf kommt es letztlich an, wie der Christus Jesus sagt (und glaube mir: der hat die richtigen Dimensionen davon - mindestens dies sollte man ihm glauben). Mache das, was du tust, richtig, bewusst und konzentriert. Es kommt nicht auf den Gewinn an, aber doch auf den Erfolg. Des Menschen Aufgabe ist es zu aller Zeit, immer wieder mit seinem ganzen Sinn die Dinge zusammenzufügen, die auseinandergefallen sind oder auseinanderzufallen drohen. Wir sind hier um die Teile zusammenzufügen, meinte der Reggaes&aumnl;nger Winston Rodney (alias: Burning Spear) am Montreux Jazz Festival 2001: darum schaut, dass es gut aussieht und sauber bleibt hier - und überall. Darin sollen wir nicht müde werden (wie der Sisyphos von Camus). Wir suchen das Grosse und kommen doch nie am Kleinen vorbei. Wir wollen das Ideal erfüllen und bleiben doch immer in der Realität verhangen. Wir streben den grossen Gewinn an und vergessen dabei, wie wenig es letztlich in dieser Welt zu gewinnen gibt (wieviel aber zu verlieren!). Das soll uns weder stören, noch hindern. Du weisst, da ist überall Arroganz, Ignoranz, Impertinenz, Inkompetenz, Korruption und Mobbing - all die schlimmsten Dinge, die mit den Menschen sind. Ich habe es erlebt, im Land, welches - von fast allen Einheimischen und von den meisten Auswärtigen - zuweilen sogar als 'Paradies' bezeichnet wird (alles Schlechte von Menschen habe ich da erlebt, im 'Paradies' [und so wird es in der ganzen Welt sein - wir sind so oft unzufrieden mit den Menschen, weil sie so schlecht zu uns sind, dabei sollten wir froh und zufrieden sein, wenn sie für einmal gut zu uns sind, denn das ist eher selten]). Du weisst, dass das Leben kompliziert ist, dass die Leute kompliziert sind, und dass die Dinge kompliziert sind - jeder Mensch erfährt das im Verlauf seines Lebens (und jeder Mensch hat das Gefühl, alle anderen seien kompliziert, nur er/sie selber nicht [plötzlich fällt einem das auf, irgendwann im Leben, und dann muss man lächeln darüber). Lass dich nicht verwirren von diesem Betondschungelbabylon, noch von den Liedern darüber, denn es muss ja auch mehr sein als dieser Betondschungelbabylonverwirrungsperfidiadub. Ich gebe mich jedenfalls nicht zufrieden damit. Kläre es auf, kläre es ab. Wir brauchen ein höheres und ein tieferes Verständnis. Wir brauchen keine Erfüllung der Prophezeiung. Oh, grosses Gericht, komme, und vernichte die Menschen, denn sie sind so schlecht? Sollen wir so glauben, und denken, und handeln (wie die Terroristen)? Nein! Das steht nicht im Vaterunser, und wenn Gott selber im Alten Testament schon von so etwas abgekommen ist, warum sollten wir es dann im Neuen wieder einführen, als Menschen? Oder gar glauben - wie das einige Tech-Milliardäre zu tun scheinen - dass wir die Erde zerstören könnten und dann mit einigen wenigen Auserwählten von einer untergegangenen Zivilisation auf einen anderen Planeten fliehen könnten. Das Neue Jerusalem auf dem Mars? Wie schön logisch wäre doch dies, rein in Gedanken gedacht, aber wie furchtbar zynisch ist dies, mit dem Herzen gefült. Wie sollte eine Menschheit im Weltall überleben können, die das nicht einmal auf der Erde geschafft hat (wo die Bedingungen dafür am Besten sind, weil sie hier dafür natürlicherweise geschaffen worden sind, oder umgekehrt: weil der Mensch dafür geschaffen wurde, unter diesen Bedinungen zu leben)? Zum Glück wird das technisch nicht so leicht möglich sein. Die Experten meinen heute, dass dies praktisch nicht unmöglich ist: reine Science Fiction (jedenfalls nicht in irgendeiner absehbarer Zeit und einigermassen adäquatem Zustand). Sie wären sonst tatsächlich im Stande, so zu denken und mit ihrem ganzen Zynismus eine solche Politik zu verfolgen. Noah II (im Song von BAP, 1979), im Weltraumschiff, oder Major Tom (im Lied von Peter Schilling, 1982), oder Freeman Lowell (im Film Silent Running, 1972)... und die Seinen, die Auserwählten, die Reichen und die Schönen, mit ihrem Glanz und Gloria, und sonst niemand... in einem relativ hoffnungslosen Himmelfahrtskommando der letzten Menschheit. 144'000 Menschen, wie es in der Bibel steht, schön abgezählt (am Anfang oder am Ende?, oder am Anfang vom Ende?, oder am Ende vom Anfang?), keiner mehr und keiner weniger, offenbar je 12'000 von jedem der zwölf Stämme Israels (?! - gedeutet wird diese Zahl freilich als eine grössere Zahl von Menschen, die vom Endzeitgericht nicht betroffen sein werden, weil sie rechten Glaubens sind [was auch immer das heissen und bedeuten mag]). In der Offenbarung des Johannes wirst du Argumente für und gegen solches und ähnliches finden - sie scheint aber vielmehr als eine grosse Warnung gedacht zu sein. Jesus war v.a. ein grosser Fragesteller (das kannst du einsehen, in allen Evangelien) - er hat uns viele und grosse Fragen gestellt. Die Offenbarung ist eine einzige grosse Frage (wollt ihr es so weit kommen lassen, zu einem solchen Endzeitarmageddon?). Ist der Christus der Retter nur für einige wenige (wie Johannes es in seiner Offenbarung darstellt [aus welchen Reden Jesu und aus welchen Gedanken seiner selbst (dazu) auch immer]), oder für alle (wie wir es aus den Evangelien herausdeuten [und auch aus einer christologischen Logik heraus, natürlich])? Wir brauchen eine bessere Welt, so dass ein schlimmeres Gericht gar nicht notwendig ist: eine Welt des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, der Güte und der Gerechtigkeit, eine Welt der Menschen, keine Welt von (nichtexistenten) Übermenschen - auf der Erde!, auf unserer einzigen geliebten Erde, unserem Lebensplaneten (wie schwierig es auch immer erscheinen mag [denn alles andere erscheint noch sehr viel schwieriger, bis ganz und gar unmöglich eben]). Die entsprechenden Lehren mnüssen wir hier, und heute, ziehen. Diejenigen, die Marsträume haben (und das viele Geld dafür, und sogar auch noch die Macht dazu, diese zumindest anzugehen), sollten uns zeigen, dass sie die Erde nicht vergessen - dass sie also wenigstens mit zwei Optionen rechnen: und nicht nur mit der falschen. Das ist keine Frage der Zukunft, sondern eine der Gegenwart, denn Trump verfolgt in den USA, seit Jahresanfang 2025, genau diese Politik: er unterstützt die Marsträume von Musk und steigt aus dem internationalen Klima-Abkommen aus. Der französische Public Philosopher Michel Onfray spricht mir da ein bisschen zu simpel von Posthumanismus und Postzivilisation und ähnlichen Dingen. Wir müssen aber also davon ausgehen, dass es in der Zukunft einige (US-) Superreiche geben wird (inkl. deren weltweiter Vernetzung), die mit einer Philosophie des sogenannten Longtermismus und Marsterraformings - zu welchem übrigens nicht nur das Marsraketenprojekt des aktuellen Trumpberaters Elon Musk gehört, sondern etwa auch das Projekt Biosphere 2 des ex-Trump-Beraters Steve Bannon (1991/1994), in welchem versucht wurde eine künstliche Atmosphäre unter einer Glaskuppel zu schaffen - gar nicht mehr gross am Weiterbestehen der irdischen Zivilisation interessiert sind, und ergo auch nicht mehr an der realexistierenden Demokratie und solchen Dingen. Sie haben offenkundig heute ganz andere Dinge im (Hinter-) Kopf (und das ist vermutlich die wahre Verschwörung dieser Zeit - und da fängt man vermutlich auch zu unterscheiden an heute, zwischen einer technischen und einer subversiven Wissenschaft, wie Paul Shepard es quasi prophezeite, als er diesen Begriff geprägt hat [1969]). Sie könnten zumindest eines Tages abfliegen zum Mars und wir würden evtl. nichts mehr von ihnen hören... Ziemlich verrückte Perspektiven... und auch dies ist neu in dieser Zeit, u.a.: diese realistischen (und doch irgendwie auch sehr unrealistischen) Star-Trek/Wars-Perspektiven. Man wird das sicher weiter beobachten müssen (auch nach einem allfälligen Zusammenbruch der Trump-Administration): immerhin ist auch daran zu denken, dass wer immer in Zukunft sehr viel Geld und/oder Macht hat, solche Projekte beerben könnte, zumal das ja heute schon in privaten Händen ist. Es ist auf jeden Fall klar, dass die meisten US-Amerikaner keinen blassen Schimmer hatten, was sie da mit Trump alles mitgewählt haben. Und das ist wieder einmal eine grosse Unterlassungssünde der immer suspekter werdenden Medien, aber auch der demokratischen Partei, natürlich. Die Bibel ist kein sinnloser Traum, und kein verlorenes Vabanque-Spiel. Also bist nun du eines der vielen kleinen Lichter in dieser Welt, die angezündet sind, um dies zu bewerkstelligen: die Rettung der Welt, unserer Lebenswelt. Vielleicht sind die Auserwählten ja diejenigen, welche die Welt und die Anderen retten sollen. Wie kann man es anders sehen?? So schaue, dass das Licht in dir nicht Finsternis sei. Ich kann dir auch nicht mehr geben als der Christus Jesus, in diesem Bereich - niemand kann das. Denn aus Glauben, Hoffnung und Liebe sollen Güte und Gerechtigkeit werden. Es ist immer dafür und zuwider, immer aber ein bisschen mehr dafür. Amen, om und sela.
Die (philosophische) Ethik und (Lebens-) Moral ist eine Sache von Modalverben: müssen, dürfen, sollen, wollen, mögen, können - in der Jurisprudenz (müssen, dürfen), in der Ethik/Moral (sollen, wollen) und in der Realität (mögen, können). Können wir es? Mögen wir es? Wollen wir es? Sollen wir es? Dürfen wir es? Müssen wir es? Viele weitere Verben können von diesen abhängen (ich habe Verben gefunden wie vergleichen, wissen, leiden, hoffen, handeln, lieben und andere [vielleicht müsste man letztlich sogar fast alle Verben dazu nennen]), aber das sind die Grundfragen. Wenn wir es gar nicht können, spielt es keine Rolle, ob wir es mögen oder wollen - wenn wir es können dagegen schon. Wenn wir es wollen, müssen wir uns fragen, ob wir es sollen/dürfen. Wenn wir es sollen/dürfen, müssen wir es versuchen. Wenn wir es müssen gibt es keine Alternative dazu (bei einem Gesetz sollten wir uns aber sehr sicher sein, dass es richtig ist [um was für eine Art von Gesetz es da auch immer geht], und wenn es nicht richtig ist, oder fragwürdig, dann sollten wir es ändern oder weglassen). Menschen mögen es nicht gerne, wenn sie müssen. Sie möchten sich möglichst frei fühlen. Doch die Freiheit kann nicht und nie absolut sein. Für die Zukunft habe ich drei grosse Grundsätze aufgestellt: 1. No freedom of duration without true compensation [Keine dauerhafte Wohlfahrt (Frieden und Freiheit), ohne einen gerechten Ausgleich], 2. No liberty of duration without true justification [Keine dauerhafte Freiheit, ohne eine wahre Rechtfertigung], 3. No peace of duration without real identification [Kein dauerhafter Frieden, ohne eine wirkliche Erkenntnis]). Bedenke, dass auch dies nur Warnungen sind, die wir beachten sollten, wenn wir dahin kommen wollen (zu einer besseren Welt, mit wahreren Inhalten und dauerhafterem Frieden: wider alle Traum- und Negativwelten) - für ein vertretbares menschliches Leben und Wirken, in dieser Welt. Falls es zu hart tönt: das ist nichts, was mit Waffengewalt durchgesetzt werden soll, sondern nur etwas, was wir bedenken sollten. Auch dass die Wohlfahrt, die Freiheit und der Frieden Dinge sind, die wir wirklich wollen und anstreben sollten, damit das 'Menschliche' den Vorrang hat im Menschlichen. Und das surrealistische Lachen? Natürlich: das ist das groteske Lachen des dürrenmattschen Gottes über die Einfalt der Menschen. Dass sie sagen können vor seinem Angesicht: Die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott (Tertullian, Paulus [an die Leute in der Enge], Jesaja [zum seltsamen Volk]). Dürrenmatt gibt es aber nicht ohne Frisch (und umgekehrt), und dieser sprach - ganz ernsthaft - von der Würde des Menschen: «Die Würde des Menschen, scheint mir, besteht in der Wahl. Das ist es, was den Menschen auch vom Tier unterscheidet; das Tier ist stets nur ein Ergebnis; das Tier kann nicht schuldig werden, so wenig wie es frei werden kann; das Tier tut stets, was es muss; und es weiss nicht, was es tut. Der Mensch kann es wissen, und sogar Gott, der Allmächtige, lässt ihm die Wahl, ob er seinen guten oder seinen bösen Engeln folgen will; weil Gott uns nicht als Tiere will. Erst aus der möglichen Wahl gibt sich die Verantwortung; die Schuld oder Freiheit; die menschliche Würde [...].» (Tagebuch 1946-1949). In der afrikanischen Philosophie ist dies nach Jahn alles gar keine Frage, denn Mensch ist Muntu und Tier ist Kintu - und Muntu ist der Meister über Kintu. Wir haben gerade in der späteren Moderne alle Kategorien in Frage gestellt (zurecht?! - ich will die Kulturkritik nicht vernichten). Die Fixierung auf die Differenz zwischen dem Menschlichen und dem Tierischen kennt übrigens die Antike nicht: Aristoteles - von Tertullian arg gescholten - sprach von einer Dreiheit der Seele, mit einem pflanzlichen, einem tierischen und einem rein menschlichen Aspekt - und die Tugend der Antike zielte auf die Mitte (Aristoteles, Konfuzius, Jesus). Dies scheinen eigentlich recht postmoderne Ansichten zu sein. Was allerdings fehlt dabei, ist die Gewichtung. Diese können wir einführen, wenn wir die postmodernen mit den modernen Ansichten verbinden. Wir erhalten dann eine gegenwärtige Tendenz, die relativiert ist durch eine höhere Vernunft: nicht verneint, sondern relativiert (wider eine postmoderne Beliebigkeit - wie sie von Kritikern schon erhoben wurde - und auch wider eine neumoderne Absolution [wie sie derzeit in einer konservativen Reaktion aufzieht gegen jegliche weitere Erneuerung in dieser Zeit]). Wir brauchen etwas, was gleichzeitig unsere Kultur abbremst und in Schuss hält - etwas schier Unmögliches also. Der natürliche Rhythmus ist gestört worden (auch wenn er nicht gebrochen werden kann) - wir müssen ihn wieder mehr beachten. Wir können nicht länger bloss zuschauen, wie unsere Gesellschaften verfallen und die Natur kaputt geht, und wir können das auch nicht bloss der Migration anlasten oder irgendwelchen Verschwörungstheorien verfallen. Die Probleme dieser Zeit liegen sehr viel tiefer. Das Hauptproblem ist, dass die heutigen Menschen keinen geistigen und geistlichen Halt mehr finden. Das Problem ist auch, dass der Mensch besser ist im Bebauen, als im Bewahren (daher ist es für ihn schwierig, das Erreichte zu sichern), und das Problem ist auch, dass wir diesmal eine Weltkultur zu verteidigen haben (das ist alternativlos - bisher konnte der Mensch seine Kulturen immer untergehen lassen, und es ist dann jeweils eine neue gekommen, heute deutet vieles darauf hin, dass keine neue Kultur kommen wird, so dass wir die Zukunft mit der heutigen - kritisierten bzw. kritisch bedachten und teils revidierten - Kultur bestreiten und bewältigen müssen).
Und was bin ich nun eigentlich: Philosoph, Wissenschaftler oder Theologe? Ich bin all dies: Theologe, Philosoph und Wissenschaftler - die Philosophie steht für mich persönlich im Zentrum von allem, und daher sage ich: Philosoph (bzw. Philo-, Poly- und Pansoph sowie Ontosoph [das ist die letztendliche Bezeichnung - wobei ich auch die alte Ontologie nicht so auslege, wie sie früher ausgelegt worden ist, sondern als eine Philosophie, die offen ist nach allen Seiten hin, und daher auch alle übrige Ideologie und Religion einbeziehen kann, zu einer wirklich umfassenden Philosophie]). Und was macht mein Werk denn wirklich aus? Was unterscheidet es von anderen? Vermutlich sind es - nebst dem universalistischen/generalistischen Ansatz - die Tiefe/Höhe, Weite/Breite, Konzentration, Seriosität, Systematik, Philosophie und Kombination, die dieses Werk ausmachen. Es ist eigentlich relativ leicht auf den Punkt zu bringen (siehe spezifisch: in Abschnitt 7), andererseits aber eben auch sehr reichhaltig und weitschweifig. Die Details sowie die Entwicklung dieser Philosophie finden sich in meinen Büchern, die vielleicht etwas speziell zu lesen sind (selbst und gerade auch für studierte Philosophen und Philosophinnen, weil ich zwischendurch gerne ein bisschen fabuliere und spekuliere (man darf dabei nicht vergessen, dass mein Schreiben eigentlich vom Journalismus herkommt [gepaart mit frühen schriftstellerischen/belletristischen Versuchen (inspiriert v.a. von stilistisch eher nüchtern schreibenden Schweizer Schriftstellern wie Frisch, Dürrenmatt, Muschg, Loetscher, Widmer, oder auch Andersch], nicht von universitären Arbeiten*) - ich konnte hier aber vermutlich die Essenz dieser Philosophie hinreichend erklären]). <--Auch dies war sehr abenteuerlich, aufregend und interessant: über mein Meisterwerk noch einen Schritt hinauszugehen (mit diesem Text). Bin ich zu weit gegangen. Ich glaube nicht - es ist alles in den Grenzen des Machbaren geblieben. Nun hast du quasi den gesamten Prozess meiner Philosophie vor dir. Was du damit tust, ist deine Sache. Wenn man ein so grosses Werk schafft, ohne dafür eine entsprechende Entlöhnung und Anerkennung zu bekommen, sagt man sich irgendwann: ich kann nur tun, was ich tun kann (und tun muss) - und das ist Schreiben (und das sollte ich möglichst gut tun); für alles andere aber bin ich nicht zuständig. Wake up! Cool down. So what?-->
* Ich habe zwar an der Universität studiert: Volks- und Betriebswirtschaft sowie Rechtswissenschaft (und im Grundstudium zusätzlich Soziologie, Wirtschaftsmathematik und Statistik). Ohne Abschluss. Aber da schreibt man natürlich keine philosophischen Texte (und schon gar nicht solche, wie ich sie schreibe).
Alles, was da ist, strömt ein in die Musik, und aus der Musik heraus kommt, was da wahr ist in allem.
We Came in Peace (Dance 2 Trance, Deutschland, 1990).
Age of Love (The Age of Love, Italien, 1990 - die eigentliche Technohymne) oder Time of War (Metropolis, Deutschland, 1991) - die Welt taumelt derzeit in fataler Art und Weise zwischen den Möglichkeiten. Ein grosser Krieg (bis zu einem Weltkrieg) wäre in der heutigen Zeit eine vollkommen unberechenbare Sache - schon daher fragt es sich, ob überhaupt jemand, der nur ein Spürchen von Vernunft aufweist, dazu bereit sein kann, solche Risiken einzugehen. Wissen sie denn nicht, in welcher Zeit wir leben? Wir leben in der Zeit der Musik (d.h. in der Zeit der Seelenprophetie* - alle Seelen werden gegen euch aufheulen, die ihr [neue] Kriege macht, und [neue] Ungerechtigkeit). Alles, was die Menschen wollen ist Frieden, Freiheit und Wohlfahrt (fragt sie nur [einmal, am Besten nach einem Krieg, wo sie noch wissen, was das ist]! - No More No War [Mirage, Frankreich, 1985]: sollen wir alles in der Philosophie sagen, nur das, was die Leute eigentlich wollen, nicht?). Können wir je einen Frieden etablieren, der nicht degenerieren und in Dekadenz, Chaos und Kriege ausarten muss?? (Das ist die Frage aller Fragen.)
* Ich bin ja aufgewachsen eben - in den 1970-er und 1980-er Jahren - mit diesen ganzen Musik- und auch TV-/Filmgeschichten**, vor aller Computerei, Interneterei und Smartphonerei, die es heute gibt (und die heutige Philosophie liegt ja eben immer noch weit hinter dem allem zurück, leider [da gibt es ein bisschen Film, vielleicht [bei Poststrukturalisten wie Deleuze, Baudrillard oder Zizek sowie ein paar wenigen Medienphilosophen und -philosophinnen], praktisch keine Musik und überhaupt fast gar kein Internet... - das war/ist alles zu viel für die offizielle Philosophie, und so ist sie eingeschlafen und liegt derzeit in einem tiefen und festen Dornröschenschlaf - ich wünsche fröhliches Erwachen, irgendwann (derweil machen die Trumpisten, die Muskisten, die Bezosisten, die Zuckerbergisten, und dergleichen mehr, erst einmal ein bisschen, was sie wollen, so dass selbst ein Bill Gates nur noch zuschauen kann [ganz zu schweigen von einem Tim Berners-Lee]); man müsste da wirklich langsam aber sicher ein bisschen ein anderes, neues (Denk-) Tempo entwickeln, um mit den neuen Zeiten mithalten zu können, denn mit dem alten Tempo funktioniert das nicht mehr, aber wie gesagt: das ist (noch??) nicht die Sache der heutigen, offiziellen Philosophie (ja, aber hat denn nicht Heidegger gesagt, dass die Philosophie nichts mehr bewirken und ausrichten kann? Dazu sage ich: wenn ihr Heidegger glauben wollt, dann glaubt ihm doch jedes Wort, dann verstehe ich aber nicht, warum ihr eure Philosophischen Institute und Seminare nicht ganz einfach zumacht und schliesst, denn wenn die Philosophie in der Zukunft nichts mehr bewirken will, dann brauchen wir auch die Philosophie der Vergangenheit nicht mehr, oder was nützt es uns dann noch, wenn wir wissen, dass sich die Menschen früher einmal viele Gedanken gemacht und sich zu allem etwas überlegt haben?)]). Ich glaube, dass viele heutige Probleme davon kommen, dass wir - oder ein bestimmter Teil der Elite (!) - die moderne Musik nicht ernst genug genommen hat. Was da passiert ist, seit etwa 1962/1963 (am 5. Oktober 1962 erschien mit Love Me Do die erste Single von The Beatles, am 7. Juni 1963 mit Come On die erste Single von The Rolling Stones) - ist nicht nichts, sondern es ist etwas: ein (friedlicher!) Aufstand der Seele gegen die spätmoderne Zeit, diese Zeit der masslosen Übertreibungen und ungebührlichen Loslösungen, diese Zeit der grotesken und suspekten Irrrrungen und Wirrungen, diese Zeit, die heute nicht mehr weiter weiss.
** Musik, die mich begleitet hat, vor und während meiner Philosophie (50 Bands/Interpreten): ABBA, African Brothers [Dance] Band [International], Arcangelo Corelli, Barclay James Harvest, Big Country, Billy Bragg, Bob Marley & The Wailers, Boney M., Brandon Heath, Britt Nicole, Bruce Springsteen, Buddy Holly, Burning Spear, Canned Heat, El Hachemi Guerouabi, Farafina, Goody Mob, Grigoris Bithikotsis, INXS, Jack Hylton and his Orchestra, Jan & Kjeld, Jethro Tull, Jimi Hendrix, Johnny Osbourne, Judas Priest, Kool & the Gang, Lou Reed, Mani Matter, Miles Davis, Mirage, OutKast, Rappin' 4-Tay, Reinhard Mey, Rumpelstilz/Polo Hofer & Schmetterband, Saga, Sam Cooke, Sam [aka Leslie] Phillips, Sizzla [Kalonji], Spliff, St Germain, Stan Ridgway & The Wall of Voodoo, Status Quo, Survivor, The Age of Love, The Beatles, The Ethiopians, The Gap Band, The Police, Traffic, Willie Dixon (u.v.a.). Die Musik hat mich stets noch mehr inspiriert als die Filme (auch das ist wieder untypisch für einen Philosophen - ich bin auch ein untypischer Philosoph, vielleicht [macht aber nichts: es muss auch untypische Philosophen geben, und wer die ganze Philosophiegeschichte kennt und die verschiedensten Charaktere der Philosophen und Philosophinnen, der weiss, dass es da letztlich nur sehr wenige 'typische Philosophen' gegeben hat, dafür aber eben ein kunterbunter Mix der verschiedensten Arten von Persönlichkeiten]). Im TV stehen zwei Serien aus meiner Jugendzeit im Vordergrund: Star Trek (dt. Raumschiff Enterprise) und The Avengers (dt. Mit Schirm, Charme und Melone). Mein Lieblingsfilm ist It's a Wonderful Life (dt. Ist das Leben nicht schön? - lustigerweise war dieser Weihnachtsfilm, welcher in meiner Jugendzeit immer an Weihnachten gesendet wurde, schon mein Lieblingsfilm vor meiner eigentlichen Bekehrung [eine Vorahnung?]). Andere Filme, die ich besonders gut finde, sind etwa Rebel Without a Cause (dt. ...denn sie wissen nicht, was sie tun), Silent Running (dt. Lautlos im Weltraum) oder Paris, Texas (ferner auch etwa: After the Dark [dt. The Philosophers - Wer überlebt?] als bester Philofilm oder Jumanji: The Next Level als bester Gamesfilm).
[September-Dezember 2024, Schlussredaktion: Januar/Februar 2025 (da ich noch krank war zwischendurch, verlängert sich die Schlussredaktion um einen Monat) - dieser Text wird am Ende zu einem offiziellen Webtext meiner Philosophie werden].
P.S. Wie geht es weiter mit der Welt? Ich werde dazu jährlich hier einen kurzen Kommentar abgeben - es ist leider zu erwarten, dass es drunter und drüber gehen wird in der nächsten Zeit (denn es ist nicht abzusehen derzeit, dass irgendetwas all die wirren und irren Entwicklungen der letzten Zeit stoppen könnte: die Wissenschaft und Technik sind zu wild und zu rasant geworden, und die Menschheit scheint es nicht mehr so ganz im Griff zu haben - was das genau bedeuten wird, das werden wir dann sehen [wir hoffen, wie immer, das Beste, und versuchen dies auch zu tun; ich habe wirklich Stehaufmännchenqualitäten und bin im Grunde ein unverbesserlicher Optimist, aber es nicht einfach derzeit, weil es (etwa seit dem Attentat auf das World Trade Center bereits) immer mehr negative Zeichen und (spätestens seit dem Abgang von Frau Merkel aus der Weltpolitik) keine positiven Zeichen mehr gibt; gerade in solchen Zeiten kann man natürlich aber auch auf die grosse Wende hoffen, den grossen Sprung vorwärts, auch wenn das vielleicht eine illusorische Hoffnung ist (nicht zuletzt, weil die Problemlage so verworren und komplex ist)]). Nicht: dass mir jetzt jemand die ganze Hoffnung verlieren sollte - in der Bibel ist das ewige Leben der Menschen verheissen, oder genauer: von Ewigkeit zu Ewigkeit, das heisst in meiner Philosophie: in der Ewigkeit, die im Moment ist, oder im Moment, der in der Ewigkeit ist, also: im aktuell gegebenen Moment. Wir müssten sie also nur wiederentdecken: hier und jetzt, am jüngsten Tag - das ist alles. Es liegt eigentlich so nahe und scheint doch so fern und schwierig zu sein (heute). Auf jeden Fall scheint es aber (immerhin!) jederzeit möglich zu sein.
Bilder: 1 Mensch mit Fragezeichen (Ich, Philosoph), 2 Ein Stein und das Nichts, 3 In der Demokratie hat jeder (s)eine Stimme, 4 Porträt von Hegel und erste funktionsfähige Dampfzugmaschine von Trevithick (1803) - 5 Die vielen Geister der Philosophie des Geistes, 6 Apple Park: gilt als Symbol für das Silicon Valley (Hauptgebiet der IT- und Hightech-Industrie der USA, 2017), 7 Smith/Marx und die grosse Ambivalenz.
[Still unter Konstruktion - der Text, welcher quasi als Anhang an die (nicht offiziellen) Internettexte zum Zeitgeschehen (2003-2024) wie auch zu meinem fünften Buch (2024) entstanden ist, wird noch bearbeitet; es wird ein wichtiger Text sein/werden für das Grundverständnis meiner Philosophie und meines Philosophierens überhaupt. Er ist am Anfang klar gegliedert in sieben Kapitel, welchen dann zahlreiche, eher ungeordnete Zusätze folgen - so entspricht der erste Teil quasi einer Art Buchform, der zweite aber eher jener Form der spontanen Webtexte, wie ich sie jahrelang auf meiner Homepage gefürt habe.]
II. (K)leines Interview mit mir selber (Definitive Fassung - Anhang).
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